Darth Maul - Der Schattenjäger
war, wurde sie mit ihrer Trauer recht gut fertig. Sie hatte sie soeben alle vor den Cthonen gerettet, das war keine Frage.
Aber nicht, weil sie dich mag. Nur wegen der Informationen.
Lorn nickte. Er durfte nicht vergessen, dass die Jedi nichts taten, was nicht ihren Interessen diente. Nichts. Er würde sich keinen Gefallen erweisen, wenn er sich in ihre Fänge begab.
Nein, Flucht war zweifellos die beste Lösung. Aber auch nur eine Passage auf einem Müllfrachter zu buchen war im Augenblick unmöglich.
Und dann erinnerte er sich: Tuden Sal! Vor ein paar Monaten hatte er dem Besitzer einer erfolgreichen Restaurantkette ein paar Daten geliefert, die es dem Sakiyaner erlaubt hatten, seine Ausschanklizenz zu behalten. Damals hatte Lorn genug Geld gehabt und nur ein paar Drinks berechnet - nun, mehr als ein paar -, aber Sal hatte ihm versprochen, dass er ihm jederzeit einen Gefallen tun würde, wenn das jemals notwendig würde.
Und nun war dieser Tag gekommen. Es war allgemein bekannt, dass Tuden Sal enge Verbindungen zu mehreren Schmugglerorganisationen hatte, darunter auch zur Schwarzen Sonne. Er würde wissen, wie er und I-Fünf sich von Coruscant absetzen konnten. Lorn fühlte sich von dieser Möglichkeit neu belebt. Das war wirklich ein guter Plan - immer vorausgesetzt, er blieb lange genug am Leben, um ihn umsetzen zu können.
Der Droide vor ihm wurde langsamer. Selbst Lorn konnte die Veränderung in der Luft spüren. Die Echos ihrer Schritte klangen hohler, weiter entfernt.
I-Fünf bestätigte das.
»Für jene unter euch, die es interessiert - die Höhle, die wir gerade betreten haben, ist etwa siebenhundert Standardmeter breit und zweihundert lang, und die Decke hängt voller Stalaktiten, die vierzig oder fünfzig Meter über unseren Köpfen beginnen. Der Sims, auf dem wir uns befinden, endet leider nach mehreren Metern in einem Steilhang, der... «
Der Droide hielt inne. »... im Augenblick mit meinen bescheidenen Sensoren nicht zu erfassen ist.« Na wunderbar.
Darsha hörte, wie Lorn Pavan einen sehr gequälten Seufzer ausstieß. »Lass mich raten«, sagte er. »Wir müssen darüber hinwegspringen.«
»Das halte ich für undurchführbar, solange du nicht plötzlich bessere Levitationsfähigkeiten entwickelt hast als unser Sith-Freund«, erwiderte der Droide.
Darsha tastete mit der Macht umher. Sie spürte nur die üblichen Lebenszeichen auf niedriger Ebene.
»Es fühlt sich leer an«, sagte sie.
»Vielen Dank, Meisterin der Macht, aber verzeihen Sie, wenn ich mir trotzdem Sorgen mache«, erwiderte Pavan sarkastisch. »Es kommt mir so vor, als wäre Ihr Leistungsvermögen, was das Aufspüren von Gefahren angeht, nicht sonderlich ausgeprägt.«
Sie starrte Pavan zornig an. »Es kann sogar vorkommen, dass Jedi-Meister - und ich habe nie behauptet, einer zu ein - von Wesen überrascht werden, die nicht machtempfindlich sind. Geschöpfe, die wenig Wellen im geistigen Fluss schlagen, sind manchmal so gut wie unsichtbar.« Abrupt erinnerte sie sich, wie Meister Bondara auf den Sith zugesprungen war, und schwieg.
Einen Augenblick später sagte I-Fünf: »Die gute Nachricht ist, dass es offenbar eine Brücke gibt.«
Darsha trat neben den Droiden. Um das Gleichgewicht zu wahren, stützte sie sich unwillkürlich mit der Hand auf Pavans Schulter, aber sie spürte, wie er sich anspannte, und nahm die Hand rasch wieder weg.
Was ist nur mit ihm los?, fragte sie sich. Was hatte er den Jedi vorzuwerfen, dass er sie und ihre Art so hasste? Darsha erinnerte sich an Meister Bondaras Miene, als Pavan sich vorgestellt hatte. Ihr Mentor hatte den Namen gekannt. Was hatte das zu bedeuten? Sie war normalerweise nicht neugierig, aber sobald sie zum Tempel zurückkamen, würde sie ihr Bestes tun, um das herauszufinden.
Sicher, dachte sie. Als würde es nach all dem immer noch einen Platz für sie im Tempel geben! Sie hatte bei der Prüfungsaufgabe versagt, hatte zugelassen, dass ihr Meister umkam, und wäre beinahe von einem Haufen blinder Ungeheuer gefressen worden. Was für eine Art Jedi glaubte sie denn zu sein?
Keine sonderlich gute, das musste sie zugeben.
Darsha schüttelte den Kopf und versuchte, die Verzweiflung, die sie zu verschlingen drohte, zu bannen. Es gibt keine Emotionen, es gibt nur Frieden. Sie hatte zweifellos Fehler gemacht und wahrscheinlich jede Möglichkeit verloren, einmal ein Jedi zu werden. Aber solange Meister Windu und die anderen Ratsmitglieder ihr nicht offiziell eine neue Aufgabe
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