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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Schub­la­de, die für Hän­ge­re­gis­ter vor­ge­se­hen war. Svet­la­na zog sie er­neut auf und dies­mal sah sie, was sie un­be­wusst be­reits wahr­ge­nom­men hat­te. Die Tie­fe war für hän­gen­de Ak­ten viel zu ge­ring. Sie un­ter­such­te die Schub­la­de, an der sonst nichts wei­ter un­ge­wöhn­lich schi­en, bis ihr in den Ecken win­zig klei­ne Schrau­ben auf­fie­len, die es an die­sen Stel­len in ei­ner Schub­la­de nor­ma­ler­wei­se nicht gab. Svet­la­nas Neu­gier war ge­weckt. Sie lös­te die­se Schrau­ben und trau­te ih­ren Au­gen nicht, als sie die Plat­te her­aus­hob und feststell­te, dass die Schub­la­de einen dop­pel­ten Bo­den be­saß.
    Was Svet­la­na in die­sem Ge­heim­fach fand, gab ihr noch mehr Rät­sel auf als Ant­wor­ten zu fin­den. Ein­ge­schla­gen in ei­ner Aus­ga­be der Mos­kau­er ›Pra­w­da‹ fand sie einen USB-Stick und einen Spei­cher­chip für eine Ka­me­ra. Floyd be­saß eine di­gi­ta­le Spie­gel­re­flex­ka­me­ra, zu der die­ser Chip ge­hören muss­te. Svet­la­na hat­te sich im­mer über die­se teu­re Ka­me­ra auf­ge­regt und Floyd Vor­hal­tun­gen ge­macht, weil an­de­re An­schaf­fun­gen viel wich­ti­ger ge­we­sen wären. Doch an­ge­sichts sei­nes Kon­to­stan­des war ihr jetzt klar, dass die An­schaf­fung für Floyd ein Kin­der­spiel ge­we­sen war.
    Als Svet­la­na den Chip in die Ka­me­ra stecken woll­te, fiel ihr die Be­schrif­tung auf dem Eti­kett auf. Es wa­ren le­dig­lich Buch­sta­ben, die kei­nen Sinn er­ga­ben. Es han­del­te sich ge­nau um die Buch­sta­ben­fol­ge, die Floyd ihr im Ster­ben zu­ge­flüs­tert hat­te: DMM­L­XI. Die Sa­che wur­de im­mer mys­te­ri­öser, erst recht, als sie sich die ge­spei­cher­ten Fo­tos be­trach­te­te. Die Bil­der hat­te Floyd ein­deu­tig in Mos­kau auf­ge­nom­men und es wa­ren Da­tums­an­ga­ben ver­merkt, die sich mit dem Ter­min sei­ner letzten Rei­se deck­ten. Floyd hat­te Svet­la­na ganz klar an­ge­lo­gen, denn sie glaub­te, er sei in Süd­deutsch­land ge­we­sen und hät­te dort an ei­nem Po­li­zei­ein­satz während ei­ner Stutt­gart-21-De­mons­tra­ti­on teil­ge­nom­men. Jetzt wuss­te sie, dass dies nicht stimm­te. Er war zu die­ser Zeit of­fen­sicht­lich in Mos­kau ge­we­sen, doch was hat­te er dort ge­macht?
    Auf ei­nem der Fo­tos war ein im­po­san­tes Eck­ge­bäu­de zu se­hen, auf des­sen Dach die Leucht­wer­bung ›Ma­riott Mos­cow Grand Ho­tel‹ Mos­kau­er Reich­tum ver­mit­tel­te. War Floyd etwa in die­sem feu­da­len Ho­tel ab­ge­s­tie­gen? Sein Ver­mö­gen hät­te es al­le­mal zu­ge­las­sen, je­doch pass­te es nicht zu sei­nem eher be­schei­de­nen Le­bens­wan­del. An­de­rer­seits, Svet­la­na wur­de ge­ra­de mit der Tat­sa­che kon­fron­tiert, dass ihr Freund ein Dop­pel­le­ben ge­führt hat­te.
    Auf dem Chip wa­ren nicht nur Fo­tos, son­dern auch ein kur­z­es Vi­deo ge­spei­chert. Es wur­de aus dem glei­chen Blick­win­kel auf­ge­zeich­net, aus dem Floyd das Foto von dem Ho­tel ge­schos­sen hat­te. Ob­wohl die Auf­nah­men et­was ver­wackelt wa­ren, war deut­lich zu er­ken­nen, wor­auf es Floyd ab­ge­se­hen hat­te.
    Svet­la­na zuck­te zu­sam­men, als es plötz­lich an der Tür läu­te­te. Schnell ließ sie al­les in der Schreib­tisch­schub­la­dever­schwin­den, be­vor sie die Woh­nungs­tür öff­ne­te.
    »Ach du bist es«, be­grüßte sie ihre bes­te Freun­din, die so­fort er­kann­te, dass Svet­la­na un­ter ex­tre­mem Stress stand.
    »Na, das nen­ne ich eine Be­grüßung«, scherz­te Ce­li­ne. »Kom­me ich un­ge­le­gen?«
    »Nein, nein – aber es ist et­was pas­siert.«
    »Was denn?«
    »Floyd ist tot.«
    Ce­li­ne sah Svet­la­na un­gläu­big an.
    »Du machst Wit­ze.«
    »Es stimmt, Ce­li­ne.« Svet­la­na erzähl­te ih­rer Freun­din al­les, was während des Festum­zugs ge­sche­hen war. Fas­sungs­los kleb­te sie ge­ra­de­zu an Svet­la­nas Lip­pen, konn­te aber kaum glau­ben, was sie hör­te. Schließ­lich zeig­te ihr Svet­la­na den Fund aus der Schreib­tisch­schub­la­de. Ge­mein­sam be­trach­te­ten die Freun­din­nen die Fo­tos und das Vi­deo.
    Auf dem Vi­deo fiel Ce­li­ne et­was auf. Sie sah es sich noch ein­mal an, an ei­ner

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