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Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Titel: Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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verlegen sein Zeremonialgewand zurecht, denn sein neuer Meister hatte darauf bestanden, dass er für diese Besprechung seine besten Sachen trug. Johun hatte entgegnet, dass seine Kleidung nichts damit zu tun hatte, wer er war oder wieso sie den Kanzler aufsuchten. Aber Farfalla hatte nur geantwortet: »Auf Coruscant zählt, wie man aussieht.«
    Johun war noch nie zuvor auf Coruscant gewesen - oder auf einem anderen Kernplaneten. Er war auf Sermeria zur Welt gekommen und aufgewachsen, einer Agrarwelt im Ausdehnungsbereich zwischen dem Inneren und dem Mittleren Rand der Galaxis. Seine Familie hatte einen Bauernhof ein paar Kilometer außerhalb von Addolis bewirtschaftet, ein kleines Zahnrädchen in dem gewaltigen landwirtschaftlichen Komplex von Sermeria, der einen Überfluss an Lebensmitteln produzierte und diesen an höher entwickelte Planeten verkaufte, denen es an Land mangelte, um die eigene Bevölkerung zu ernähren.
    Mit zehn hatte er Sermeria verlassen, um mit seiner Jedi-Ausbildung zu beginnen. In dem Jahrzehnt danach hatte er General Hoth zu Dutzenden anderer Planeten begleitet, obwohl sein ehemaliger Meister es vorgezogen hatte, sich im Äußeren Rand aufzuhalten, weit weg von Politikern und der großstädtischen Kultur der Hauptstadt der Republik. Die Planeten, die sie aufgesucht hatten, waren im Allgemeinen weniger entwickelte ländliche Welten, ganz ähnlich wie Sermeria selbst. Das Ergebnis davon war, dass Johun nie etwas annähernd Ähnliches gesellen hatte wie die gewaltige Metropole Galactic City, die den gesamten Planeten bedeckte.
    Als sie sich Coruscant näherten, hatte Farfalla versucht, ihm ein paar wichtige Gebäude wie den großen Rundbau des Senats und den Jedi-Tempel zu zeigen. Aber für Johuns Hinterwäldleraugen verschwamm alles zu einem gewaltigen Ozean von Permabeton, Durastahl und bunten blinkenden Lichtern.
    Nach der Landung waren sie in einem Luftspeeder zu ihrer Besprechung mit Kanzler Valorum geflogen. Johun hatte einfach nur dagesessen und geglotzt, als der Speeder an Gebäuden vorbeiraste, die so hoch waren, dass man von den höheren Stockwerken aus nicht einmal bis zum Boden sehen konnte. Hin und wieder bewegte sich der Speeder nach unten oder oben, wenn ihr Weg sie unter und über Fußgängerüberwege, schwebende Anzeigetafeln und selbst andere Fahrzeuge führte.
    Am Ende des Weges waren Johuns bereits geblendete Sinne von dem ununterbrochenen Verkehrsfluss und der verblüffenden Anzahl von Personen, die auf Coruscant lebten und arbeiteten, vollkommen betäubt. Das alles war zu viel für einen einfachen Bauernjungen.
    Farfalla andererseits war hier in seinem Element. Johun hatte bemerkt, wie sein neuer Mentor zum Leben erwachte, sobald sie gelandet waren, als nährte er sich von der Energie der Metropole. Das hektische Tempo und die wahnwitzige, wogende Masse von Personen wuschen die Erschöpfung des langen Feldzugs auf einer trostlosen kleinen Grenzwelt hinweg. Farfalla sah vor diesem lebhaften kosmopolitischen Hintergrund der galaktischen Hauptstadt sogar anders aus als sonst; seine Kleidung, die auf Ruusan so grell und eitel gewirkt hatte, schien nun einfach nur der Mode zu entsprechen.
    Selbst mitten in den Hallen von Macht und Einfluss wirkte Farfalla vollkommen gelassen. Er verbeugte sich noch einmal vor der Sekretärin des Kanzlers, was der jungen Frau ein kokettes Lächeln entlockte, dann bewegte er sich mit selbstsicherem, zielgerichtetem Schritt durch den Eingang zu Valorums Arbeitszimmer. Johun verbeugte sich ebenfalls, aber steif und gezwungen, dann eilte er seinem Meister hinterher.
    Das Arbeitszimmer des Kanzlers war karger und funktioneller, als Johun erwartet hätte. Die Wände, der Fußboden und die Möblierung waren alle in einem dunklen Braun gehalten, was dem Raum eine gewichtige Atmosphäre verlieh. An einer Wand gab es ein großes Fenster, aber sehr zur Erleichterung des jungen Jedi waren für diese Begegnung die Vorhänge zugezogen worden. In der Mitte des Raums standen ein halbes Dutzend bequem aussehender Sessel um einen runden Tisch; mehrere Monitore hingen an den Wänden und zeigten die neuesten Nachrichtenprogramme aus dem HoloNetz.
    Tarsus Valorum saß hinter einem großen Schreibtisch dem Eingang gegenüber, und stand auf, um sie zu begrüßen. Er war ein hoch gewachsener Mann Anfang fünfzig, sah aber zehn Jahre jünger aus. Er hatte dunkles Haar, helle, durchdringende Augen, eine gerade Nase und ein beinahe vollkommen eckiges Kinn - ein Gesicht,

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