Darth Maul - Der Schattenjäger
dieser Auftrag dann endlich ein Ende gefunden.
Selbstverständlich konnte er sich nicht einfach darauf verlassen, ohne einen definitiven Beweis gefunden zu haben. Dieser Mensch war zweifellos schwerer zu töten, als Maul bisher angenommen hatte.
Er eilte weiter durch die ewige Nacht und lauschte aufmerksam nach weiteren Angreifern.
Als Lorn I-Fünf durch den dunklen Tunnel folgte, dachte er darüber nach, welche Möglichkeiten ihnen noch blieben. Es waren offensichtlich nicht viele. In all seinen Jahren als Geschäftsmann, Informationsmakler und selbst bei der Arbeit für die Jedi hatte er nie einer solchen Herausforderung gegenübergestanden. Verfolgt von den Sith - die angeblich überhaupt nicht mehr existierten -bis in die tiefsten Gruben der Stadt, wo Kannibalen ihn attackierten... ja, man konnte wohl mit Recht von einer Herausforderung sprechen.
Immer angenommen, dass sie es bis an die Oberfläche schaffen und zu den zivilisierteren Ebenen der Gesellschaft zurückkehren würden - was sollte er dann als Nächstes tun?
Er wusste, die Padawan hatte vor, ihn direkt zum Jedi-Tempel zu bringen, sodass er Mace Windu und den anderen Ratsmitgliedern mitteilen konnte, was er wusste. Aber das stand nicht einmal annähernd an der Spitze von Lorns Wunschliste. Zweifellos wären die Jedi am besten dazu geeignet, ihn vor den Sith zu schützen - immer vorausgesetzt, ihr Verfolger war nicht bei der Explosion getötet worden -, aber seiner Ansicht nach war diese Lösung beinahe ebenso schlimm wie das Problem. Eine Informationsquelle für die Jedi zu werden? Von ihnen benutzt zu werden? Das war ein Übelkeit erregender Gedanke, einer, der viel zu viele Erinnerungen weckte, die Lorn angestrengt zu verdrängen versucht hatte. Statt also den Empfindungen nachzugeben, die ihn zu überwältigen drohten, bedachte er seine andere Option: Davonlaufen.
Die Schlüsselfrage lautete, wie er an Bord eines Schiffes gelangen konnte, das ihn und I-Fünf weit genug wegbringen würde, damit sie weder von den Sith noch von den Jedi verfolgt würden. Der Gewürztransporter, auf dem I-Fünf ihre Passage gebucht hatte, hatte den Planeten bereits verlassen, aber es gab zweifellos keinen Mangel an Schiffen im Raumhafen. Sobald sie Coruscant hinter sich gelassen hatten, würde die Sache einfacher werden. Immerhin war die Galaxis ziemlich groß. Es konnte dort draußen nicht allzu viele Sith geben, oder man hätte inzwischen Gerüchte darüber gehört. Und wenn es nur einige wenige waren, dachte Lorn, dann wäre es wirklich nicht im Interesse der Sith, so viel Zeit damit zu verschwenden, einen einzelnen Informationsmakler zu verfolgen.
Das war also sein Plan: auf ein schnelles Schiff zu gelangen, vielleicht einen Schmuggelfrachter, und Coruscant hinter sich zu lassen. Er wusste noch nicht, wie er die Passage bezahlen würde, aber er fand sicher eine Möglichkeit. Sie konnten zu einem abgelegenen Planeten fliehen, zum Beispiel nach Tatooine, und sich dort im Dünenmeer oder in der Jundland-Einöde eine Weile einnisten und mit der Umgebung verschmelzen. Nach ein paar Jahren würde er vielleicht eine Kneipe aufmachen, vielleicht in Mos Eisley. Es war kein besonders aufregendes Leben, aber es war ein Leben.
I-Fünf würde wahrscheinlich über all den Sand nicht gerade froh sein. Droiden brauchten eine Menge Ölbäder, wenn sie sich auf einer Welt wie Tatooine aufhielten. Lorn sah seinen Partner, der vor ihm herging, nachdenklich an. Die Metallhülle des Droiden schimmerte im reflektierten Licht seiner Fotorezeptoren. Er würde mit I-Fünf über diesen Plan sprechen und hören, ob der Droide irgendwelche Ideen bezüglich der finanziellen Seite hatte. Er schien immer Ideen zu haben, die Lorns eigene hervorragend ergänzten. Um das zu tun, würden sie selbstverständlich einen Augenblick finden müssen, in dem die Jedi nicht zuhörte.
Darsha. Sie hieß Darsha.
Lorn bemerkte mit Unbehagen, dass er bei dem Gedanken, vor ihr wegzurennen, tatsächlich so etwas wie Schuldgefühle empfand. Er hatte die Jedi so lange und so leidenschaftlich gehasst, dass es ihm schwer fiel, eine von ihnen als Individuum zu betrachten.
Aber immerhin hatte sie ihm das Leben gerettet. Er konnte sich schwer darüber hinwegsetzen, dass sie eine Jedi war, aber tief drinnen wusste er, dass sie mehr als das in sich hatte. Sie war sogar ganz nett, so ungern er das auch zugab. Und in vielerlei Hinsicht bewundernswert. Wenn man bedachte, das ihr Mentor bei der Explosion getötet worden
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