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Darth Maul - Der Schattenjäger

Darth Maul - Der Schattenjäger

Titel: Darth Maul - Der Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves
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bewegte sich am Rand seines Blickfeldes.
    Obi-Wan erstarrte, dann drehte er sich langsam um. In den abendlichen Schatten konnte er nichts erkennen. Dennoch, es hatte sich eindeutig etwas bewegt - verstohlen und heimtückisch. Man hatte ihn ausreichend über die Gefahren durch Banden und andere Kriminelle im Roten Korridor informiert. Es bedurfte keiner überaktiven Phantasie, um anzunehmen, dass eine dieser Gefahren in der Nähe lauerte und auf eine Gelegenheit zum Zuschlagen wartete.
    Wenn es sich um eine ganze Bande handelte, würde es schwierig werden, sich zu verteidigen, selbst mit einem Lichtschwert.
    Zum Glück war das Lichtschwert nicht seine einzige Verteidigung.
    Obi-Wan Kenobi verband sich mit der Macht. Sie war für ihn da, wie immer. Er breitete sein Bewusstsein entlang ihrer unsichtbaren Linien aus, ein geistiges Radar, das die Dunkelheit durchsuchte. Wenn hier tatsächlich eine Gefahr lauerte, dann würde die Macht sie finden.
    Sein Geist berührte einen anderen: einen Willen, der sich schwach und ausweichend anfühlte, eher daran gewöhnt, verstohlen aus dem Schatten zuzuschlagen als in direkter Konfrontation. Der Geist eines Menschen.
    Bevor der Beobachter noch merkte, dass er sondiert wurde, hatte sich Obi-Wan seiner schon bemächtigt. Die Macht, hatte Meister Qui-Gon ihm so oft gesagt, kann einen starken Einfluss auf die Willensschwachen haben. Obwohl Obi-Wan nicht annähernd so geschickt war wie sein Lehrer, brauchte es nicht mehr als die Fähigkeiten eines Novizen, einen so schwachen Geist zu beeinflussen.
    »Komm her«, sagte er mit leiser, aber fester Stimme.
    Aus dem Schatten trat ein junger Mann, vielleicht sechzehn oder siebzehn Standardjahre alt, schätzte Obi-Wan. Er trug vor allem Lumpen und Leder; seinen Kopf zierte grünes Haar, das von einem elektrostatischen Feld aufrecht gehalten wurde. Der Padawan spürte die Schuldgefühle und die Angst im Geist des anderen - die Angst, dass er, Obi-Wan, irgendwie herausfinden würde, dass Grünhaar und seine Bande Darsha angegriffen hatten.
    »Wo ist sie?«, fragte Obi-Wan.
    »Ich weiß nicht, von wem Sie... «
    »Doch, das weißt du. Die Jedi-Padawan, die mit diesem Skyhopper hergekommen ist. Sag es mir, oder...« Obi-Wan legte die Hand an den Griff des Lichtschwerts, das an seinem Gürtel hing. Er würde nicht so weit gehen müssen, das Schwert tatsächlich zu benutzen, aber selbst eine verschleierte Drohung konnte Wunder wirken.
    Er spürte Grünhaars Angst und Hass wie Säure in seinem Hirn. Es war schwierig, die Fassung zu bewahren.
    »Also gut - wir haben sie ein bisschen gescheucht, aber wir haben begriffen, was los ist, als sie Nigs Hand abgehackt hat. Ich meine, wenn sie das Schiff unbedingt wiederhaben wollte, dann sollte sie es eben haben.«
    »Wo ist sie hingegangen?«
    Grünhaar schüttelte den Kopf und zuckte die Achseln. Obi-Wan lauschte der Macht und wusste, dass der andere die Wahrheit sagte.
    »War ein Fondorianer bei ihr?«
    »Der?« Grünhaar verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. »Den haben die Falkenfledermäuse erwischt. Und den Rest haben sich die Leute von der Straße geholt.«
    Obi-Wan spürte, wie Verzweiflung in ihm aufstieg, so trostlos wie die Dunkelheit, die sie umgab. Es schien, dass Darshas Mission vollkommen schief gegangen war, und das Ganze konnte mit ihrem Tod geendet haben. Selbstverständlich würde er die Gegend durchkämmen und versuchen, sie mit Hilfe der Macht aufzuspüren, aber wenn man bedachte, wie viel Zeit vergangen war und in welch feindseliger Umgebung er sich hier befand...
    »Es waren später noch mehr Jedi hier«, sagte Grünhaar abrupt. »Ich habe sie nicht selbst gesehen, aber davon gehört.«
    »Was hast du gehört?«
    »Ein paar von meinen Jungs haben einen auf einem Speeder gesehen, der andere in einem Skycar jagte. Der auf dem Speeder hat sie eingeholt, und es gab einen Kampf. Der Speeder ist explodiert, und das Skycar hatte gleich danach drüben am Barsoom Boulevard einen Unfall. Noch eine Explosion. Das hab ich jedenfalls gehört.«
    Obi-Wan runzelte verwirrt die Stirn. Die Jedi, von denen Grünhaar sprach, konnten nur Darsha und ihr Mentor Anoon Bondara gewesen sein.
    Er verhörte Grünhaar noch eine Weile länger und ließ sich den Unfallort genau beschreiben, dann ließ er den Jungen los. Grünhaar verlor keine Zeit und verschwand. Obi-Wan stieg wieder in sein Skycar und machte sich zu dem beschriebenen Ort auf, verwirrter als zuvor. Selbst sorgfältiges Sondieren von Grünhaars

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