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Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry

Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry

Titel: Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mrs. Stephen Fry
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waren, aber in ihremAlter sollen die Folgen potentiell traumatisierender Erfahrungen ja noch unwesentlich sein.
    19. Juli, Dienstag
     
    Heute war Schulsportfest. Es fand allerdings nicht in der Schule statt, da Sportplatz, Pausenhof und Teile der Aula diese Woche planiert werden, um für einen brandneuen und supermodernen Hochsicherheitstrakt Platz zu schaffen. Die Schule nutzte ihre prestigeträchtige Lage und hielt die Veranstaltungen in der Umgebung ab. Auf dem vollen und abwechslungsreichen Programm standen:
    Erstens das Hindernisrennen, das im Shangri-la-Einkaufszentrum stattfand. Die Wettkämpfer mussten so schnell wie möglich aus der Lebensmittelabteilung in der Mitte zum Ausgang rennen, unterwegs möglichst viele Kleidungsstücke anziehen und gleichzeitig Kleiderständer, Einkaufswagen und Wachschutz umgehen.
    Der Kanal war dann die ideale Kulisse für das traditionelle Welpen-im-Sack-Laufen, gefolgt vom Dreibeinrennen, ebenfalls für Haustiere, das im angrenzenden Park abgehalten wurde.
    Das runde Dutzend Pubs an der High Street sponserte schließlich den allseits beliebten Hundert-Meter-Bier-Sprint für Eltern. Nach seiner Rolle im Dopingskandal vom letzten Jahr wurde Stephen diesmal von der Teilnahme leider ausgeschlossen. Die Tests hatten zweifelsfrei ergeben, dass er drogenfrei war, und das wurde seitens der Organisatoren als unsportliches Verhalteneingestuft, weil er damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den anderen Teilnehmern gehabt hätte.
    Schön war dann aber, dass Stephen junior mit einer ganzen Latte Auszeichnungen nach Hause kam. Ob er sie behalten darf, hängt allerdings davon ab, ob sie zu den Beschreibungen der aus dem Militaria-Laden verschwundenen Orden passen.
    20. Juli, Mittwoch
     
    Die Kinder haben heute alles über fremde Onkel erfahren, weil sich ihr Babysitter da total gut auskannte. Keine Ahnung, wo der herkam.
    21. Juli, Donnerstag
     
    Brangelina hat heute ihre neue Lehrerin kennengelernt. Alle Lehrpersonen waren anscheinend so erpicht darauf, sie nächstes Jahr in ihrer Klasse zu haben, dass sie Lose gezogen haben (russisches Roulette, wie Mr. Burnside scherzte), um es dem Zufall zu überlassen, wer am Ende der Glückliche ist. Die Siegerin war dann eine Miss Campbell – eine neue junge Lehrerin, die von einer kleinen Insel vor der schottischen Küste stammt. Anscheinend hat sie am McDougall-Ausbildungszentrum für landwirtschaftliche Berufe mit Glanz und Gloria abgeschlossen und soll fürchterlich nett sein. Sie hat die Kinder gebeten, das zu malen, was sie am liebsten haben, damit sie sie schon mal ein bisschen kennenlernen könne,war von Brangelinas Bild dann sehr beeindruckt und hat sie sogar einen richtigen kleinen Hieronymus Bosch genannt! Ich bin ja so stolz!
    22. Juli, Freitag
     
    Für die Kinder haben heute die Sommerferien angefangen. Ich freue mich schon, dass ich eine Zeitlang nicht an jedem Wochentag früh aufstehen und in der Schule anrufen muss, um ihr Fehlen zu entschuldigen.
    23. Juli, Samstag
     
    Familienausflug ins Kino. Ich hatte gehofft, ich könnte den neuen skandinavischen Arthousefilm
Lieber Sören lutschen als Trübsal blasen
sehen, wurde aber wie so oft überstimmt. Na ja,
Dödel, ich habe die Nixen gepoppt
war stellenweise auch ganz sehenswert.
    24. Juli, Sonntag
     
    Stephen hatte heute einen seiner seltenen freien Tage (seine Taxifirma bestand anscheinend darauf). Wir haben uns gesagt, machen wir das Beste aus den Trockenphasen zwischen den Gewitterschauern und amüsieren uns im Freien.
    Mal regnete es Katzen und junge Hunde (Stephen hatte die Katze der Nachbarn gekidnappt, und dieHunde waren neulich beim Schulsportfest übriggeblieben), mal hüpften die Kinder durchs Planschbecken. Aber was heißt da Planschbecken – eigentlich floss nur die verstopfte Dachrinne über.
    Ich konnte mich beschäftigen – Teewärmer stricken sich nicht von allein –, und Stephen schaute sich Cricket oder Billard im Schwarzweiß-Kofferfernseher an, dessen Antenne von Hugh junior auf dem Schuppendach ausgerichtet wurde. Er war sowieso da oben, weil er den Blitzableiter festhalten musste.
    Alles in allem haben wir uns prima amüsiert. Es ist doch schön zu sehen, dass Stephen und ich uns in der heutigen Zeit selbst unterhalten können – und nicht nur andere, wenn er die »speziellen Videos« freitags unten im Pub verhökert.
    25. Juli, Montag
     
    Musste die Zwillinge heute früher aus der Kinderkrippe abholen. Sie hatten die Erzieherin hinter ihrem Rücken

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