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DAS 5. OPFER

DAS 5. OPFER

Titel: DAS 5. OPFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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Rauch. Sie stellte ihre Tasche neben dem Tisch ab und inspizierte die beschädigte Gipskartonwand – sie würde leicht zu reparieren sein. Sie würde außerdem Maß nehmen und Glas kaufen müssen, um das Fenster im Esszimmer in Ordnung zu bringen. Sie würde das Material mitnehmen, wenn sie in die Stadt fuhr.
    Nachdem sie Lorraines sorgfältig geordnete Schränke durchsucht hatte, stieß sie endlich auf die alte Kaffeemaschine, eine Schachtel mit Filtern und eine halbe Dose mit gemahlenem Kaffee. Gott allein wusste, wie lange sie im Schrank gestanden hatte, aber es war besser als nichts. Während der Kaffee sprudelte und durchlief, holte Reggie ihren Skizzenblock hervor und machte sich ein paar Notizen. Sie schrieb eine Einkaufsliste für Lebensmittel, eine Erinnerung, dass sie zum Baumarkt fahren wollte, um Fensterglas, Gipsplatten, Klebeband und Plastikspachtelmasse zu kaufen, und dass sie die Sozialarbeiterin anrufen wollte, um den Namen und die Nummer des Obdachlosenasyls zu bekommen, in dem Vera gewohnt hatte. Sie schrieb den Namen Schwester Dolores auf und kreiste ihn ein. Ergänzte dann: Lernen und Putzen und Dienen.
    Da war ein leises Klopfgeräusch, und Reggie erstarrte, blickte zur Decke hinauf und fragte sich, wer aufgestanden war. Dann hörte sie es wieder, lauter dieses Mal. Es kam von der Vordertür. Ihre Haare glättend, ging sie zur Tür, blickte durch das Fenster und sah einen jungen Mann mit übergroßen Ohren in einem billigen Anzug. Ein Vertreter? Oder ein Zeuge Jehovas vielleicht? Die Neugier siegte, und sie öffnete die Tür einen Spalt.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Er zeigte ihr seine Marke, und sie musste sich bemühen, ihre Überraschung zu verbergen. »Detective Edward Levi von der Polizei von Brighton Falls. Ich hatte gehofft, ich könnte mit Ms Dufrane sprechen.« Seine großen Ohren wurden röter als sein Gesicht.
    »Mit welcher?«, fragte Reggie.
    Er sah verblüfft aus.
    »Es sind im Moment drei Ms Dufranes hier, Detective.« Sie lächelte, als sie das sagte, wollte ihm zeigen, dass sie sich nicht wie eine Klugscheißerin benehmen wollte.
    »Ja, natürlich«, sagte er und wiegte sich ein wenig nach vorn, um größer zu wirken. »Vera. Ich würde gerne mit Vera Dufrane sprechen.«
    »Ich fürchte, sie schläft gerade.«
    »Und Sie sind?« Er holte ein Notizbuch hervor.
    »Ihre Tochter. Reggie Dufrane.« Sie beobachtete, wie er ihren Namen aufschrieb, ihn falsch schrieb – Redgie. Er hielt den Stift so fest, dass seine Finger weiß wurden. Er fummelte in der Tasche seiner Anzugjacke herum und nahm eine Visitenkarte heraus, die er Reggie reichte.
    »Vielleicht könnten Sie mich später anrufen? Wenn sie aufwacht?«
    »Detective Levi«, sagte Reggie und blickte auf die Karte mit dem geprägten Siegel der Polizeidirektion von Brighton Falls. »Ich bin nicht sicher, ob Sie sich bewusst sind, in welchem Zustand sich meine Mutter befindet. Sie ist sehr krank, sowohl physisch als auch … sonst. Und die Polizei von Worcester und das FBI haben sie bereits im Krankenhaus befragt.«
    Er nickte. »Ich verstehe. Doch es hat sich noch niemand aus unserer Direktion mit ihr getroffen, und die Verbrechen haben hier in Brighton Falls stattgefunden. Es ist der Standardablauf.«
    Reggie lächelte erneut, fragte sich, warum in aller Welt sie diesen jungen, linkischen Detective geschickt hatten. Dann kam ihr ein unerfreulicher Gedanke in den Sinn – vielleicht war das das Beste, was Brighton Falls zu bieten hatte.
    »Natürlich. Sie können sich selbst davon überzeugen. Ich werde Sie später anrufen, um eine Zeit auszumachen, in der Sie sie treffen können.«
    »Ich weiß das zu schätzen, danke«, sagte er, ging rückwärts und verlor auf den Stufen beinahe sein Gleichgewicht.
    »HABE ICH DA JEMANDEN an der Tür gehört?«, fragte Lorraine, die in die Küche kam, nachdem sich Reggie wieder an den Tisch gesetzt hatte.
    »Ein Brighton Falls Cop, wollte mit Mom sprechen«, sagte Reggie und hielt Lorraine die Visitenkarte hin, die einen finsteren Blick darauf warf.
    Lorraine machte ein kleines, gackerndes Geräusch. »Er war gestern hier, bevor du angekommen bist. Es scheint so, als hätte man ihm den Neptunfall zugeteilt.«
    Reggie lachte. »Nun, es ist tröstlich zu wissen, dass sie ihren allerbesten Polizisten mit dem Fall betraut haben. Der Junge sieht aus, als ginge er noch zur Highschool, um Gottes willen.«
    Lorraine schüttelte den Kopf. »Ich kenne seine Eltern. Er hat seinen Abschluss als einer der

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