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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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bes­timm­ten Stel­le mit be­son­de­rer Auf­merk­sam­keit.
    »Sag mal, hat dein Fern­se­her einen An­schluss für Spei­cher­chips? Ich möch­te mir das Vi­deo auf ei­nem großen Bild­schirm an­se­hen, um si­cher zu sein, dass ich mich nicht täu­sche.«
    »An der Sei­te ist ei­ner. Aber kannst du mir mal sa­gen, was dich be­un­ru­higt?«
    »War­ten wir erst ein­mal, ob ich es rich­tig er­kannt habe«, sag­te Ce­li­ne, während sie den Chip in das Lauf­werk steck­te. Bei­de Frau­en be­trach­te­ten sich das Vi­deo, das sie zu­vor nur auf dem win­zi­gen Dis­play der Ka­me­ra ge­se­hen hat­ten. Das Ho­tel wirk­te noch mon­dä­ner und ver­setzte Svet­la­na noch mehr in Er­stau­nen. Ob­wohl ihre El­tern aus Russ­landstamm­ten und sie sich ei­gent­lich recht gut in ih­rer Hei­mat aus­kann­te, ver­blüff­te sie der An­blick die­ses First-Class-Ho­tels, und das war erst die Fassa­de.
    »Pass auf«, for­der­te sie Ce­li­ne auf, als auf dem Vi­deo meh­re­re schwar­ze Li­mou­si­nen ins Bild ka­men, die un­mit­tel­bar vor dem Ho­tel an­hiel­ten. Ei­ni­ge die­ser Fahr­zeu­ge hat­ten Blau­licht auf dem Dach. Meh­re­re Män­ner in dunklen Anzü­gen spran­gen her­aus, of­fen­sicht­lich Bo­dy­guards. Sie sa­hen sich auf­merk­sam um, be­vor sie die hin­te­ren Türen zwei­er Fahr­zeu­ge öff­ne­ten.
    Ce­li­ne ging dich­ter an den Fern­se­her und zeig­te auf die Per­so­nen, die jetzt aus­s­tie­gen.
    »Er­kennst du sie?«, frag­te Ce­li­ne und sah kurz zu ih­rer Freun­din. Sie schüt­tel­te den Kopf. »Es ist viel­leicht nicht ganz deut­lich, aber ich bin mir ganz si­cher. Der da«, sie zeig­te auf den Mann, der aus dem vor­de­ren Wa­gen aus­s­tieg, »ist ein­deu­tig der franzö­si­sche Staats­prä­si­dent und die Frau, na, du wirst sie wohl er­ken­nen, oder? Es ist un­se­re Bun­des­kanz­le­rin. Klin­gelt es?«
    Svet­la­na wuss­te nicht, wor­auf Ce­li­ne hin­aus­woll­te.
    »Über­leg doch mal«, er­klär­te Ce­li­ne, »das Da­tum des Vi­deos stimmt mit dem Ter­min des letzten G8-Gip­fel­tref­fens übe­rein.« Ce­li­ne war im­mer schon po­li­tik­in­ter­es­siert und war sich ab­so­lut si­cher, hier eine Über­eins­tim­mung er­kannt zu ha­ben.
    »Na und?«, frag­te Svet­la­na, die im­mer noch nicht ver­stand.
    »Liest du kei­ne Zei­tung? Das Gip­fel­tref­fen fand nicht in Mos­kau statt, son­dern in Camp Da­vid in den USA. Die bei­den Po­li­ti­ker dürf­ten also gar nicht dort ge­we­sen sein, je­den­falls nicht zu die­sem Zeit­punkt.«
    »Das gibt es doch gar nicht. Du musst dich ir­ren. In den Nach­rich­ten­sen­dun­gen wa­ren sie doch auf dem G8-Tref­fen zu se­hen.«
    »Das strei­te ich nicht ab. Ent­we­der han­delt es sich bei den Per­so­nen auf dem Vi­deo um Dop­pel­gän­ger oder die Teil­neh­mer in Camp Da­vid wa­ren es. Es gibt noch eine drit­te Mög­lich­keit: Camp Da­vid fand in Wirk­lich­keit früher statt.«
    »Ce­li­ne, Ce­li­ne, dei­ne Fan­ta­sie geht mit dir durch.«
    »Fin­dest du? Du musst doch zu­ge­ben, dass es mehr als merk­wür­dig ist, oder? Die Ähn­lich­keit ist auf je­den Fall ver­blüf­fend und ver­giss eins nicht: Floyd filmt die­ses, nen­nen wir es mal kon­spi­ra­ti­ve Tref­fen in Mos­kau und we­ni­ge Tage später stirbt er plötz­lich auf of­fe­ner Straße. Ist das nicht son­der­bar?«
    »Du meinst, es gibt einen Zu­sam­men­hang?«
    »Denk­bar wäre es. Oder glaubst du, Floyd ist ein­fach so nach Mos­kau ge­flo­gen und hat zu­fäl­lig die­ses Ho­tel ge­filmt, als die Po­li­ti­ker dort an­ka­men? Da steckt mehr da­hin­ter, glaub mir.«
    »Ich soll­te der Sa­che auf den Grund ge­hen. Das denkst du doch ge­ra­de, oder?«, frag­te Svet­la­na nach­denk­lich.
    »Das bist du Floyd schul­dig und du wärst nicht du, wenn du es nicht tätest.«
    Nach ei­ner fast durch­wach­ten Nacht fuhr Svet­la­na am nächs­ten Mor­gen wie ge­wohnt in die Re­dak­ti­on, wo sie im Rah­men ih­res Stu­di­ums ein Vo­lon­ta­ri­at ab­sol­vier­te. An die­sem Mor­gen war al­ler­dings ei­ni­ges an­ders als sonst. Sie rech­ne­te da­mit, dass sich Floyds Tod her­um­ge­spro­chen hat­te und sie des­halb mit Bei­leids­be­kun­dun­gen emp­fan­genwür­de. Sie hat­te sich auf die­se Si­tua­ti­on

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