Darth Maul - Der Schattenjäger
immer sie zusammenhielt, war stark genug, sie selbst in einer solchen Situation zu vereinen.
I-Fünf sagte zu Pavan: » Sie hat Recht. Du bist das Hauptziel. Zuflucht bei den Jedi zu finden könnte deine einzige Chance sein. Kannst du das akzeptieren?«
»Selbstverständlich«, erwiderte Pavan und verzog das Gesicht. »Ich bin nicht dumm. Aber das bedeutet nicht, dass ich mich darüber auch noch freuen muss.«
»Stimmt«, sagte Darsha. »Sie könnten allerdings wenigstens versuchen, umgänglich zu sein. Wenn wir nun eine Weile aufeinander angewiesen sind, können wir genauso gut versuchen, miteinander auszukommen.« Sie wandte sich dem linken Tunnel zu, ging ein paar Schritte, dann drehte sie sich wieder zu Pavan um und fügte hinzu: »Anoon Bondara ist gestorben, weil er Ihr Leben retten wollte. Ich werde mir keine verächtlichen Bemerkungen über ihn mehr anhören.«
Weder Pavan noch I-Fünf erwiderte irgendetwas, als sie in den Tunnel hineinging. Nach ein paar Schritten hörte sie, wie sie ihr folgten.
Es gibt keine Emotionen, es gibt nur Frieden. Nun, eines Tages vielleicht. Immerhin war sie noch kein anerkannter Jedi-Ritter, und so wie sich die Dinge entwickelten, sah es nicht so aus, als ob sie das jemals werden könnte. Aber um bestimmte Wahrheiten zu erkennen, brauchte man nicht einmal die Macht. Zum Beispiel für die Tatsache, dass ein einziger Anoon Bondara einen ganzen Schwarm von Lorn Pavans wert war.
Achtzehn
Lorn mochte diese Jedi-Padawan nicht. Diese Tatsache wäre nicht einmal jemandem, der ihn nur flüchtig kannte - und kaum jemand kannte ihn dieser Tage anders als flüchtig -, seltsam vorgekommen, denn er hielt sich nicht zurück, wenn das Thema Jedi aufkam. Er hatte bei mehr als einer Gelegenheit jedem, der zuhören wollte, mitgeteilt, dass er die Jedi, was parasitären Opportunismus anging, auf der gleichen Ebene wie Mynocks sah, und in der allgemeinen Hierarchie der galaktischen Evolution noch eine oder zwei Stufen unterhalb dieser Energie saugenden Weltraumfledermäuse.
»Sie zu erschießen wäre noch zu gut für sie«, hatte er einmal zu I-Fünf gesagt. »Tatsächlich wäre es noch zu gut für sie, sie in eine Sarlacc-Grube zu werfen und sie tausend Jahre in Verdauungsflüssigkeit einzulegen, aber es wird genügen, bis mir etwas Schlimmeres einfällt.«
Nie jedoch hatte er verraten, wieso er so dachte. In seinem derzeitigen Bekanntenkreis wusste es nur I-Fünf, und der Droide würde das Geheimnis hinter Lorns Bitterkeit nie preisgeben.
Und nun war er durch eine wahrhaft ironische Wendung des Schicksals praktisch an eine Jedi gekettet und hing von ihrer Fähigkeit ab, ihn vor den mörderischen Absichten eines Sith zu retten - des Angehörigen eines Ordens, der vor tausenden von Jahren von den Jedi abtrünnig geworden war. Es schien, dass diese selbst ernannten Hüter der Galaxis allgegenwärtig waren, um die Vernichtung seines Lebens fortzusetzen, die sie einmal begonnen hatten.
Lorn spürte, wie die Verbitterung in seiner Brust wuchs, während er I-Fünf und Darsha Assant durch den unterirdischen Tunnel folgte. Wie zu erwarten gewesen war, hatte sie nicht lange gebraucht, um in diese frömmlerische, besserwisserische Haltung zu verfallen, die ihn so anwiderte. Sie waren alle gleich mit ihren Sackleinen-Gewändern und ihrem strengen Asketentum, wenn sie ihre leeren Bemerkungen über das Wohl der Allgemeinheit von sich gaben. Er hatte es lieber mit Abschaum zu tun; zumindest waren das Schurken, die nicht vorgaben, etwas anderes zu sein.
Lorn machte sich keine Illusionen darüber, welche Behandlung ihm zuteil werden würde, sobald er den Jedi-Tempel wieder betrat.
Den Gedanken an eine Belohnung konnte er getrost vergessen; er und I-Fünf konnten sich glücklich schätzen, wenn man sie vor dem Sith schützte, während der Rat darüber debattierte, wie man seine Informationen am besten nutzen konnte. Er hatte keinen Zweifel daran, dass die Jedi eine Möglichkeit finden würden, daraus einen Gewinn zu ziehen, denn das schafften sie bei allem, womit sie in Kontakt kamen.
Bei allem und jedem.
Dieser unterirdische Gang, in dem sie unterwegs waren, war nicht finsterer und quälender als das Labyrinth seiner Erinnerungen und seines Hasses. Er fragte sich zum zigsten Mal, wieso er Assant nicht einfach hatte fallen lassen, als die Explosion des Speeders sie aus dem Skycar gerissen hatte. Er hatte nicht einmal die Entschuldigung, dass er sie als Pilotin gebraucht hatte; I-Fünf war durchaus
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