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DAS 5. OPFER

DAS 5. OPFER

Titel: DAS 5. OPFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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ärgerlich sein sollte, fühlte sich aber in Wirklichkeit erleichtert.
    »Mach nichts Dummes, Reg«, sagte er.
    »Werde ich nicht«, versprach sie. »Bis bald.«
    Sie legte auf, zählte bis zehn, öffnete die Tür ihres Trucks und überquerte den Fahrweg. Das Anwesen war gut in Schuss gehalten worden. Die Straßendecke des Fahrwegs war vor Kurzem erneuert worden, und das Haus hatte einen neuen Anstrich bekommen. Die Büsche waren ordentlich beschnitten und die Blätter weggeharkt. Stu Berr war in seinem Ruhestand nicht müßig gewesen. Rechts neben der Vordertür war das hölzerne Schild mit der Hausnummer – 21. Sie erinnerte sich an den Schlüssel, der früher in der kleinen herausgearbeiteten Nische dahinter gewesen war. Sie klingelte und hörte hinter der Tür einen Hund bellen. Reggie überlegte, ob sie umdrehen und weglaufen sollte.
    Doch dann öffnete die Tür sich langsam, und Stu Berr starrte zu ihr hinaus. Reggie war erschrocken, wie sehr er wie eine etwas ältere Version von Charlie aussah. Tatsächlich wäre er eher als Charlies älterer Bruder durchgegangen, statt als sein Vater. Verschwunden waren die Pausbacken und die Speckröllchen über seiner Taille. Er trug ein T-Shirt und Laufshorts, die geformte Muskeln sehen ließen. Sein Haar war kurz und grau. Der Schnurrbart war verschwunden.
    Mit seiner rechten Hand hielt er einen großen deutschen Schäferhund an seinem dicken Lederhalsband. Der Hund bellte und knurrte weiter, zog an Stus Arm, während seine Schnauze sich gegen die leichte Fliegengittertür drückte.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, sagte er.
    »Mr Berr, ich bin Regina. Veras Tochter.«
    Er starrte sie einen Augenblick durch die Fliegengittertür an. »Du meine Güte, ja«, sagte er. »Ich habe gehört, dass sie wieder zu Hause ist. Kommen Sie bitte herein.« Er entriegelte die Tür, trat dann beiseite und winkte sie herein. Er hielt weiter den Hund fest.
    Reggie zögerte.
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Er tut Ihnen nichts.«
    Reggie öffnete zögerlich die Fliegengittertür und trat ein, behielt ihren Rücken an der Wand, ohne ihren Blick vom Feind zu nehmen. Ihr Körper wurde starr und kalt. Der Hund knurrte sie weiter an, mit gebleckten Zähnen. Reggie spürte ein seltsames Kribbeln an dem Narbengewebe unter ihrer Ohrprothese.
    Sie hasste Hunde immer noch. Sie waren die eine Angst, die sie anscheinend nicht besiegen konnte.
    »Duke!«, sagte Stu mit fester Stimme. »Komm, leg dich hin.«
    Der Hund hörte auf zu bellen, legte als Zeichen seiner Niederlage die Ohren nach hinten und trollte sich schmollend in eine Ecke des Wohnzimmers. Er lief auf seinem Hundebett aus kariertem Flanell im Kreis, ließ sich dann nieder und rollte sich zu einem überraschend kleinen Bündel zusammen.
    »Kluger Hund«, sagte Reggie und ließ ihren Atem herausströmen, von dem sie nicht einmal gewusst hatte, dass sie ihn angehalten hatte. Ihr ganzer Körper war kühl vor Angstschweiß.
    »Er war ein Polizeihund, aber er wurde ein wenig grau um die Schnauze, also ließen sie ihn mit mir in den Ruhestand gehen.«
    »Wie nett«, sagte Reggie.
    »Wir leisten uns gegenseitig Gesellschaft«, sagte Stu. »Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten? Ich habe gerade eine Kanne voll gekocht.«
    »Sicher«, sagte Reggie. Sie folgte ihm in die Küche und sah zu, wie er ihr eine Tasse Kaffee eingoss.
    »Milch und Zucker?«
    »Nein, danke. Ich trinke ihn schwarz.«
    »Lassen Sie uns ins Wohnzimmer gehen. Dort ist es gemütlicher.«
    Sie nahm ihren Kaffee von ihm entgegen und folgte ihm in das Wohnzimmer, wählte den Sitzplatz, der am weitesten von Duke entfernt lag. Der Hund stellte seine Ohren auf, hielt seinen Blick auf sie gerichtet.
    »Stört der Hund Sie?«, fragte Stu. »Ich kann ihn in die Hundebox sperren.«
    »Nein, es geht mir gut, danke. Obwohl ich nicht sicher bin, ob er mich besonders mag.«
    Stu lächelte. »Hunde riechen Angst.«
    Reggie nahm einen Schluck von dem bitteren schwachen Kaffee und stellte ihre Tasse auf dem Tisch ab. »Charlie sagt, dass Sie ein Boot haben, das Sie renovieren.«
    »Ja. Unten an der Küste. Sie ist in keinem guten Zustand, aber ich werde sie in Form bringen. Tatsächlich fahre ich heute da runter, um ein wenig zu streichen.«
    Reggie nickte, hob ihren Kaffee hoch und nahm einen weiteren Schluck. Stu starrte sie mit seinem besten Ex-Bullen-Blick an. Es war dieselbe Art, wie er sie vor Jahren angesehen hatte, als sie zur Wache kam, um zu erklären, dass sie glaubte, die vernarbte Hand, die

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