Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
bestand, würde er seinen Gegner sehr ernst nehmen.
Bane wusste, dass er Sirak inzwischen sehr wahrscheinlich schlagen konnte. Ähnlich wie Githany glaubte auch er nicht an die Legende eines Auserwählten, der aus den Reihen der Sith aufstieg, und vor allem war er überzeugt, dass Sirak ganz bestimmt nicht der Sith'ari war. Er wollte ihn jedoch nicht einfach nur schlagen. Er wollte ihn vernichten, genau wie der Zabrak es bei ihrem letzten Kampf mit ihm gemacht hatte.
Aber Sirak war zu gut; er würde sich nie auf die gleiche Weise verwundbar machen, wie Bane es getan hatte. Nicht zu Anfang. Nicht, solange Bane ihn nicht irgendwie dazu verleitete.
Sirak nahm die Ausgangsposition ein. Seine regennasse Haut schien im Dunkeln zu leuchten: Ein gelber Dämon, der aus dem Schatten eines Albtraums ins harsche Licht der Wirklichkeit trat.
Bane sprang vor und eröffnete den Kampf mit einer Reihe komplizierter, aggressiver Angriffe. Er bewegte sich schnell ... aber nicht zu schnell. Die Menge gab ein erstauntes Keuchen von sich, als sie seine offensichtliche und unerwartete Geschicklichkeit bemerkte, obwohl Sirak seinen Angriff leicht genug abwehren konnte.
In Reaktion auf den unvermeidlichen Gegenangriff fiel Bane in einen scheinbar taumelnden Rückzug. Einen winzigen Augenblick sah er, wie sein Gegner sich zu weit streckte und seinen rechten Arm für einen Schlag exponierte, der den Kampf sofort beendet hätte. Aber er kämpfte gegen seine eigenen gut geschliffenen Instinkte an und hielt sich zurück. Er hatte zu lange und zu schwer gearbeitet, um den Sieg mit einem einzigen einfachen Schlag auf den Arm einzuläuten.
Der Kampf ging im vertrauten Rhythmus weiter, Ebbe und Flut von Angriff und Verteidigung. Bane achtete darauf, dass seine Angriffe weiterhin wirkungsvoll, aber grob waren und versuchte seinen Feind zu überzeugen, dass er gefährlich sein konnte, aber am Ende unterlegen sein würde. Jedes Mal. wenn er einen von Siraks Angriffen abwehrte, baute er seine defensiven Bewegungen aus und verwandelte, was normalerweise eine schnelle Abwehr gewesen wäre, in lang gezogene, ungeschicktere Schläge, die das Doppelschwert scheinbar nur mit blindem Glück in Schach hielten.
Und bei jedem Austausch tastete er vorsichtig mit der Macht, suchte nach einer Schwäche, die er ausnutzen konnte. Er brauchte nur ein paar Minuten, um sie zu erkennen. Trotz seiner Ausbildung hatte der Zabrak keine wirkliche Erfahrung mit lange andauernden Kämpfen - keiner seiner Gegner hatte ihm je lange genug standhalten können, um seine Kraft einer echten Prüfung zu unterziehen. Unmerklich wurden Siraks Schläge weniger klar, die Abwehr weniger präzise, und die Übergänge weniger elegant, als der Zabrak langsam ermüdete. Der Nebel der Erschöpfung umwölkte nach und nach seinen Geist, und Bane wusste, es war nur eine Frage der Zeit, bis er einen wichtigen - und fatalen -Fehler machen würde.
Aber obwohl er gegen den Zabrak kämpfte, fand Banes wahre Auseinandersetzung in ihm selbst statt. Wieder und wieder musste er sich zurückhalten, eine Gelegenheit nicht zu nutzen, die ihm die immer verzweifelteren Angriffe seines Feinds boten. Er wusste, die Art von Sieg, die er wollte, würde nur durch Geduld zu erreichen sein - eine Geduld, wie sie die Anhänger der Dunklen Seite normalerweise nicht übten.
Am Ende wurde seine Geduld belohnt. Siraks Frustration wuchs, als er wieder und wieder vergeblich versuchte, diesen stolpernden und scheinbar ungeschickten Gegner niederzustrecken. Seine Anstrengung wurde offensichtlicher, und er schlug wilder und gewagter zu, bis er schließlich jeden Versuch einer Verteidigung zugunsten eines Versuchs aufgab, das Duell zu beenden, das ihm immer mehr entglitt.
Während er beobachtete, wie die Verzweiflung des Zabrak der Hoffnungslosigkeit wich, schrie jeder Impuls in Bane in dem Bedürfnis, die Initiative zu ergreifen und dem Kampf ein Ende zu machen. Stattdessen ließ er zu, dass die quälende Nähe von Siraks Niederlage seinem Appetit auf Rache noch mehr Nahrung verschaffte. Die Gier wuchs mit jeder Sekunde, die verging, bis sie körperlich an seinem Inneren zu fressen begann: Die Dunkle Seite erfüllte ihn und stand kurz davor, ihn zu zerreißen, seine Haut zu zerfetzen und wie eine Fontäne von schwarzem Blut aus ihm herauszubrechen.
Er wartete bis zur letztmöglichen Sekunde, dann ließ er die in ihm angestaute Energie in einer gewaltigen Explosion los. Er bündelte sie durch Muskeln und Glieder,
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