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Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Titel: Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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den Gruppendrill vorbereitete. Die Schüler ignorierten ihn angestrengt. So war es seit seiner Niederlage gegen Sirak gewesen. Man mied ihn, er war zu einem Ausgestoßenen geworden. Obwohl er mit ihnen in den Gruppenstunden trainierte, war es, als existierte er nicht. Er war ein stiller Schatten, der am Rand der Gruppe lauerte, und wenn schon nicht körperlich, so doch geistig ausgeschlossen wurde.
    Er sah sich nach Githany um, aber als er sie entdeckte, wandte sie rasch den Blick ab. Dennoch fand er ihre Anwesenheit beruhigend. Er glaubte, sie wollte, dass er Erfolg hatte, oder zumindest wollte es ein Teil von ihr.
    Er glaubte, etwas an dem, was sie füreinander empfanden, war mehr als nur Teil des Spiels, das sie beide gespielt hatten.
    Als die Übungen begannen, konzentrierte er sich darauf, nie zu Sirak hinzuschauen. Er hatte den Zabrak in den vergangenen Monaten bis in alle Einzelheiten studiert. Alles, was ihm jetzt noch auffiel, würde nur dazu führen, dass er an sich zu zweifeln begann. Stattdessen konzentrierte er sich auf seine eigene Technik.
    In der Vergangenheit hatte er stets darauf geachtet, bewusst Irrtümer und Fehler in seine Übungen einzufügen, um vor Schülern, die zufällig in seine Richtung schauten, zu verbergen, dass sein Talent gewachsen war. Nun jedoch gab er diese Geheimhaltung auf. Nach der Herausforderung dieses Tages würden alle wissen, wozu er fähig war - oder er würde tot und für immer vergessen sein.
    Es fing an zu regnen. Zunächst fielen dicke, schwere Tropfen, die weit genug voneinander landeten, dass er das Geräusch jedes einzelnen hören konnte. Aber dann rissen die Wolken auf. und es begann zu schütten. Bane bemerkte das kaum. Er hatte sich in sich selbst zurückgezogen, grub tief, um sich seiner Angst zu stellen. Während sein Körper ebenso wie alle anderen in der Klasse die Bewegungen von grundlegenden Angriffs- und Verteidigungsmustern durcharbeitete, verwandelte er langsam seine Angst in Zorn.
    Es wäre ihm unmöglich gewesen zu sagen, wie lange die Trainingsstunde dauerte: Sie schien eine Ewigkeit zu dauern, aber tatsächlich verkürzte Kas'im sie angesichts des strömenden Regens, der seine Schutzbefohlenen durchtränkte. Als sie zu Ende war und sich die Schüler im üblichen Kreis um den Duellring sammelten, hatte Bane seinen heißen Zorn in weiß glühenden Hass verwandelt.
    Wie bei seiner letzten Herausforderung betrat er den Ring, bevor ein anderer die Chance hatte zu handeln, drängte sich von seiner Position ganz außen durch die Menge. Es war Zeit, dass sein Hass ihn befreite.
    »Sirak!«, rief er, und seine Stimme erhob sich laut über den stärker werdenden Wind. »Ich fordere dich heraus!«

17

    Banes Herausforderung hing in der Luft, als hielte der strömende Regen seine Worte dort irgendwie fest. Im trüben Licht sah er, wie sich die Menge teilte und Sirak vortrat. Der Zabrak bewegte sieh mit ruhiger Selbstsicherheit. Bane hatte gehofft, die unerwartete Herausforderung würde seinen Feind beunruhigen. Wenn er Sirak nervös machen, wenn er ihn verwirren oder verstören konnte, hätte er einen Vorteil gehabt, bevor der Kampf auch nur begann. Aber falls sein Gegner irgendetwas empfand, verbarg er es sehr gut hinter einer kalten, ruhigen Fassade.
    Sirak reichte sein langes Trainingsschwert mit der Doppelklinge Yevra. der Zabrak, die ihm zusammen mit ihrem Bruder überallhin zu folgen schien; dann zog er seinen schweren, regennassen Umhang aus. Darunter trug er eine einfache Hose und ein ärmelloses Hemd. Ohne ein Wort streckte er die Hand mit dem zusammengeknäulten Stoff aus, und Llokay, der andere Zabrak, kam aus der Menge und nahm ihn ihm ab. Yevra beeilte sich, ihm die Waffe wieder in die offene und wartende Hand zu drücken.
    Bane zog sein eigenes Gewand aus und ließ es auf den Boden fallen. Er versuchte, die kalten Stiche des Regens auf seinem nackten Oberkörper zu ignorieren. Er hatte nicht wirklich erwartet, dass Sirak wegen dieser Herausforderung nervös sein würde, aber zumindest hatte er gehofft, die Selbstsicherheit des Zabrak ein wenig erschüttert zu haben. Aber in Siraks sparsamen, präzisen Bewegungen lag nichts als gnadenlose Effizienz, die Bane mitteilte, dass er dieses Duell sehr ernst nahm.
    Sirak mochte arrogant sein, aber er war nicht dumm. Er war intelligent genug, um zu begreifen, dass Bane ihn nicht wieder herausfordern würde, wenn er keinen Plan für einen Sieg hatte. Solange der Zabrak nicht wusste, worin dieser Plan

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