Darth Maul - Der Schattenjäger
Muster von Bewegungen, die auf den Jagdeigenschaften diverser Tiere aus der gesamten Galaxis beruhten: angreifender Wampa, sich aufbäumender Rancor, tanzende Drachenschlange und viele andere. Er hatte seine Übungen in Umgebungen vollzogen, in denen die Schwerkraft von null g bis zu dem Doppelten derjenigen auf Co-ruscant wechselte. Er hatte gelernt, mit dem doppelten Lichtschwert zu fechten. Und all das diente einem einzigen Zweck: Er wollte zum bestmöglichen Werkzeug für den Willen seines Meisters werden.
Aber er hatte nicht nur gelernt, wie man kämpfte. Die Lehren seines Meisters hatten viel mehr als das enthalten. Er hatte auch Heimlichkeit gelernt, Tücke und Intrige.
Was im Geheimen geschieht, hat große Macht.
Eine seiner frühesten Erinnerungen war ein Besuch der Je-di-Tempelanlage. Sowohl er als auch Sidious waren als Touristen verkleidet gewesen. Sein Meister beherrschte die Dunkle Seite so vollendet, dass er sie davor schützen konnte, von ihren Feinden wahrgenommen zu werden, solange sie das Gebäude selbst nicht betraten. Das wäre ohnehin unmöglich gewesen - der Jedi-Tempel stand Touristen nicht offen. Sie hatten den größten Teil des Tages auf dem Platz davor gestanden, und Darth Sidious hatte ihm ihre Feinde gezeigt, wenn sie kamen und gingen. Maul hatte es ausgesprochen erregend gefunden, dass er hier ganz in der Nähe dieser Jedi stehen und zuhören konnte, wie sein Meister ihm im Flüsterton von ihrem Untergang erzählte, und die ganze Zeit hatten die Jedi nicht die geringste Ahnung gehabt, dass hier ihr Untergang vorbereitet wurde.
Das war der große Ruhm und die verborgene Kraft der Sith: Die Tatsache, dass es nur zwei von ihnen gab, Meister und Schüler. Ihre geheimen Operationen konnten praktisch vor der Nase der Jedi stattfinden, und diese Idioten würden es nicht ahnen, bis es zu spät sein würde. Der Tag, an dem die Jedi untergingen, würde bald kommen - sehr bald.
Für ihn konnte es nicht bald genug sein.
Zorn ist etwas Lebendiges. Nähre ihn, und er wird wachsen. Der Twi'lek, gegen den er gekämpft hatte, war nicht der erste Jedi, mit dem er das Lichtschwert gekreuzt hatte. Es war aufregend gewesen, zu erfahren, dass er, Darth Maul, tatsächlich besser im Zweikampf war als seine verhassten Feinde. Er sehnte sich danach, gegen einen der wirklich großen Jedi-Krieger zu kämpfen: gegen Plo Koon vielleicht, oder gegen Mace Windu. Das wäre eine echte Prüfung seiner Fähigkeiten. Und er bezweifelte nicht, dass er eine solche Gelegenheit erhalten würde. Sein Hass auf die Jedi war intensiv genug, dass dies allein schon genügen würde, eine solche Konfrontation herbeizuzwingen.
Bald.
Er erlangte das Bewusstsein wieder und begriff, dass er auf einem Müllhaufen lag, nicht weit von der Stelle entfernt, an der der Jedi seinen eigenen Tod herbeigeführt hatte und beinahe auch den von Maul. Ein devaronianischer Lumpensammler wollte sich gerade sein Lichtschwert aneignen, das in der Nähe lag. Maul starrte ihn wütend an, und der Eindringling verlor keine Zeit und verschwand.
Maul griff nach dem Lichtschwert und stand auf. Seine Muskeln, Knochen und Sehnen schrien vor Schmerz, aber Schmerz hatte nichts zu bedeuten. Die einzig wichtige Frage war: Hatte er seine Aufgabe endlich erledigt?
Hundert Meter weiter lagen die Überreste des Skycars. Maul sah sich alles genau an. Es war von großen Ferrocrete- und Durastahlbrocken zerdrückt worden, die er nicht bewegen konnte, auch nicht mit Hilfe der Macht. Er öffnete seine Sinne, versuchte herauszufinden, ob sich die Leichen seiner Feinde unter den Trümmern befanden. Und schließlich ballte er zornig die Rechte zur Faust.
Das Skycar war leer.
Es war natürlich möglich, dass die Explosion die Insassen herausgeschleudert hatte, bevor die Trümmer herabgefallen waren. In diesem Fall hatten vielleicht Geschöpfe, die auf der Straße nach Beute suchten, die Leichen weggeschleppt. Aber Maul konnte nicht sicher sein, ob das geschehen war.
Bei dem Glück, das der Corellianer bisher gehabt hatte, wusste Maul, er würde erst zufrieden sein und Lord Sidious berichten können, dass das Problem endlich gelöst war, wenn er Pavans Leiche gesehen hatte - und, wenn irgend möglich, nachdem Pavans Kopf mit Hilfe von Mauls Lichtschwert abgetrennt worden war.
Tatsächlich begann Darth Maul so etwas wie widerwilligen Respekt für diesen Lorn Pavan zu empfinden. Obwohl sicher einiges dem Glück zuzuschreiben war, musste der Sith-Schüler zugeben, dass
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