Darth Maul - Der Schattenjäger
Brückenseile miteinander verbunden hatte. Als das Lichtschwert der Padawan sich durch das dicke Stützkabel biss, brach der Bereich der Brücke, an dem sie hingen, zusammen. Und während die drei fielen, feuerte I-Fünf nach oben. Seine Fingerblaster trafen die Verbindung zwischen jeder verbliebenen Platte und dem Stützseil, an das sie sich klammerten. Ihr Schwung wuchs; schon waren sie am Schwanz des Taozin vorbei und schwangen in einem sehr lang gezogenen Bogen auf die andere Seite der Schlucht zu.
In der Ferne hörten sie den Sith schreien - es klang wie ein Wutschrei -, während sie weiterstürzten. Nach einer oder zwei Sekunden brauchte I-Fünf nicht mehr zu schießen, um das Stützkabel von den Brückenbrettern zu trennen. Ihr Gewicht und ihr Schwung rissen das Seil einfach ab, während sie weiterfielen.
»Wenn Sie unsere Beschleunigung aufhalten können«, sagte der Droide zu Darsha, »wird das vielleicht helfen, dass wir diesen Sturz überleben.« Darsha schloss die Augen, runzelte vor Konzentration die Stirn und verband sich noch einmal mit der Macht. Ein paar Sekunden später konnte sie spüren, dass ihre Geschwindigkeit nachließ.
I-Fünf sagte: »Wir erreichen die andere Seite der Höhle in etwa... «
Sie prallten gegen die Felswand auf der anderen Seite der Höhle. Obwohl Darsha die Macht benutzt hatte, um sie zu verlangsamen, war die Wucht dieses Aufpralls gewaltig. Darsha keuchte; die Luft war ihr aus der Lunge gepresst worden. Es gelang ihr kaum, sich festzuhalten.
»Nun, etwa jetzt«, beendete I-Fünf seinen Satz.
»Danke«, brachte Lorn mühsam hervor, »für diese wie immer ausgesprochen präzise Zeitangabe.«
»Gern geschehen.«
Sie waren auf der anderen Seite. Jetzt mussten sie nur noch am Kabel hochklettern.
Während er die verdampfende Seide mit einer behandschuhten Hand vor dem Gesicht wegwedelte, sah Darth Maul die drei Gesuchten von der Brücke springen, das Stützseil abschneiden und es als Fluchtmöglichkeit nutzen. Einen Augenblick lang stand der Sith-Schüler vollkommen reglos da. Er begriff, dass man ihn überlistet hatte. Sein Zorn brach sich in einem frustrierten Schrei Bahn. Die Energie des Taozin hatte die Macht blockiert und verhindert, dass er die Fluchtbereitschaft spürte, bevor seine Gegner ihren Plan tatsächlich ausführten. Es war wirklich erstaunlich, wie viel Glück diese Leute hatten!
Es würde ein Genuss sein, diese Mission zu Ende zu bringen.
Im Augenblick jedoch hatte er ein dringenderes Problem. Die beschädigte Brücke begann unter dem Gewicht des Taozin einzustürzen. Der Sith sprang geschickt auf das verbliebene Stützkabel und bewegte sich auf die gegenüberliegende Seite der Höhle zu. Er würde die restliche Entfernung leicht in der Zeit zurücklegen können, die die anderen brauchten, um aus der Schlucht nach oben zu klettern. Dank seiner Körperbeherrschung und seiner Verbindung mit der Macht war das dünne Stützseil für ihn so breit wie eine Fußgängerbrücke.
Aber das Taozin hatte andere Vorstellungen. Es wand sich um das verbliebene Stützkabel und blockierte den Weg. Mit dem Kopf nach unten am Kabel hängend, feuerte es einen weiteren Strom von Seide nach ihm.
Wieder verdampfte er die Ausscheidung mit dem Lichtschwert. Das Geschöpf griff abermals an, aber diesmal auf andere Weise. Es benutzte die Beine, um den Strang, auf dem der Sith stand, zum Beben zu bringen.
Darth Maul fiel rückwärts, aber er geriet nicht in Panik. Er streckte die Hand aus und packte das Kabel, wobei er sorgfältig darauf achtete, das Lichtschwert davon entfernt zu halten. Er hing nun direkt vor dem Monster, nur ein paar Meter von den scharfen Fresswerkzeugen entfernt.
Inzwischen war klar, dass er Pavan und die anderen nicht innerhalb der nächsten Minuten einholen würde. Er wirbelte das Lichtschwert in einem vollendeten »angreifender Wampa«-Muster und schnitt das verbliebene Stützseil, an das er sich klammerte, ab. Er und das Taozin fielen in unterschiedliche Richtungen, Maul krachte gegen die Felswand auf der Seite, von der er gekommen war, während das Taozin im Abgrund verschwand.
Leider hatte ihn das seine einzige Möglichkeit gekostet, die Höhle zu durchqueren. Darth Maul kletterte wieder hoch zu dem Sims.
Er biss die Zähne zusammen. Selbst mit Hilfe der Macht konnte er nicht über eine so breite Schlucht springen. Er würde auf demselben Weg zur Oberfläche zurückkehren müssen, auf dem er gekommen war, und das war ungemein frustrierend. Er
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