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Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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sagen können, wie sie die Frage nach Gott beantworten sollte, aber eine Kathedrale war ein bedeutsamer Ort, auch dann, wenn man nicht religiös war. Sie war ja nicht nur ein Gebäude, in dem Gottesdienste gefeiert wurden, sondern verkörperte auch den Lauf der Zeiten und den Wechsel der Generationen, hatte das Werden und Vergehen ganzer Familien miterlebt.
    Cindy war sprachlos und zitterte leicht, als sie und Rich die Treppe hinauf, durch die geöffneten Tore und quer über das in den Kalksteinfliesen eingelassene Labyrinth mit seinen über zehn Metern Durchmesser schritten.
    Beim Betreten des Kirchenschiffs wanderte ihr Blick unwillkürlich nach oben zu den Buntglasfenstern und dann zu den Wandgemälden, die vom hinteren Teil der Kirche bis vorn zum Altar reichten.
    Cindy war geblendet.
    Sie wusste nicht, was es war, aber ihr war klar, dass in Kürze etwas von großer Tragweite geschehen würde.

 
    41 Richs Herz pochte laut, während er zusammen mit Cindy den Mittelgang der Grace Cathedral entlangschritt. Wie jedes Mal wurde er im Angesicht des mächtigen Deckengewölbes und des goldenen Kruzifixes hinter dem Altar von einer gewaltigen Ehrfurcht erfasst.
    Cindy hielt seine Hand so fest, dass sich das Blut darin staute. Sie starrte ihm forschend ins Gesicht, war zum ersten Mal, seit er sie kannte, sprachlos.
    Sie begann eine Frage: »Was soll denn d…?«, doch dann geriet sie ins Stolpern und verlor auf den hohen Absätzen das Gleichgewicht. Rich hielt ihren Ellbogen fest und legte ihr eine Hand auf den Rücken. Er fing sie auf, bevor sie fallen konnte, und lächelte sie an. Er spürte, wie ein Lachen aus seinem Inneren nach draußen drängte.
    »Mit dir kann man wirklich nirgendwo hingehen«, sagte er.
    »Ganz offensichtlich nicht«, erwiderte sie.
    Der Gang bis zum Altar schien einen ganzen Kilometer lang zu sein, gesäumt von Hunderten Reihen mit überwiegend leeren Kirchenbänken. Richs Herz klopfte so heftig, dass es ihm beinahe die Brust sprengte. Sein Mund war ausgedörrt. Und noch nie im Leben war er sich sicherer gewesen als jetzt.
    Einzelne Bilder sausten ihm durch den Kopf: seine erste Begegnung mit Cindy, als sie zusammen mit Lindsay aufgetaucht war, mit ihren großen Augen und den vielen Fragen, ihre leicht vorstehenden Schneidezähne, die ihr dieses süße Lächeln verliehen, diese endlose Quelle der Freude. Und dann ihr Anblick jetzt, ihr liebevolles Gesicht umrahmt von den vielen blonden Locken.
    Seine Cindy. Die Frau, die er so gut kannte.
    Er dachte an die Zeiten, als sie fast wie eine dritte Ermittlerin zu ihrem Team gehört hatte, während er und Lindsay diese Mordserie in ihrem Apartmentblock untersucht hatten. Damals hatte er viel über sie erfahren. Wie unerschrocken sie in gefährlichen Situationen war. Wie gut sie in der Lage war, ihre Angst zu überwinden. Dafür bewunderte er sie sehr. Aber genau dieselben Eigenschaften machten ihm auch Angst. Angst um sie.
    Und dann standen sie vor dem Altar.
    Der Geistliche lächelte, zwinkerte ihnen beinahe zu und verschwand dann im Schatten … Sie waren allein.
    »Mit wem wollen wir uns denn hier treffen?«, erkundigte sich Cindy leise.
    »Mit deinem zukünftigen Ehemann, hoffe ich, Cin. Was würdest du davon halten, hier in dieser Kirche zu heiraten?«
    »Soll das ein Antrag sein, Richie?«
    Richie ließ sich auf ein Knie sinken. Er sagte: »Cindy. Wenn ich nur eine einzige Gewissheit habe, dann ist es die, dass du die Liebe meines Lebens bist. Ich möchte den Rest meiner Jahre damit zubringen, dich besser kennenzulernen und dich noch mehr zu lieben, als ich es jetzt schon tue. Willst du meine Frau werden?«
    Dann holte er die kleine, samtene Schachtel aus seiner Jackentasche und klappte den Deckel auf. Darin lag der diamantene Verlobungsring seiner Mutter. Den hatte sie ihm mit den Worten gegeben: »Eines Tages wirst du den einer ganz besonderen Frau schenken.«
    Cindy starrte den Ring an, dann wieder Rich.
    »Ich glaube schon«, sagte sie. Dann lachte sie und streckte ihm ihren Ringfinger entgegen. Allerdings zitterten sie beide so sehr, dass es ziemlich lange dauerte, bis Rich ihr den Ring schließlich übergestreift hatte.
    »Unsere erste gemeinsame Hürde«, sagte er.
    »Du bist so witzig. Wie machst du das bloß?«, sagte sie, zog ihn auf die Füße, schmiegte sich in seine starken Arme und legte die Lippen an sein Ohr. »Hör zu. Das, was jetzt kommt, meine ich ernst, es ist absolut offiziell. Ich liebe dich mehr als mein Leben. Ich fühle

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