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Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Polizei würde sie lesen und vielleicht auch der Vergewaltiger.
    Und was würde dann passieren?

 
    38 Cindy ließ ihre Schuhe in dem kleinen Flur liegen, zog sich auf dem Weg ins Schlafzimmer aus, legte die Kleider auf das Bett und stellte sich unter die Dusche. »Etwas Schickes«, hatte Rich gesagt. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was er vorhatte. Wo würden sie hingehen? Und wer war dieser bedeutende Mensch, den sie kennenlernen sollte?
    Die Dusche war heiß und belebend. Cindy hatte die Augen geschlossen und ließ sich das Wasser über den Kopf regnen. Regungslos stand sie da, während ihre Gedanken ununterbrochen in Bewegung waren.
    Sie dachte an Richie, dachte daran, wie sie Lindsays neuen Partner kennengelernt und wie er nicht nur ihre Welt ins Wanken gebracht, sondern gleich noch ein paar benachbarte Planeten aus der Bahn geworfen hatte. Ja, er sah fantastisch aus, aber Gott sei Dank hatte sie ihre liebeskranken fünf Sinne lange genug beisammenhalten können, um zu erkennen, dass Rich Conklins Äußeres nur die Verpackung war. Er war ein guter Mensch. Er war intelligent. Man konnte sich gut mit ihm unterhalten. Er gab ihr Sicherheit und Geborgenheit. Er war der einzig Richtige für sie, ganz eindeutig. Und er war genauso verrückt nach ihr wie sie nach ihm.
    Zugegeben, eine Zeit lang hatte sie ernsthaft befürchtet, dass Rich in Lindsay verliebt sein könnte. Wenn die beiden in einem Raum waren, hatte man die Spannung mit Händen greifen können. Aber auf Nachfrage hatten beide immer nur gesagt: »Nein, nein, nein. Wir sind nichts weiter als Partner.«
    Aber jetzt, wo sie und Richie zusammenwohnten, machte sie sich nur noch über eines Sorgen – dass er am Abend wohlbehalten nach Hause kam.
    Cindy stieg aus der Dusche, föhnte sich die Haare und schlüpfte in das kurze schwarze Nicole-Miller-Kleid mit dem tiefen Ausschnitt, das Rich bisher noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Als sie den leeren Kleiderbügel in ihren gemeinsamen Schrank hängte, musste sie an ihr altes Apartment denken, an die Zeit, bevor sie und Richie sich eine gemeinsame Wohnung gesucht hatten.
    Das Haus, in dem sie damals gewohnt hatte, war das »Blakely Arms« gewesen. Es stand auf der Grenze zwischen zwei Wohnvierteln – das eine aufstrebend, das andere im Vorhof zur Hölle. Aber die offenen, hellen Zimmer hatten ihr so gut gefallen, dass sie einen Kaufvertrag unterschrieben hatte. Und dann hatte sich herausgestellt, dass mehrere tödliche Unfälle, die sich im Haus ereignet hatten, keine Unfälle, sondern Mordfälle gewesen waren.
    Sie und Rich hatten sich angefreundet, während sie im Haus gewohnt und gleichzeitig über diese Morde berichtet hatte. Rich und Lindsay hatten die Ermittlungen geführt. Später, als sie schon mit Rich zusammen gewesen war, hatte er ihr gestanden, dass er sich sehr viel wohler fühlen würde, wenn sie nicht ausgerechnet Kriminalreporterin wäre.
    Manchmal ging es ihr genauso.
    Aber in der Regel war sie sehr dankbar für ihren Job bei der Chronicle . Das Schreiben über und die gelegentlichen persönlichen Auseinandersetzungen mit Menschen, die so gefährlich waren, dass sich ihr manchmal vor Angst die blonden Locken sträubten, hatten ihr Selbstvertrauen gestärkt und sie zu einer besseren Journalistin gemacht.
    Cindy legte die Kette mit den kleinen, glitzernden Steinen an und steckte sich eine Spange mit einem Glaskristall ins Haar. Dann schaltete sie die Nachrichten ein. Ein Reporter von KWTV interviewte eine Frau, deren Gesicht verpixelt war, aber Cindy erkannte sie trotzdem.
    Es war das Vergewaltigungsopfer, mit dem sie erst an diesem Morgen gesprochen hatte.
    Inez Fleming.
    »Ich weiß nur noch, wie ich mich gestern Abend nach der Arbeit auf den Heimweg gemacht habe«, sagte sie gerade. »Dann hat mich ein Kanalarbeiter heute am frühen Morgen aufgeweckt, in einer kleinen Gasse ganz in der Nähe von meinem Haus. Alle meine Sachen waren noch da, Handtasche und so weiter. Vielleicht hat derjenige, der mich betäubt und vergewaltigt hat, in meinen Papieren nachgesehen, wo ich wohne. Oder es ist jemand, den ich kenne. Ich kann jedenfalls allen Frauen nur den guten Rat geben: Traut niemandem mehr über den Weg.«
    Cindy fummelte an der Fernbedienung herum, ließ den digitalen Videorekorder ein Stück zurückspulen und sah sich das Interview noch einmal an.
    Man hatte sie ausgetrickst.
    Die Geschichte war jetzt öffentlich bekannt, aber sie blieb mysteriös. Wer war der Täter? Was

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