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DAS 5. OPFER

DAS 5. OPFER

Titel: DAS 5. OPFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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aufgetaucht war, wäre die von Vera. Sein Blick war stählern und wachsam, nahm jede Einzelheit wahr, doch sein Gesicht zeigte keine Emotionen.
    »Also, was kann ich für Sie tun, Regina? Ich schätze, dass Sie nicht herausgekommen sind und mich besuchen, um nach meinem Boot zu fragen«, sagte er.
    Reggie stellte die Tasse ab, schob sie weg. »Nein. Nein, das bin ich nicht.«
    »Dann geht es um Ihre Mutter?«
    Reggie nickte.
    Er sah sie an, wartete. Dann sagte er: »Hat sie sich an etwas erinnert? An irgendetwas?«
    »Das können wir nicht genau sagen.«
    Stu nahm einen Schluck von seinem Kaffee.
    »Ich habe etwas gefunden, als ich die Sachen meiner Mutter durchgesehen habe. Ihr altes Highschool-Jahrbuch. Da war ein Bild von Ihnen und ihr darin. Und Sie hatten ein Gedicht hineingeschrieben.«
    Stus Kiefer spannte sich leicht an. Er nickte, sagte aber nichts.
    »Aber sie war auch mit Ihrem Bruder Bo zusammen, oder?«
    Er seufzte. »Eine uralte Geschichte«, sagte er.
    Reggie lächelte. »Aber die Geschichte wiederholt sich, richtig? Nämlich als meine Mutter zurückkam und mit Bo zusammenzog.«
    »Mit Vera und mir war es aus, als sie nach New York ging. Nichts zwischen uns ist jemals wieder aufgelebt.«
    »Also hatten Sie in keiner Weise etwas mit ihr zu tun, bevor sie vermisst wurde?«
    »Nicht, dass es Sie irgendetwas anginge, aber nein.«
    »Aber Sie waren dort in dieser Bar in jener Nacht, nicht wahr? Im Runway 36. Sie sahen Vera entweder aus Bos Auto aussteigen oder sie erzählte Ihnen, dass er sie gefahren hatte.«
    Stu blickte sie lange und fest an; dann verzog sich sein Gesicht zu einem Lächeln. Seine Zähne waren so perfekt und weiß, dass sich Reggie fragte, ob es eine Prothese sein könnte. »Ich fürchte, Sie haben Ihre Berufung verfehlt, Regina. Sie mögen eine Weltklasse-Architektin sein, aber Sie hätten einen höllisch guten Detective abgegeben.«
    Hatte er sie im Laufe der Jahre beobachtet? Sie dachte an die mysteriösen Telefonanrufe, die sie bekommen hatte, seit sie von zu Hause weggegangen war – war es Stu Berr gewesen, am anderen Ende der Leitung, der in ihr gutes Ohr geatmet hatte?
    Reggie blickte zu dem Hund, der noch immer lag, aber seine Augen und Ohren zeigten, dass er höchst aufmerksam war, ganz wie sein Besitzer. Reggie befand sich in der Nähe der Tür und hatte keinen Zweifel daran, dass sie schneller dort sein könnte als Stu, der mehrere Meter von ihr entfernt war, mit einem Couchtisch zwischen ihnen. Doch sie bezweifelte, dass sie dem Hund davonlaufen könnte. Sie berührte das Mobiltelefon in ihrer Tasche, fragte sich, ob sie 911 wählen konnte, ohne auf die Ziffern zu gucken.
    »Ich war dort, in jener Nacht. Ich war der Mann mit dem Yankee-Cap, den die Leute mit Vera reden sahen.«
    »Warum haben Sie das niemals gesagt?«
    »Weil mein Besuch bei ihr Teil einer laufenden Ermittlung zu den Neptunmorden war.«
    Reggie warf ihm einen fragenden Blick zu. Sie wollte nicht, dass er von dem ganzen Ausmaß ihres Verdachts erfuhr. »Warum Vera? Wussten Sie, dass sie als Nächstes entführt werden würde?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich war dort und sprach mit ihr, weil sie eine Tatverdächtige war.«
    »Tatverdächtige? In welcher Art von Fall?«
    Er räusperte sich und warf ihr einen langen, ernsten Blick zu. »Ich war ziemlich sicher, dass Ihre Mutter der Neptunmörder war.«
    Reggie sank in ihren Stuhl zurück. »Das kann nicht Ihr Ernst sein.«
    »Bei der Arbeit eines Detectives geht es darum, rote Fäden zu finden. Verbindungen. Im Fall von Neptun führten mich all diese Spuren zu Ihrer Mutter. Sie war die eine Sache, die alle Opfer gemeinsam hatten.«
    Reggie erinnerte sich an all die Gespräche mit ihrer Mutter über Fäden und Verbindungen, dass alle miteinander verbunden waren, ob es ihnen nun klar war oder nicht.
    »Aber sie kannte nur Candy! Nicht die beiden anderen.«
    »Das ist wahr. Das ist der Punkt, an dem die echte Detektivarbeit ins Spiel kommt. Candace Jacques war mit James Jacovich ausgegangen. Tatsächlich hatte Jacovich wegen Candace mit Vera Schluss gemacht. Andrea McFerlin war mit einem Mann namens Sal Rossi ausgegangen. Kommt Ihnen der Name bekannt vor?«
    »Meine Mutter ist mit einem Kerl namens Sal ausgegangen. Sie sagte, er wäre ein Fotograf.«
    Stu schüttelte den Kopf. »Sal Rossi war der Manager der Flughafentaxigesellschaft. Er ging nicht lange mit Ihrer Mutter aus. Nachdem er Schluss mit ihr gemacht hatte, ließ er sich mit Andrea McFerlin ein. Sie

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