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Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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wollen, beachte ich Sie nicht. In diesem Fall setzen Sie sich einfach wieder hin. Wenn ich mir denken kann, warum Sie aufgestanden sind, dann gebiete ich dem jeweiligen Gegenüber Einhalt. Aber ich gehe davon aus, dass das gar nicht nötig sein wird.«
    »Euer Ehren«, erwiderten Yuki und Hoffman einstimmig.
    »Keine Theatralik. Kein Drama. Keine dämlichen Rechtsanwaltstricks. Ich bin wild entschlossen, Geldstrafen zu verhängen, wegen ungebührlichen Verhaltens und Missachtung des Gerichts. Haben wir uns verstanden?«
    Weder Phil noch Yuki gaben eine Antwort.
    »Gut. Wir sehen uns bei Gericht«, sagte LaVan.
    »Das ist doch ein Witz«, sagte Hoffman zu Yuki, nachdem sie Richter LaVans Amtszimmer verlassen hatten und den Flur zum Gerichtssaal entlanggingen. »Er kann uns doch nicht verbieten, Einspruch zu erheben.«
    »Heute anscheinend doch«, sagte Yuki.
    Hoffman lächelte. »Ich habe gleich noch eine Besprechung. Bis später.«

 
    91 Phil Hoffman stellte sich auf seine gut beschuhten Füße, drückte den Rücken durch und sagte: »Die Verteidigung ruft Caitlin Martin in den Zeugenstand.«
    Kaum hatte er geendet, sprang Candace Martin auf und brüllte ihn an: »Nein! Wagen Sie es nicht, meine Tochter hier reinzuholen! Dazu haben Sie kein Recht!«
    LaVan ließ seinen Hammer auf das Pult krachen und rief: »Gerichtsdiener, bitte entfernen Sie die Angeklagte aus dem Gerichtssaal.«
    »Candace. Setzen Sie sich«, sagte Hoffman. »Euer Ehren, bitte gestatten Sie mir ein Wort mit meiner Mandantin.«
    »Mr Hoffman, ich verhänge hiermit eine Geldstrafe von achthundert Dollar. Wenn Sie Ihre Mandantin vernünftig vor bereitet hätten, dann hätte sich das vermeiden lassen. Ge richtsdiener! «
    Nachdem Candace Martin nach draußen geführt worden war, rief der Richter den Saal zur Ordnung, und als schließlich nur noch erwartungsvolles Schweigen zu hören war, bat er die Geschworenen, die Unterbrechung zu ignorieren.
    Er erinnerte sie daran, dass sie die Indizien abzuwägen hatten und nicht das Geschrei, und dass sie keinerlei Rückschlüsse aus der Tatsache ziehen durften, dass er die Angeklagte hatte aus dem Gerichtssaal entfernen lassen. Dann sagte er: »Mr Hoffman, Ihre Zeugin, bitte.«
    Hoffman sah mit neutraler Miene zu, wie die elfjährige Tochter von Candace und Dennis Martin vom Gerichtsdiener neben dem Zeugenstand vereidigt wurde und sich dann auf den Stuhl hinter dem Gitter setzte. Sie schaffte es nur mit Mühe, und als sie schließlich saß, reichten ihre Füße nicht einmal bis ganz auf den Boden.
    Der Richter wandte sich dem dunkelhaarigen Mädchen in dem geblümten Kleid und der blauen Strickjacke zu. Auf ihrem Schoß lag eine passende Handtasche. Er fragte sie: »Caitlin, kennst du den Unterschied zwischen einer Lüge und der Wahrheit?«
    »Ja, Sir.«
    »Wenn ich behaupten würde, dass ich der Präsident der Vereinigten Staaten bin, wäre das eine Lüge oder die Wahrheit?«
    »Das wäre natürlich eine Lüge.«
    »Glaubst du an Gott?«
    Caitlin nickte.
    »Du musst entweder mit Ja oder mit Nein antworten. Der Gerichtsschreiber schreibt jedes Wort mit, das du sagst.«
    »Ja. Ich glaube an Gott.«
    »Okay. Dir ist klar, dass du auf Gottes Wort geschworen hast, dass du die Wahrheit sagen wirst?«
    »Ja, Sir, das ist mir klar.«
    »Gut. Danke. Mr Hoffman, bitte fahren Sie fort.«
    »Danke, Euer Ehren. Caitlin … Ich darf dich doch Caitlin nennen, oder?«
    »Na klar, Mr Hoffman.«
    Hoffman lächelte. Er hatte ein nettes Lächeln. Ohne jede Spur von Bosheit.
    »Caitlin, ich muss dir ein paar Fragen über den Abend stellen, an dem dein Vater ermordet wurde, okay?«
    »Okay. Ja.«
    »Warst du zu Hause, als die Schüsse auf deinen Vater gefallen sind?«
    »Ja.«
    »Weißt du, wer ihn erschossen hat?«
    »Ja.«
    »Dann sag doch bitte dem Richter und den Geschworenen, was du darüber weißt.«
    »Ich war’s«, sagte Caitlin Martin. Ihr Blick zuckte zum Richter hinauf und dann wieder zurück zum Rechtsanwalt ihrer Mutter. »Ich habe meinen Vater umgebracht. Ich hatte keine andere Wahl.«

 
    92 Im Zuschauerraum brach lautes Getöse los.
    Geschworene beugten sich vor, raunten sich Bemerkungen zu, und Journalisten griffen nach ihren Smartphones. Hoffman stand wie angewurzelt im Mittelpunkt des Geschehens, mit erstarrter Miene, als hätte er gerade auf sich selbst geschossen.
    Yuki hätte die letzten zehn Sekunden am liebsten zurückgespult und den Ton lauter gedreht. Hatte Caitlin Martin gerade eben ausgesagt, dass

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