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Das 2. Buch Des Blutes - 2

Das 2. Buch Des Blutes - 2

Titel: Das 2. Buch Des Blutes - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Barker
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Rücken. Automatisch hakte er den BH auf, ohne wirklich abzuklären, ob er das wollte oder nicht. Sah danach aus, als wolle sie ihn vor vollendete Tatsachen stellen. Sie war zurückgekommen, um das zu Ende zu bringen, bei dem sie beide unterbrochen worden waren, so einfach war das. Und trotz der absonderlichen Geräusche, die sie tief im Hals von sich gab, und des verglasten Ausdrucks ihrer Augen war sie noch immer eine attraktive Frau. Eine nochmalige Drehung ihrerseits, und Calloway blickte auf ihre üppigen Brüste. Sie waren bleicher, als er sie in Erinnerung hatte, aber bildschön. Unangenehm eng wurde es ihm in der Hose, und ihre Bewegungen verschlimmerten seine Lage nur: Wie die ordinärste Soho-Stripperin ließ sie die Hüften kreisen und fuhr sich dabei mit den Händen zwischen die Beine.
    »Mach dir um mich keine Gedanken«, sagte sie. »Mein Entschluß steht fest. Das einzige, was ich wirklich will…«
    Sie legte ihm die Hände, die gerade noch an ihrer Scham spielten, aufs Gesicht. Sie waren eisig kalt.
    »Das einzige, was ich wirklich will, bist du. Sex oder Bühne; nur eins von beiden kann ich haben… Im Leben eines jeden kommt die Zeit, wo man Entscheidungen treffen muß.«
    Sie leckte sich den Mund. Nicht eine Spur Feuchtigkeit blieb auf den Lippen zurück, als ihre Zunge über sie geglitten war.
    »Der Unfall hat mich darüber nachdenken lassen, woran mir wirklich etwas liegt. Und offen gestanden…«
    Sie schnallte ihm den Gürtel auf.
    »…ich scheiß auf…«
    Und jetzt der Reißverschluß.
    »… dieses bekackte Theater und auf jedes andere auch.«
    Die Hose rutschte ihm runter.
    »Ich werd’ dir zeigen, woran mir was liegt.«
    Sie faßte in seinen Slip und griff entschlossen zu. Irgendwie machte die Kälte ihrer Finger die Berührung sexuell noch erregender. Er lachte und schloß die Augen, als sie ihm den Slip bis zur Schenkelmitte runterzog und sich vor ihn hinkniete.
    Sie war so versiert wie immer, ihr Schlund offen wie ein Abflußkanal. Ihr Mund war etwas trockener als üblich, ihre Zunge scheuerte ihn, aber die Sinnesreize trieben ihn zur Raserei. Es tat so wohl, daß er kaum die Leichtigkeit bemerkte, mit der sie ihn verschlang, ihn tiefer in sich aufnahm, als sie’s je zuvor geschafft hatte, und jeden ihr bekannten Trick anwen-dete, um ihn immer höher aufzustacheln. Langsam und tief machte sie’s, beschleunigte dann das Tempo, bis es ihm fast kam, bremste dann wieder ab, bis die Bedrängnis vorbei war. Er war ihr vollständig ausgeliefert.
    Er öffnete die Augen, um ihr bei der Arbeit zuzusehen. Mit verzücktem Gesicht spießte sie sich auf an ihm.
    »Gott«, keuchte er, »tut das guuut! Aah-ja, aah-ja.«
    Nicht mal mit einem Zucken reagierte ihr Gesicht auf seine Worte. Sie fuhr einfach fort, ihn lautlos zu bearbeiten. Sie gab nicht die üblichen Geräusche von sich, die kleinen Grunzer der Zufriedenheit, das schwere Atmen durch die Nase. Sie lutschte bloß sein Fleisch in absolutem Schweigen.
    Einen Augenblick, während sich in seinem Bauch eine Idee festsetzte, hielt er den Atem an. Der auf und nieder pumpende Kopf pumpte weiter, mit geschlossenen Augen und ums Glied gekrampften Lippen, extrem in seine Tätigkeit vertieft. Eine halbe Minute verstrich; eine Minute; eineinhalb Minuten.
    Und jetzt saß ihm blankes Entsetzen im Bauch.
    Sie atmete nicht. Sie blies ihn so unvergleichlich, weil sie keinen Augenblick lang zum Einatmen oder Ausatmen unterbrechen mußte.
    Calloway fühlte seinen Körper erstarren, während seine Erektion in ihrem Schlund erschlaffte. Sie ließ in ihrer Mühe nicht nach; das schonungslose Saugen an seiner Schamgegend hörte nicht auf, auch dann nicht, als sich in seinem Bewußtsein der undenkbare Gedanke formte: Sie ist tot.
    Sie hat mich in ihrem Mund, in ihrem kalten Mund, und sie ist tot. Deswegen war sie zurückgekommen, von ihrem Leichen-sockel aufgestanden und zurückgekommen. Sie brannte drauf zu beenden, was sie begonnen hatte, und kümmerte sich nicht mehr um das Schauspiel oder um ihre Thronräuberin. Dieser Akt hier hatte ihre Wertschätzung, dieser Akt allein. Sie hatte die Wahl getroffen, ihn in alle Ewigkeit auszuführen.
    Aber diese Erkenntnis half Calloway auch nicht weiter: Er konnte nur wie der letzte Idiot an sich runterstarren, während diese Leiche ihm einen abkaute.
    Dann schien es, als spüre sie sein Grauen. Sie öffnete die Augen und sah auf zu ihm. Wie hatte er dies tote Starren jemals mit dem Leben verwechseln können? Behutsam

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