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DAS 5. OPFER

DAS 5. OPFER

Titel: DAS 5. OPFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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trafen sich über eine Partnervermittlungsagentur.«
    »Und was ist mit der jungen Frau, der Filmstudentin?«, fragte Reggie.
    »Hier werden die Dinge interessant. Ann Stickney drehte einen Dokumentarfilm über die Tabaklagerhäuser und die Männer, die dort arbeiteten. Einer der Männer war Wayne Abbott.«
    »Nie von ihm gehört.«
    »Ihre Mutter ist eine Zeit lang mit ihm ausgegangen. Er war ein jüngerer Mann. Dunkles Haar, sehr gut aussehend. Er fuhr einen VW-Bus und lief herum und erzählte den Leuten, dass er kleine Rollen in Filmen gespielt hatte. Was übrigens totaler Bockmist war.«
    »Mr Hollywood«, flüsterte Reggie.
    »Der junge Wayne dachte, dass Ann eine bessere Kandidatin wäre als Ihre Mutter, also machte er Schluss mit der armen Vera, da er sich dachte, dass Anns Film seine erfundene Identität als Filmstar vielleicht Wirklichkeit werden lassen könnte. Das hat nicht ganz so geklappt.«
    Reggie drehte sich der Kopf. »Also hatten alle drei Frauen …«
    »… Vera einen Mann weggenommen.«
    »Aber das ergibt keinen Sinn!«, sagte Reggie. »Weil der Mörder sich als Nächstes Vera holte!«
    Stu lächelte. »Schlau, nicht wahr? Gibt es eine bessere Art, seine Spuren zu verwischen, als das letzte Opfer zu sein, das Opfer, dessen Leiche niemals gefunden wird?«
    Reggie setzte sich nach vorne, hockte auf der Kante des Sessels. »Was? Sie wollen sagen, dass sie sich ihre eigene Hand abgeschnitten hat? Das ist Wahnsinn!«
    Stu zuckte die Achseln. »Bei dem Rest der Polizeitruppe war meine Theorie auch nicht sehr beliebt, und natürlich gab es nicht genügend Beweise, um sie zu verfolgen. Aber ich fand sie vernünftig.«
    «Und was ist jetzt? Soll meine Mutter auch Tara entführt und ihre Hand abgeschnitten haben? Ist sie einfach von ihrem Sterbebett gehüpft, um ein letztes Mal mit der Säge durchzustarten?«
    »Das ist unwahrscheinlich«, räumte Stu ein. »Ich schätze, es war ein Nachahmungstäter. Oder vielleicht hatte Vera einen Komplizen? Jemand, der in ihre Geheimnisse eingeweiht war. Oder vielleicht ist es einfach irgendein beliebiger Perverser, der von der Tatsache, dass Neptuns letztes Opfer lebt, aus der Versenkung gelockt wurde. Ich weiß es nicht. Ihre Vermutung ist genauso gut wie meine. Ich fürchte, heutzutage bin ich mehr Bootsbauer als Detective.« Da war ein leichtes Zucken in seinem Mundwinkel.
    Reggies Kopf begann zu hämmern, als all die neuen Informationen auf sie einströmten, sich in ihrem Kopf drehten wie eine logarithmische Spirale. Und dort, in ihrer Mitte, war die eine Sache, der sie sich sicher war, an die sie sich klammerte, wie an einen letzten Strohhalm: Stu Berr irrte sich.
    EINE STUNDE SPÄTER saß Reggie am Ende von Stus Straße in ihrem Truck, wartete darauf, dass er das Haus verließ, und hoffte, dass er sich keine Geschichte darüber ausgedacht hatte, dass er heute hinfahren und Streicharbeiten an seinem Boot ausführen würde. Die Tüte von ihrem schnellen Ausflug zum Mega-Supermarkt lag auf dem Sitz neben ihr. Sie war sich nicht sicher, ob Stu immer noch einen Schlüssel hinter dem Schild mit der Hausnummer aufbewahrte, oder was sie tun würde, wenn er es nicht tat (vielleicht ein Fenster auf der Rückseite einschlagen?), aber sie musste in dieses Haus kommen. Sie war sich sicher, was genau sie zu finden hoffte – Tara, gefesselt und geknebelt im Keller? Unwahrscheinlich. Nein, wenn Stu Neptun war und Tara hatte, würde er sie sorgfältiger versteckt halten, nicht in einer ruhigen Wohngegend.
    Trotz ihrer besten Absichten arbeitete Stus Theorie sich wie ein parasitischer Wurm in ihr Gehirn vor. Einmal dort angelangt, verhakte er sich und hielt sich dort fest. Sie war sicher, nein, sie wusste, dass er sich irrte. Vera war keine Mörderin.
    Doch was war, wenn …
    Sie schob den Gedanken beiseite, widmete sich wieder der Beobachtung des Hauses. Die Vorhänge waren jetzt zugezogen.
    Sie beäugte ihr Mobiltelefon, das sie auf den Beifahrersitz geworfen hatte, hob es dann auf und wählte die Nummer von Moniques Wunsch. Reggie sprach mit dem Anrufbeantworter bis Lorraine abnahm.
    »Ich bin hier«, antwortete Lorraine und klang ein wenig nervös.
    »Hör mal«, sagte Reggie. »Erinnerst du dich, ob Mom weg war, als jede der Frauen, die Neptun getötet hat, vermisst wurden?«
    Sie konnte ihre Tante atmen hören, aber sie antwortete nicht. Schließlich sagte Lorraine: »Regina, worum geht es hier?«
    »Nichts, vermutlich.« Reggie biss sich auf die Lippe, kam sich wie eine

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