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Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry

Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry

Titel: Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mrs. Stephen Fry
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Duo anzutreten.
    Ich legte die Zeitung zusammen, schob sie wieder unters Kissen und umarmte Viennetta (S. 42). Meine mütterlichen Instinkte sagten mir, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt für die Frage nach dem Vater war. Mit Druck kann die Arme nicht so gut umgehen. Wenn sie sich erst gründlich vorbereitet hat, geb’ ich ihr einen Multiple-Choice-Fragebogen.
    Sie bat mich, Stephen nichts davon zu sagen, und ich meinte, da solle sie sich mal keine Sorgen machen. Der merkt sowieso erst was, wenn’s unübersehbar wird, und vielleicht nicht mal dann. Erst als er Stephen junior zum ersten Mal wickeln musste, merkte er, dass ich nicht wegen eines angeschwollenen Dickdarms im Krankenhaus gewesen war. Viennetta in dieser Verfassung zu sehen, ließ wirklich meine mütterlichsten Instinkte aufblühen. Ich weiß noch, wie es war, als ich zum ersten Mal schwanger wurde – die Angst, die Verwundbarkeit, die Einsamkeit. Gleich morgen geh’ ich in den Buchladen.
    11. Juli, Montag
     
    War in der Stadt, um Viennetta das Buch zu besorgen. »Im Reich der Remittenden« hat zum Glück die größteAbteilung zu Teenagerschwangerschaften von ganz England. Ich kam sogar mit mehreren Büchern wieder raus –
Neun Monate in der Hölle, Guten Morgen, Kotze
und
Abzock, Alk und Alimente – ein Ratgeber für alleinerziehende Mütter
. Ach, und dann noch
Wo kommen die kleinen Kinder her?
– das ist für Stephen.
    12. Juli, Dienstag
     
    Stephen und ich waren abends im Fitnessstudio. Heute haben wir zum ersten Mal beim Spezialtraining für Paare mitgemacht. Das waren ganz schön anspruchsvolle Übungen – Stephen musste mit Fäusten und Füßen einen Sandsack bearbeiten, und ich sollte ihn zurückreißen und dabei das Mantra »Lass ihn doch. Das ist er nicht wert« vortragen. Als wir nach Hause kamen, waren wir erschöpft, aber zufrieden mit unseren Leistungen. Nächste Woche ist das Thema »Hast du mein Bier verschüttet?« dran.
    13. Juli, Mittwoch
     
    Wenn Stephen und ich uns gestritten haben, ist der Versöhnungssex immer eine wahre Wonne. Doof ist nur, den Wonnekleister wieder aus der Bettwäsche rauszukriegen.
    14. Juli, Donnerstag
     
    Habe den Vormittag damit verbracht, im Rahmen unserer Urlaubsdiät den Kühlschrank auszuräumen. Weg mit dem kalorienreichen Bier, den »Aus gutem Grund macht Butter rund«-Produkten und den ganzen »Du könntest morgen von einem Bus überfahren werden«-Fertiggerichten, und her mit den Supa-cise-Diätburgern und Fritten, der kalorienarmen Supa-cise-Kebab-Pizza und den Supa-cise-»Suppen wie im Schuppen« (Sparpackung). Obwohl sie viel weniger Kalorien, gesättigte Fette und Nährwert haben, fällt es mir, ehrlich gesagt, schwer, einen echten Geschmacksunterschied festzustellen, außer vielleicht bei den Suppen, aber das Problem lässt sich ja durch ein paar Croûtons lösen. Oder eine Lammkeule.
    15. Juli, Freitag
     
    Stephen ist heute früher aus dem Red Lion zurückgekommen. Passt gar nicht zu ihm. Anscheinend ist die »Elvis Presley’s Blue Suede Shoes«-Night nicht ganz nach Plan gelaufen – der neue Wirt hat aus Versehen einen Wichtelmannimitator gebucht. Der war anscheinend überglücklich, zu dieser Jahreszeit einen Job an Land zu ziehen, aber die Sache ging schief, als er die Stammgäste fragte, ob sie artig oder ungezogen gewesen seien.
    16. Juli, Samstag
     
    Ich hatte gehofft, mit Stephen heute Abend in den neu eröffneten Seventies-Club zu gehen, »Zwei mit der gleichen Schlaghose«. Dummerweise kann er in dieser Jahreszeit nicht tanzen gehen, weil ihn ein Saturday-Night-Heuschnupfen völlig lahmlegt. Wir haben schon alles Mögliche probiert – Funkistil, Zyrtechno, einmal sogar Travoltaren, aber nichts schlägt an. Stattdessen haben wir einen drögen Samstagabend lang zu Hause gehockt. Selbst die Mikrowelle war langweiliger als sonst, bis mir aufging, dass ich aus Versehen fernsah.
    17. Juli, Sonntag
     
    Da der Tag heute so herrlich war, haben wir am Nachmittag gegrillt. Wie immer hat sich Stephen um alles gekümmert – das Anheizen, das Grillen, die Anrufe bei der Feuerwehr, die Notunterkünfte …
    18. Juli, Montag
     
    Konnten heute nicht ins Fitnessstudio – die hatten ihre jährliche Generalversammlung zu Fragen der Inventur und der kreativen Buchführung –, also haben wir die Sofa-cise-Heimfitnessübungen für Paare ausprobiert. Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass wir damit erst hätten anfangen sollen, als die Zwillinge schon im Bett

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