Darwin und die Götter der Scheibenwelt
Elefanten mit Rädern hält!«
Ponder musterte Darwin, der noch immer vom blauen Glühen der Stasis umgeben war. »Das ist sehr gefährlich, Herr. Denk nur daran, was er dort sehen wird! Und es wäre unethisch, die Erinnerungen anschließend zu entfernen …«
»Ich weiß, dass ich der Erzkanzler bin , es steht an meiner Tür geschrieben«, erklärte Ridcully. »Zeig ihm seinen Gott, Stibbons, und überlass die Sorgen mir. Schnell, Mann! Ich möchte diese Sache bis zum Mittagessen beendet wissen.«
Einen Moment nach dem Verschwinden von Ponder und Darwin rutschten ein kleiner Felsen und ziemlich viel Sand über die Steinplatten des Großen Saals.
»Gut gemacht, Hex«, sagte Ridcully.
+++ Danke, Erzkanzler +++, schrieb Hex.
»Ich hatte gehofft, dass wir die Stühle zurückbekommen.«
+++ Ich werde sehen, was ich beim nächsten Mal tun kann, Erzkanzler. +++
… Und auf der Mono-Insel erhob sich Darwin auf dem Strand und blickte sich um.
»Gibt es hierfür irgendeine vernünftige Erklärung, oder ist es noch mehr Wahnsinn?«, fragte er Ponder. »Ich habe mir die Hand aufgeschnitten.«
Woraufhin sich zwei kleine Blätter neben seinem Fuß aus dem Boden schoben und verblüffend schnell zu einer Pflanze wurden. Sie entwickelte weitere Blätter und dann eine einzelne rote Blüte, die sich explosionsartig öffnete und wie ein Funke starb. Eine Frucht wuchs, weiß und flauschig.
»Oh, eine Verbandpflanze!«, rief Ponder und griff danach. »Hier, Sir.«
»Wie …«, begann Darwin.
»Die Pflanze hat verstanden, was du brauchst, Sir«, sagte Ponder und führte Darwin über den Weg. »Dies ist die Mono-Insel, Heimat des Gottes der Evolution.«
»Ein Gott der Evolution?«, fragte Darwin und stolperte Ponder hinterher. »Aber die Evolution ist ein den Lebensformen innewohnender Vorgang, der …«
»J-ja, ich weiß, was du meinst, Sir. Aber hier sind die Dinge anders. Hier gibt es einen Gott der Evolution, und er … verbessert die Dinge. Wir vermuten, dass deshalb alles bestrebt ist, die Insel zu verlassen, arme Geschöpfe. Irgendwie wissen sie, was man will, und sie entwickeln sich, so schnell sie können, in der Hoffnung, dass man sie mitnimmt.«
»Das ist nicht möglich! Die Evolution braucht Jahrtausende, um …«
»Stift«, sagte Ponder leise. Ein naher Baum erzitterte.
»Im richtigen Boden wächst der Stiftbaum recht gut.« Ponder trat an die Pflanze heran. »Wir haben einige Exemplare in der Universität. Und der Professor für unbestimmte Studien hatte einige Monate lang einen Zigarettenbaum, aber sie werden sehr teerig. Sobald sie weit genug von der Mono-Insel entfernt sind, hören sie auf, sich Mühe zu geben.« Er hob eine Frucht auf. »Möchtest du einen reifen Stift? Sind sehr nützlich.«
Darwin nahm den dünnen Zylinder entgegen, den Ponder vom Stiftbaum gepflückt hatte. Er war warm und noch immer ein wenig feucht.
»Dies ist die Mono-Insel, verstehst du?« Ponder deutete zu einem kleinen Berg am anderen Ende der Insel. »Dort wohnt der Gott. Kein übler Bursche für einen Gott, aber dauernd verändert er die Dinge. Als wir ihm das letzte Mal begegneten …«
Es raschelte im Gebüsch, und Ponder zog den verwirrten Darwin beiseite, als sich etwas über den Weg näherte.
»Eine Riesenschildkröte!«, entfuhr es Darwin, als das Wesen vorbeizuckelte. »Dies ist wenigstens etwas, das … Oh!«
»Ja.«
»Sie hat Räder!«
»Ja. Er ist ganz erpicht auf Räder. Er glaubt, Räder müssten funktionieren.«
Die Schildkröte drehte sich recht geschickt und hielt an einem Kaktus, den sie sich schmecken ließ – bis etwas zischte und sie zur Seite sank.
»Oh«, erklang eine Stimme aus der Luft. »Pech. Ein Loch im Reifenschlauch. Das alte Problem der Stärke der Hülle und der Abnutzung des Schleims.«
Ein dürrer, besorgt wirkender Mann, der eine schmuddelige Toga trug, erschien zwischen Ponder und Darwin. Käfer umschwirrten ihn wie wundervolle kleine Asteroiden.
»Die Ablagerung von Metall könnte uns hier weiterhelfen«, sagte er und wandte sich so an Ponder, als wäre er ein alter Freund. »Was meinst du?«
»Äh, ähm … ist ein so großer Rückenschild nötig?«, erwiderte Ponder schnell. Käfer, glänzend wie winzige Galaxien, landeten auf seinem Umhang.
»Ich weiß, was du meinst«, sagte der Alte. »Vielleicht zu viel Gewicht? Oh … du kommst mir bekannt vor, junger Mann. Sind wir uns schon einmal begegnet?«
»Ponder Stibbons, Herr. Ich war vor einigen Jahren hier. Mit einige
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