Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
werden.«
»Ich habe nicht die Zeit, einen anderen zu suchen. Du warst zur rechten Zeit am rechten Ort«, verkündete sie. »Du hast ein fach Glück.«
»Das stimmt nicht, Zannah. Was glaubst du, wie ich dich nach all den Jahren erkannt habe? Zwischen uns besteht eine Verbindung. Die gab es immer schon. Seit wir klein waren.«
Zannah sagte nichts, sondern verlagerte nur ein wenig das Gewicht.
»Erinnerst du dich, als wir noch Kinder waren - alle dachten, ich wäre so stark in der Macht, und keiner glaubte, dass du irgendwelche besonderen Fähigkeiten hättest.«
Sie antwortete nicht, aber sie erinnerte sich tatsächlich. Als sie noch Kinder gewesen waren, hatte Darovit mithilfe der Macht Gegenstände heben und mit verbundenen Augen Obst, das man nach ihm warf, mit einem Stock zurückschlagen können. Ihre eigenen Fähigkeiten waren erst deutlich geworden, als sie auf Ruusan plötzlich allein gewesen war.
»Es ist mir damals nicht klar gewesen, Zannah, aber die Fähigkeiten, die ich angeblich hatte, all diese Tricks - das war nicht ich selbst. Du warst es! Selbst als Kind wusstest du, dass ich unbedingt Jedi werden wollte, und du wolltest mir helfen. Also hast du deine Kraft durch mich geleitet und mir ermöglicht, all diese Dinge zu tun.«
»So habe ich das nicht in Erinnerung«, sagte sie kalt.
»Du hast es nicht absichtlich getan«, erklärte Darovit. »Unsere Verbindung war stark, und du hattest mich gern, also hat dein Unterbewusstsein es übernommen.«
»Das ist die dümmste Theorie, die ich je gehört habe«, schnaubte Zannah und starrte immer noch geradeaus.
»Tatsächlich? Denk noch einmal darüber nach, Zannah. Nachdem wir dich auf Ruusan verloren haben, war es, als wären auch meine Kräfte verschwunden. Deshalb habe ich sowohl als Jedi als auch als Sith versagt.
Ich bin nur schwach in der Macht. Deshalb habe ich die Gedankenbombe überlebt, als alle Sith und Jedi in der Nähe vernichtet wurden. Die Bombe hat sich nur auf die ausgewirkt, die stark in der Macht waren.
Und was ist mit dir? Du hast so viel Macht. Warum, glaubst du, dauerte es so lange, bis sich das zeigte? Zuvor hast du sie immer durch mich geleitet.« Er hielt inne. »Du wirst kein Dunkler Lord der Sith werden, Zannah«, fügte er hinzu. »Es liegt einfach nicht in deinem Wesen. Früher oder später wird dir das auch deutlich werden.«
»Sei still«, sagte sie tonlos, den Blick immer noch fest auf die Steuerung vor sich gerichtet. »Wenn du noch ein einziges Wort sagst, nehme ich auch deine andere Hand.«
Darovit antwortete nicht, aber er berührte instinktiv seinen Armstumpf.
»Ich habe dich aus einem einzigen Grund mitgebracht, und nur aus diesem Grund«, sagte sie, und es fehlte ihrer Stimme immer noch an Ausdruck. »Mein Meister ist von Parasiten befallen, die man Orbalisken nennt. Und du wirst ihn heilen.«
»Aber, aber ich weiß nicht, wie!«, widersprach Darovit und vergaß ihren Befehl zu schweigen.
Zannah griff mit der Macht nach hinten und schlang sie um seine Luftröhre, und langsam drückte sie zu. Darovit fiel auf die Knie und riss die Hand an die Kehle, als seine Luftzufuhr abgeschnitten wurde.
»Hinten ist ein Datenterminal«, sagte Zannah und ignorierte sein würgendes Husten. »Benutz es, um dir den Artikel anzusehen, den ich im Archiv kopiert habe.«
Sie nahm die Karte aus der Tasche an ihrem Oberschenkel und warf sie vor ihren erstickenden Vetter auf den Boden. Er rollte sich am Boden hin und her und krallte an seinem Hals. Sein Gesicht war rot angelaufen, und seine Augen traten vor.
»Wenn du keine Möglichkeit findest, meinem Meister zu helfen, bevor wir Tython erreichen«, warnte sie. »wird er dich umbringen.«
Sie ließ Darovit wieder aus ihrem Machtgriff, und er keuchte und rang mühsam nach Luft. Sie drehte sich um und sah ihn mit einem grausamen Lächeln an, damit er wusste, wie sehr sie sein Leiden genoss. Als er sich schließlich genug erholt hatte, hob er die Datenkarte auf und ging nach hinten zum Terminal.
Sobald er weg war, stand Zannah auf und fing an, zwischen dem Piloten- und dem Copilotensitz hin und her zu gehen. Sie wusste, dass Darovit unrecht hatte. Das musste einfach so sein. Sie war sich ihrer Ergebenheit an die Dunkle Seite vollkommen sicher, ganz gleich, was ihr Vetter sagte. Aber einige seiner Argumente hatten genug Gewicht, dass sie sich fragte, was Baue von all dem halten würde.
Wenn ihr Meister - ebenso wie Darovit - glaubte, dass ihr die nötige Ergebenheit an den Weg
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