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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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schrei­en, um ge­gen die Ge­räusch­ku­lis­se an­zu­kom­men. Floyd lach­te und streck­te bei­de Dau­men in die Höhe. Svet­la­na war zufrie­den. Es war eine gute Idee ge­we­sen, hier­her­zu­kom­men. Floyd, der sich in letzter Zeit äu­ßerst in­tro­ver­tiert zeig­te, schi­en sich zu öff­nen. Doch es dau­er­te nicht lan­ge, bis Svet­la­na er­neut Zwei­fel ka­men und ihr wach­sen­des Miss­trau­en neue Nah­rung er­hielt.
    »Hey Floyd«, rief ihm ein Po­li­zist zu, »hast du schon wie­der Ur­laub oder bist du un­der­co­ver un­ter­wegs?«, scherz­te er mit ei­nem brei­ten Grin­sen. Na­tür­lich er­kann­te Floyd so­fort sei­nen Kol­le­gen von der Be­reit­schafts­po­li­zei. Re­flexar­tig warf er Svet­la­na einen schnel­len Blick zu. Sie hat­te esmit­be­kom­men und sah ihn ver­wun­dert an. Floyd tat so, als wäre nichts ge­sche­hen und kon­zen­trier­te sich auf den vor­bei­zie­hen­den Um­zug, bis er Svet­la­nas Hand an sei­nem Arm spür­te und sie ihn zu sich herzog.
    »Was mein­te dein Kol­le­ge da­mit, schon wie­der Ur­laub? Wann hast du denn Ur­laub ge­habt?« Floyd sah an­ge­spannt zu den Fest­wa­gen hin­über und klatsch­te in die Hän­de. Er ver­such­te, Svet­la­nas Fra­ge zu igno­rie­ren, als sei sie im Lärm un­ter­ge­gan­gen.
    »Jetzt sag schon.« Die jun­ge Stu­den­tin zeig­te sich plötz­lich von ih­rer re­so­lu­ten Sei­te. So viel hat­te sie in ih­rem Jour­na­lis­mus­stu­di­um ge­lernt, dass sie hart­näckig und ener­gisch auf­tre­ten muss­te, um an Ant­wor­ten zu ge­lan­gen, die der Be­frag­te nicht un­be­dingt be­reit war zu ge­ben. Floyds Ver­hal­ten, jetzt und in den letzten Wo­chen, sprach ein­deu­tig für ein Ge­heim­nis oder ein Pro­blem, wel­ches er of­fen­bar mit sich her­um­trug. Al­ler­dings war es ein Rät­sel, wes­halb er nicht dar­über sprach, denn ge­wöhn­lich tausch­te er sich mit Svet­la­na aus, wenn ihn et­was be­las­te­te. Zu­meist wa­ren es brenz­li­che Si­tua­tio­nen, die er als Po­li­zist bei De­mons­tra­tio­nen er­lebt hat­te. Be­son­ders ging es ihm an die Nie­ren, wenn der Ein­satz von Schlag­stöcken un­um­gäng­lich wur­de. Er stell­te sich stets vor, dass er es selbst sein könn­te, der auf der Sei­te der De­mons­tran­ten stand.
    Jetzt war er durch eine acht­lo­se Be­mer­kung ei­nes Kol­le­gen in Be­dräng­nis ge­ra­ten. Svet­la­na wür­de eine Ant­wort hin­sicht­lich sei­ner vie­len Rei­sen er­war­ten, die er in letzter Zeit un­ter­nom­men hat­te. An­ge­strengt dach­te er nach, was er ihr erzählen soll­te. Er hat­te es sich ein­mal ge­schwo­ren, sie nie­mals an­zulü­gen, aber er tat es längst. Doch was war ihm üb­rig ge­blie­ben? Hät­te er ihr die Wahr­heit sa­gen sol­len?Eine Wahr­heit, die Svet­la­na si­cher­lich für eine Lüge ge­hal­ten hät­te?
    »Dei­ne Rei­sen?«, hak­te Svet­la­na nach, »du hast da­für Ur­laub ge­nom­men – stimmt's? Ein Aus­tausch­pro­gramm der Po­li­zei hat es nie ge­ge­ben. Habe ich recht?« Floyd fühl­te sich in die Enge ge­trie­ben. »Oder hast du eine an­de­re? Ich will es wis­sen – so­fort!«
    »Hör zu, lass uns heu­te Abend dar­über spre­chen. Es ist al­les ganz an­ders als du denkst – okay?«
    Die Stim­mung war von ei­ner Se­kun­de auf die an­de­re auf den Null­punkt ge­sun­ken. Svet­la­na blen­de­te al­les aus, was um sie her­um ge­sch­ah und kon­zen­trier­te sich auf Floyd. Sie frag­te sich, was ihn der­art ver­än­dert ha­ben moch­te. War sie wo­mög­lich der Grund? Hat­te sie sich viel­leicht ver­än­dert, ohne es zu mer­ken, so­dass sich Floyd von ihr ab­wand­te? Sie woll­te alle Mög­lich­kei­ten in Be­tracht zie­hen. Arg­wöh­nisch sah sie Floyd an.
    Von den Rat­haus­ar­ka­den auf der an­de­ren Sei­te aus wur­de Floyd die gan­ze Zeit von ei­nem son­der­ba­ren Mann be­ob­ach­tet. Er stand halb ver­bor­gen hin­ter ei­ner Säu­le, trug einen Tren­ch­coat mit hoch­ge­schla­ge­nem Kra­gen und einen Hut mit brei­ter Krem­pe. Trotz sei­ner au­ßer­ge­wöhn­li­chen Klei­dung blieb er un­auf­fäl­lig, denn je­der hielt es für ein Fa­schings­ko­stüm. Doch er war nicht we­gen des Festum­zu­ges dort, son­dern hat­te Floyd bis hier­her ver­folgt. Er

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