Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
er kannte mehr Formen. Aber das konnte ihn nicht retten.
Die Sequenzen sind nichts als Werkzeuge. Sie helfen dir, frei im Geist zu sein, damit du dich mit der Macht verbinden kannst. Dort wirst du den Schlüssel zum Sieg finden. Nicht in den Muskeln deiner Arme oder im Tempo deiner Klinge. Du musst die Dunkle Seite benutzen, um deine Feinde zu vernichten!«
Bane, der wegen der brennenden Schmerzen, die nun seine gesamte linke Seite durchzogen, die Zähne zusammenbiss konnte nur nicken.
»Du hältst dich zurück«, fuhr der Meister fort. »Du benutzt die Macht nicht. Ohne sie sind deine Bewegungen langsam und deine Absichten durchschaubar.«
»Ich ... ich werde mich mehr anstrengen, Meister.«
»Anstrengen.« Kas'im wandte sich angewidert, ab. »Du hast den Kampfeswillen verloren Die Lektion ist vorbei.«
Bane erkannte, dass er entlassen war, und ging langsam zur Treppe, die vom Tempeldach führte. Als er sie erreichte, riet ihm Kas'im einen letzten Rat hinterher.
»Komm zurück, wenn du bereit bist, dich der Dunklen Seite zu öffnen, statt vor ihr zurückzuweichen.«
Bane drehte sich nicht um, um zurückzuschauen; die Schmerzen und die Taubheit seiner linken Seile machten das unmöglich. Aber als er die Treppe hinunterhinkte, hallten Lord Kas'ims Worte in seinem Kopf wider, und sie klangen wahr.
Es war nicht die erste Übungsstunde gewesen, in der er versagt hatte. Und sein Versagen beschränkte sich nicht auf Kas'im und das Lichtschwert. Bane hatte an Ruf und Prestige gewonnen, als er Fohargh besiegte; mehrere Meister waren plötzlich bereit gewesen, ihm Einzelunterricht zu erteilen. Aber trotz der zusätzlichen Aufmerksamkeit war er kein bisschen besser geworden. Wenn überhaupt, hatte er eher ein paar Schritte zurück gemacht.
Er ging zu seinem Zimmer, dann legte er sich vorsichtig aufs Bett. Solange er durch das Pelko-Gift behindert war, konnte er sich ohnehin nur ausruhen und meditieren.
Es war offensichtlich, dass etwas nicht stimmte, aber er konnte nicht genau sagen, was. Er fühlte sich nicht mehr wach. Er fühlte sich nicht mehr am Leben. Als er sich zum ersten Mal bewusst geworden war, dass die Macht ihn durchströmte. waren seine Sinne superscharf geworden: Die Welt hatte viel lebendiger, viel wirklicher ausgesehen. Nun war alles gedämpft und schien in weiter Ferne zu liegen. Er bewegte sich durch die Flure der Akademie wie in einer Art Trance.
Er schlief nicht gut, weil er immer wieder Albtraume hatte. Manchmal träumte er von seinem Vater und der Nacht, in der er gestorben war. Zu anderen Zeiten träumte er von seinem Kampf gegen Fohargh. Manchmal vermischten sich die Träume zu einer einzigen schrecklichen Vision: Der Makurth verprügelte ihn in dem Zimmer auf Apatros, sein Vater lag tot im Duellring auf dem Tempeldach. Und jedes Mal erwachte Bane mit einem unterdrückten Schrei und zitterte, obwohl er in Schweiß gebadet war.
Aber nicht nur der Schlafmangel ließ ihn in diesen halb betäubten Zustand versinken. Die Leidenschaft, die ihn angetrieben hatte, war verschwunden. Das tosende Feuer in ihm war niedergebrannt, und an seine Stelle war kalte Leere getreten. Und ohne seine Leidenschaft war er nicht imstande, die Kraft der Dunklen Seite heraufzubeschwören. Es wurde schwieriger und schwieriger, sich der Macht zu bedienen.
Die Veränderungen waren subtil und zu Anfang kaum bemerkbar gewesen. Aber im Laufe der Zeit hatten sich die Anzeichen gehäuft. Nun erschöpfte es ihn sogar, kleine Gegenstände mithilfe der Macht zu bewegen. Er konnte nicht mehr vorhersehen, was seine Gegner tun würden; er konnte nur noch reagieren, nachdem sie es getan hatten.
Es war nicht mehr abzustreiten: Er entwickelte sich zurück. Schüler, die er lange überholt hatte, holten ihn nun wieder ein. Immer, wenn er die anderen bei ihren Studien beobachtete, bemerkte er, dass er selbst zurückfiel ... was bedeutete, dass es ihnen vermutlich ebenfalls nicht entging.
Er dachte wieder daran, was der Twi'lek-Meister gesagt hatte. Du hast den Kampfeswillen verloren.
Kas'im hatte Recht. Bane hatte gespürt, wie ihm dieser Wille seit diesem ersten Traum von seinem Vater immer mehr entglitten war. Leider hatte er keine Ahnung, wie er den Zorn und das Wettbewerbsfeuer, die seinen meteorhaften Aufstieg durch die Hierarchie der Sith-Schüler angetrieben hatten, wiederfinden konnte.
Komm zurück, wenn du bereit bist, dich der Dunklen Seite zu öffnen, statt vor ihr zurückzuweichen.
Etwas hielt ihn zurück. Ein Teil
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