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Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand

Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand

Titel: Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tectum Wissenschaftsverlag Marburg
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unterscheidbaren Arten, Gattungen, kurzum alle größeren taxonomischen Einheiten. Weshalb hat man aber nur von Letzteren ausreichend Spuren gefunden?
    Es ist sicher selbst vom flammendsten Darwinisten nicht von der Hand zu weisen, dass auch im heutigen recht umfangreichen Fossilienbestand Funde, die Übergänge zwischen höheren systematischen Einheiten (Arten, Gattungen, Familien) belegen, unterrepräsentiert sind. Aber ist es zulässig, daraus den drastischsten aller denkbaren Schlüsse, die völlige Ablehnung des Deszendenzgedankens zu ziehen? Allenfalls lässt sich über die Darwin’sche Annahme der Kontinuierlichkeit, des Fehlens von Sprüngen, diskutieren. Darwin selbst war sich der Problematik übrigens sehr wohl bewusst und hat durchaus erkannt, dass die Verifizierung seiner Theorie vom Auffinden fossiler Übergangsformen abhängen würde. Während der gut 150 Jahre, die seit der Schaffenszeit Darwins vergangen sind, ist der fossile Bestand immens angewachsen und so manche Lücke konnte geschlossen werden. Dennoch ist man auch heute noch recht weit davon entfernt, eine Evolution von primitiven Urformen zur gegenwärtigen Artenvielfalt lückenlos zu belegen. Nichtsdestotrotz findet man immer wieder Formen, die deutliche Merkmale verschiedener taxonomischer Einheiten in sich vereinen. Das Paradebeispiel schlechthin ist der sogenannte Urvogel
Archaeopteryx
, der den Übergang vom Reptil zum Vogel repräsentiert. Bislang wurden immerhin zehn Exemplare gefunden. Doch (leider) ist dieses Glück des Auffindens solcher Brückenglieder in fossiler Form ein recht seltenes Ereignis. Von anderen Übergangsformen fehlen oft eindeutige Spuren bzw. kommen verschiedene Kandidaten in Betracht. So auch für das besonders begehrte „Missing Link“ – „Archaeobelix“ getauft –, welches unsere Vorfahren der Gattung „Homo“ mit den von Darwin postulierten äffischen Ahnen verbindet. Gerade in den letzten Jahren sind allerdings einige interessante Funde geglückt, welche als heiße Anwärter gehandelt werden, als Repräsentanten für den Affe-MenschÜbergang anerkannt zu werden. Zu beachten ist dabei allerdings, dass eine klare Abgrenzung zwischen pithecid (affenartig), pongid (menschaffenartig) und hominid (menschenartig) überhaupt nicht zu ziehen ist. Sicher gibt es einige klassische Erkennungszeichen wie z. B. die typischen Gebissmerkmale. Aber längst nicht in allen Merkmalsbereichen sind derart klare Grenzen zu ziehen, und wahrscheinlich waren zahlreiche, heute so deutlich differenzierbare Merkmalsausprägungen damals noch nicht so weit entwickelt. Demzufolge ist die genaue Festlegung, wie eine Übergangsform en détail auszusehen hat, gar nicht möglich. Die Eigenschaften „äffisch“ und „menschlich“ werden von Menschen definiert – und nicht immer einheitlich. Demzufolge ist das Begehren, das „Missing Link“ zu finden, wenig sinnvoll, weil man gar nicht genau weiß, nach welchen konkreten Mischmerkmalen man zu suchen hat. Zudem wird es wohl nie einen Fund geben, der die globale Anerkennung erhalten wird, die sich sein Entdecker erhofft. Wichtig ist: Es werden immer wieder Zwischenformen gefunden, die verschiedene Übergangsstadien verdeutlichen. Aber es sind eben bezogen auf den gesamten fossilen Bestand recht wenige.
    Wie gesagt, nutzen Evolutionskritiker diesen Mangel immer wieder als Angriffsfläche. Wenn Entwicklung im Darwin’schen Sinne stattgefunden hätte, müsste sich dies in einer kontinuierlichen fossilen Belegreihe widerspiegeln – so ihre rigorose Forderung.
    Unbestritten ist die Unterrepräsentanz eindeutig zuzuordnender Zwischenformen im aktuellen Fossilienbestand zwar eine Tatsache, der sich kein ernst zu nehmender Darwinist verschließen wird. Doch machen wir uns eines bewusst: Das Auffinden aussagekräftiger Fossilien ist immer ein glückliches Ereignis, das von verschiedenen Faktoren abhängt, von denen sich die wenigsten durch gezieltes menschliches Handeln beeinflussen lassen. Nicht selten spielt „Kommissar Zufall“ dabei eine entscheidende Rolle, wenn z. B. bei Bauarbeiten erhaltene Überreste urtümlichen Lebens zutage treten, die dann außerdem – der nächste Zufall – von den archäologisch unbefleckten Findern auch als potenziell bedeutsam erkannt werden müssen. Aber die wirklich entscheidend den fossilen Funderfolg bestimmenden Punkte entziehen sich dem menschlichen Glück und Geschick in Gänze. Folgende Parameter sind hier an erster Stelle zu nennen:
    1.

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