Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darth Maul - Der Schattenjäger

Darth Maul - Der Schattenjäger

Titel: Darth Maul - Der Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
Vom Netzwerk:
Pavan sein Überleben zum großen Teil seinen Instinkten verdankte. Selbstverständlich hätte er in den unteren Ebenen nicht so lange überlebt, wenn er nicht die Instinkte einer Küchenschabe gehabt hätte, Gefahr zu spüren und zu meiden. Dennoch, Maul war ein wenig beeindruckt. Nicht, dass das zählte. Die Überlebensfähigkeiten seiner Beute würden den unvermeidlichen Triumph nur umso befriedigender machen.
    Er begann, das Gelände abzusuchen, tastete sich an den Ausdehnungen der Dunklen Seite entlang, spürte den Flüchtenden nach. Er entdeckte den Kiosk mit der Treppe beinahe sofort. Selbst ohne dass die Macht ihn leitete, wusste er, dass dies die einzig logische Fluchtmöglichkeit gewesen war. Leider hatte die Explosion des Skycars den Eingang mit Schutt überhäuft.
    Maul verlor langsam die Geduld. Fünf Meter weiter entdeckte er einen Lüftungsschacht, der zu denselben unterirdischen Tunneln zu führen schien wie die Treppe unter dem Kiosk. Er zündete eine Klinge seines Lichtschwerts und stach durch das Gitter. Die Klinge schnitt problemlos durch die Metallplatten. Eine Sekunde später war das Gitter nach unten gefallen, und Maul folgte ihm.
    Er landete leichtfüßig. Der gesamte Tunnel bebte wie vom Brüllen eines gewaltigen Tiers. Maul blickte auf und sah einen fahrerlosen Frachttransporter auf sich zukommen, mit mehr als hundert Kilometern in der Stunde.
    Jeder andere, selbst ein ausgebildeter Sportler, der in einem höheren Schwerkraftfeld aufgewachsen war, wäre zerdrückt worden. Aber Maul packte die Macht und ließ sich von ihr nach oben und zur Seite reißen, als hinge er an einem riesigen Gummiband. Das metallene Ungeheuer verfehlte ihn nur um Millimeter.
    Maul fand sich schließlich am Rand eines schmalen Gehwegs wieder, der sich auf einer Seite des Tunnels entlangzog. Er sah sich um, mit Augen und Geist. Ja - sie waren hierher geflohen. Die Spur war deutlich zu erkennen.
    Sie konnten ihm nicht entkommen, sosehr sie es auch versuchen mochten.

    Lorns erster Gedanke, als er sein Bewusstsein halbwegs wiedererlangte, bestand in der Frage, wieso sich jemand die Mühe gemacht hatte, ihn von Coruscant zu entführen, um ihn auf einen der Gasriesen der Galaxis zu schaffen - wahrscheinlich nach Ya-vin. Anders konnte er sich jedenfalls nicht erklären, dass die Schwerkraft und der Atmosphärendruck drohten, ihn langsam zu einer knochenlosen Masse zu zerquetschen. Besonders seinen Kopf. Und was immer es war, das er da einatmete, es hatte nicht annähernd etwas mit der Mischung aus Sauerstoff und Stickstoff zu tun, die er benötigte.
    Oder vielleicht hatte man ihn in einer zu engen Umlaufbahn um ein schwarzes Loch geparkt, und die Gezeitenkräfte zerrissen ihn nun. Das würde ebenfalls erklären, wieso sein Kopf so abscheulich wehtat und wieso er seine Hände und Füße nicht mehr spüren konnte.
    Lorn blinzelte und sah dann trübes grünliches Licht. Er begriff, dass er auf einem kalten Steinboden lag, an Armen und Beinen gefesselt. Das Licht, so schwach und kränklich es war, erwies sich als immer noch zu stark für seine Kopfschmerzen. Diesmal war es wohl wirklich ein Glas zu viel gewesen, dachte er. Vielleicht hat I-Fünf ja Recht, was diese Leberzellen angeht. Nicht, dass ich das ihm gegenüber jemals zugeben würde.
    Aber irgendetwas stimmte mit dieser Vorstellung nicht. Er wusste, dass er sich hin und wieder ziemlich übel betrank, aber er hatte nie ein so unerträgliches Stadium erreicht, dass man ihn festbinden musste. Hm. Vielleicht sollte er doch lieber noch einmal ein Auge öffnen - selbstverständlich nur ganz vorsichtig - und sich umsehen.
    Aus weniger als einer Handbreit Entfernung starrte ihn ein Gesicht an, das er sich nicht einmal in seinen schlimmsten Albträumen hätte vorstellen können.
    Lorn keuchte entsetzt und riss den Kopf zurück, versuchte instinktiv, sich von der monströsen Erscheinung zu entfernen. Die plötzliche Bewegung löste einen Thermozünder aus, den jemand unangenehmerweise in seinen Schädel gepflanzt hatte, und der Schmerz war so erstaunlich heftig, dass er einen Augenblick lang das Ding vergaß, das ihn angesehen hatte.
    Aber nur einen Augenblick.
    Es bewegte sich näher zu ihm hin, starrte ihn an - nein, verbesserte sich Lorn, es starrte nicht: Um zu starren, brauchte man Augen. Jeder einzelne Bestandteil dieses Gesichts war ungemein widerwärtig, aber die Augen waren fraglos das Schlimmste. Schlimmer als die tote, bläulich weiße Haut und das strähnige,

Weitere Kostenlose Bücher