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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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das?«
    »Nickelsulfat-Hexahydrat. Es wird benutzt, um Nickel zu polieren, um zu bleichen und Stoff zu bedrucken und um Zink und Messing zu schwärzen. Nickel ist zufällig der direkte Nachbar von Kupfer im Periodensystem der Elemente.«
    »Und?«
    »Und es ist giftig.« Sie wickelte einen sterilen Glasbehälter aus und schüttete ein paar der blauen Kristalle hinein, dann ein bisschen von der Kochsalzlösung, die Eliane ihr geholt hatte. Sie schwenkte den Behälter, bis die Flüssigkeit sich hellblau gefärbt hatte. »Jedenfalls für Menschen.«
    Michael runzelte die Stirn. »Du kannst ihm das nicht injizieren. Du weißt nicht, welche Wirkung es haben wird.«
    »Ich weiß genau, welche Wirkung es hat. Das ist Darkyn-Valium.« Alex hielt den Behälter ins Licht, um den Inhalt zu untersuchen. »Ich habe damit meine Schlaflosigkeit behandelt.«
    »Du hast diese Substanz an dir selbst getestet?« Er war entsetzt.
    »Warum nicht?« Sie füllte eine pfeilartige Patrone mit der Flüssigkeit und holte eine Waffe aus ihrer Tasche und lud sie mit der Patrone. »Ich hatte in letzter Zeit ziemlich viel Zeit für so etwas.« Sie ging zurück zu dem Gitter. »Mach es auf.«
    Die Waffe beunruhigte Michael fast mehr als das Gebräu, das sie angerührt hatte. »Warum musst du damit auf ihn schießen?«
    »Weil ich im Dartwerfen eine echte Niete bin.« Sie warf ihm einen ironischen Blick zu. »Ich glaube nicht, dass er mir den Arm hinhalten und sich stechen lassen wird, du etwa?«
    Michael kniete sich hin und drückte einen Knopf am Boden, und das Kupfergeflecht glitt zurück. Thierry sah sein Gesicht und kreischte wie ein wütendes Tier.
    Alexandra stellte sich an den Rand, zielte und feuerte. Der Pfeil traf Thierry mitten in die Brust, und fünf Sekunden später sackte er bewusstlos auf den Boden der Zelle.
    »Wir haben ungefähr eine Stunde, bevor die Wirkung nachlässt«, sagte sie. »Kannst du ihn für mich rausholen?«
    Michael sprang in die Zelle und öffnete die Schlösser an den Ketten. Mit Thierry auf den Armen sprang er wieder raus.
    »Ich hasse es, das zuzugeben, aber diese Vrykolakas -Super-Duper-Stärke ist ganz schön praktisch bei unkooperativen Patienten«, meinte Alexandra. »Blondie, hol Heather wieder her; ich brauche sie jetzt. Cyprien, leg ihn auf den Tisch und nimm ihm diese verdammten Fesseln ab. Wir sollten außerdem Philippe und ein paar von deinen Muskeljungs bereitstehen haben, für den Fall, dass er frühzeitig aufwacht.«
    »Ich werde mich darum kümmern.« Eliane ging.
    Michael trug seinen Freund zum Tisch und legte ihn vorsichtig ab, während Alexandra die Deckenleuchte anschaltete. Durch seinen Widerstand hatte Thierry die meisten seiner Anziehsachen zerrissen, und nur noch die zerfetzten Reste seiner Hose bedeckten seinen Körper. Alexandra schnitt sie vorsichtig auf.
    »Warum riecht er wie der Gardenienbusch meiner Mutter und nicht wie eine Müllkippe?«, fragte sie.
    »Unser Blut trägt unseren Duft.« Michael war noch nicht bereit, ihr Raserei und Entrückung zu erklären, nicht, bis er sich ihrer Loyalität sicher war.
    »Mom hat immer eine Gardenienblüte ins Badezimmer gestellt, und sie duftete wochenlang. Vielleicht könnten wir ein bisschen von seine m … « Sie zog den Stoff zur Seite und trat sprachlos einen Schritt zurück.
    Michael hatte bis zu diesem Moment noch nicht genau gesehen, was die Brüder angerichtet hatten. Von der Hüfte aufwärts war Thierry Durand völlig norma l – ein bisschen dünner als sonst, aber immer noch sehr muskulö s – und frei von Verletzungen. Das Narbengewebe begann direkt oberhalb seines Genitalbereichs und erstreckte sich bis zu dem, was entweder seine Fußsohlen waren oder seine deformierten Beinstümpfe.
    Alexandra streckte die Hand aus und richtete vorsichtig eines von Thierrys Beinen. »Tiere.«
    Michael konnte die geschwärzten, gezackten Enden der Beinknochen seines Freundes sehen, die an verschiedenen Stellen herausstanden und um die das Fleisch geheilt war. Seine Füße waren zertrümmert, seine Genitalien schlimm verbrannt. Angesichts der Schwere seiner Wunden war es ein verdammtes Wunder, dass er sich überhaupt hatte bewegen können.
    »Ich werde zuerst Aufnahmen von den komplizierten Brüchen machen.« Alex drehte ihn vorsichtig um, und Michael erkannte, was sie mit seinem Rücken gemacht hatten. Sie sah ihn an. »Wie?«
    Er wusste nur zu gut, wie die Brüder die tiefen Wunden in die Muskeln auf Thierrys Rücken gerissen hatten. »Sie haben

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