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Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry

Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry

Titel: Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mrs. Stephen Fry
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ergibt alles im Nachhinein einen Sinn: die Reste vom Chili con Corned Beef auf dem Teller, die angebissenen Nieren-Sahnebaisers in den Topfpflanzen, die unbändigen Kotzattacken. Die ganzen Kebabs und Burger aus den Frittenschmieden müssen schwache Versuche gewesen sein, sein Leiden zu verheimlichen. Ich wünschte bloß,er hätte es mir gesagt, bevor ich den Jahresvorrat Spam gekauft habe. Er wahrscheinlich auch.
    2. Mai, Montag
     
    Aber wenigstens die Kinder sind gestern dem »Heraus zum 1. Mai!« gefolgt. Bedenklich finde ich nur, dass sie bei diesen Straßenfesten schon mit Cocktails in Berührung kommen. Ich selber habe ja noch nie eine »Molly« getrunken.
    3. Mai, Dienstag
     
    Habe gerade den Teesatz in meiner Tasse gelesen. Kein gutes Omen. Habe Kaffee gekocht.
    4. Mai, Mittwoch
     
    Also wirklich, Stephens Begeisterung fürs Taxifahren beeindruckt mich. Auf einmal ist er allzeit bereit, wo er früher allzeit breit war. Mit dem zwölften Glockenschlag steht er auf, ist in null Komma nichts angezogen und dann bis weit nach Mitternacht auf den Straßen auf Beute aus. So viel Engagement muss man einfach bewundern. Am meisten reizt ihn die Freiheit der Straße, sagt er. Und das wehrlose Publikum.
    5. Mai, Donnerstag
     
    Heute Vormittag war wieder Buchclub. Hoffentlich hat der zweite Vorschlag mehr Erfolg als der erste und die anderen lesen unser neues Buch des Monats wenigstens. Da wir uns bei Mrs. Winton getroffen haben, fand ich es nur fair, dass sie wählen durfte. Sie entschied sich für etwas mit dem Titel
Dann kam Herr Suter.
So hab’ ich’s mir jedenfalls notiert. Ich finde die Akustik in ihrer Maisonette fürchterlich, der Wind braust, und ihre Lieblings-CD
Vuvuzelas vom Feinsten
macht die Sache auch nicht besser. Sie sagt, es sei ein sehr aufschlussreiches Buch und besonders Stephen und ich würden sicher davon profitieren. Ich verstehe nicht ganz, wie sie das gemeint hat. Ich weiß bloß, dass es ewig gedauert hat, es online zu bestellen. Aus irgendwelchen Gründen wurde meine Eingabe ständig zu
Das Kama
irgendwas geändert.
    6. Mai, Freitag
     
    Ich muss gestehen, dass ich gewisse Schwierigkeiten habe, mich mit diesem Taxifahr-Fez zu arrangieren. Auch gestern Abend kam Stephen wieder sehr spät nach Hause. Ich bin extra für ihn aufgeblieben, selbst wenn ich ihm vielleicht nicht unbedingt mit dem Alabastermatrosen einen Scheitel hätte ziehen müssen. Anscheinend ist »Ich hatte Meryl Streep hinten im Taxi« nicht dasselbe wie »Ich hatte Meryl Streep hinten im Transporter«.
    Außerdem darf ich nicht vergessen, Stephen morgens sein Lunchpaket fertigzumachen. Ich sehe nicht ein, dass er sich jeden Tag in irgendwelchen Stehimbissen und Pommesbuden fetttriefende Kalorienbomben kauft, wenn er die auch von zu Hause mitnehmen kann. Aber unterm Strich ist das Ganze eine sehr positive Erfahrung. Es ist fast, als hätte ich einen brandneuen Ehemann – einen, den ich kaum je zu Gesicht bekomme.
    7. Mai, Samstag
     
    Ich habe beschlossen, dass Stephen und ich mehr Zeit miteinander verbringen müssen, und deshalb sind wir der Gesellschaft für Nationalheiligtümer beigetreten. Damit kommen wir überall billiger rein, und einen schönen großen Aufkleber fürs Auto kriegen wir auch – dann haben die Nachbarn was zu reden. Habe schon mal im alphabetischen Handbuch der Gesellschaft geschmökert,
Wo ist wo.
So viele herrliche Orte stehen uns offen – Ayckbourn House, Titchmarsh Folly und natürlich Mirrenhenge. Jammerschade, dass die »F«-Seite fehlt. Muss ein drucktechnisches Versehen sein, obwohl es fast so aussieht, als wäre sie rausgerissen worden. Ich freue mich schon auf unseren ersten Ausflug, der uns morgen nach Lumley Manor führt.
    Dem Führer zufolge handelt es sich dabei um ein elegantes älteres Anwesen, das besonders bei kultivierten Herren Anklang findet. Ich hoffe, Stephen mag es trotzdem.
    8. Mai, Sonntag
     
    Welch ein herrlicher Tag. Lumley Manor war wirklich einfach umwerfend. Genau so sähe mein Wohnsitz aus, wenn ich nicht diesen Taugenichts von Fensterputzer geheiratet hätte. Stephen und ich entschieden uns für die zweistündige Hörführung – für tragbare Kassettenrekorder eigens aufgezeichnete Informationen, die »die Erfahrungen der Besucher bereichern und die Vergangenheit zum Leben erwecken« sollen. Dummerweise nahm Stephen aus Versehen die Kindertour, so dass wir fünf Minuten im Haus verbrachten und den Rest der Zeit im Souvenirladen und auf dem

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