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DAS 5. OPFER

DAS 5. OPFER

Titel: DAS 5. OPFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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besten seiner Klasse in Yale gemacht. Er hätte überall zum Arbeiten hingehen können, aber er entschied sich, nach Hause zurückzukommen und sich der Polizeidirektion von Brighton Falls anzuschließen. Er ist heutzutage ihr hellster Stern, steigt kontinuierlich auf. Seine Mutter ist sehr stolz.«
    »Ich bin sicher, dass sie das ist«, sagte Reggie, unfähig, den Sarkasmus aus ihrer Stimme zu halten.
    Lorraine schlurfte zum Herd und setzte den Kessel darauf.
    Reggie blickte wieder auf ihre Liste. »Ich nehme nicht an, dass du hier W-LAN hast.«
    »W-was?«
    »Ähm, Internetzugang. Warte mal, hast du überhaupt einen Computer?«
    Lorraine schüttelte den Kopf. Reggie war sich nicht sicher, ob sie sich eine gewisse Selbstzufriedenheit in Lorraines Gesichtsausdruck nur eingebildet hatte.
    »Ich habe mich umgesehen – das Haus könnte ein paar Reparaturen gebrauchen, Lorraine«, sagte Reggie, als sie aufstand, zur Theke ging und sich eine Tasse Kaffee eingoss. Er schmeckte wie Schlamm, aber sie zwang sich, ihn zu trinken. »Du brauchst jemanden, der hier herauskommt und ein paar Arbeiten am Dach macht. Die Schieferschindeln sind in schlechtem Zustand. Es ist stellenweise undicht. Die Bretter darunter sind wahrscheinlich verrottet, vielleicht sogar die Dachsparren. Wenn eine schwere Ladung Schnee darauf liegt, dann bekommst du Probleme.«
    Moniques Wunsch war in keinem großartigen Zustand, doch zu diesem Zeitpunkt war es noch reparierbar. Gott wusste, Reggie hatte Schlimmeres gesehen. Letztes Jahr hatte sie einen Passivhausumbau gemacht, den sie für die Wellblechhütte entworfen hatte, die ein altes Hippiepaar in der Nähe von Bennington zu ihrem Hauptwohnsitz umgebaut hatte. Der Boston Globe hatte einen Artikel darüber gebracht. Es war eine Originalhütte, die sich auf dem Grundstück befunden hatte, seit sie 1948 vom Militär als überschüssiges Gebäude verkauft worden war. Als Reggie sie zum ersten Mal sah, hatte sie nicht viel Hoffnung. Doch dann hatte sie Pläne ausgearbeitet, das Gebäude entkernt, es neu ausgerichtet, Wärmedämmung eingebaut, Wände und Böden aus Mauerwerk als thermisch wirksame Masse eingesetzt und die Südseite mit Fenstern überzogen. Es wurde schließlich zu einem hellen, freundlichen Ort, den das Paar den ganzen Winter lang mit nur einem Klafter Holz heizte. Der Globe hatte die Besitzer folgendermaßen zitiert: »Dufrane kann zaubern. Sie macht das Unmögliche möglich.«
    Lorraine schürzte die Lippen, als sie einen Teebeutel aus der Schachtel fischte.
    »Sieh mal«, sagte Reggie, »wenn es eine Frage des Geldes ist …«
    Lorraine blickte finster. »Es ist ein gutes, starkes Haus. Vater hat es für die Ewigkeit gebaut.«
    »Alle Häuser müssen instand gehalten werden, Lorraine.«
    Das Telefon klingelte, und Lorraine sprang praktisch zu dem alten schwarzen Gerät mit Nummernscheibe an der Küchenwand. Reggie konnte kaum glauben, dass das Telefon immer noch funktionierte – es war wahrscheinlich alt genug, um als Antiquität zu gelten.
    »Hallo? Ja, sie ist am Apparat.« Lorraine hörte einen Augenblick zu, dann verzog sie das Gesicht, als hätte sie etwas Widerliches gerochen. »Nein! Kein Kommentar. Nein. Absolut nicht.« Lorraine knallte den Hörer auf die Gabel.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Reggie.
    »Es war ein Reporter vom Hartford Examiner. « Lorraines Stimme zitterte. »Es scheint so, als würden sie wissen, dass deine Mutter lebt.«
    »Scheiße.« Reggie atmete. Sie hatte es erwartet, aber nicht so schnell. Aber andererseits hatte sie das Willkommenskomitee aus Feuerwehrmännern nicht erwartet.
    »Es besteht kein Grund für eine vulgäre Ausdrucksweise.«
    »Okay«, sagte Reggie, nachdem sie einen Schluck von dem grauenhaften Kaffee getrunken hatte. »Ich werde losfahren und ein paar Nahrungsmittel und Vorräte besorgen. Bleib hier und schließ die Tür ab. Öffne niemanden. Nicht mal Detective Wunderknabe.«
    Das Telefon klingelte wieder.
    »Und geh nicht ans Telefon«, riet Reggie, griff nach Tasche und Schlüsseln und eilte aus der Küche.
    REGGIE KEHRTE beinahe drei Stunden später, nach einem stressigen Ausflug zu einem Mega-Supermarkt (warum, fragte sich Reggie, musste alles super sein?), zu Starbucks und einem Baumarkt nach Moniques Wunsch zurück. Sie öffnete die Rückseite des Trucks, und während sie sich mehrere Tüten mit Lebensmitteln griff, hörte sie Reifen auf dem Kies hinter ihr knirschen.
    Sie drehte sich um und sah eine blonde Frau hinter dem Steuer

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