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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Gra­bow­ski wei­ter. »Die sind mög­li­cher­wei­se schon da drin­nen«, sag­te er und zeig­te zum Ho­tel hin­über. »Wer weiß, viel­leicht ha­ben sie die Kon­fe­renz­teil­neh­mer schon in ih­rer Ge­walt.« Gra­bow­ski ver­such­te, mit Pro­vo­ka­ti­on wei­ter­zu­kom­men. Er sah auf das Wap­pen an der Schul­ter des Po­li­zis­ten. »Su­per Schlag­zei­le mor­gen früh: Eu­ro­gend­for sieht ta­ten­los zu! Ame­ri­ka­ni­scher Prä­si­dent und deut­sche Bun­des­kanz­le­rin un­ter den Au­gen der Eu­ro­gend­for in die Ge­walt ei­ner Wi­der­stands­grup­pe ge­ra­ten. Ge­fällt Ih­nen das? Oder noch bes­ser: Re­gie­rungs­chefs er­mor­det - Eu­ro­gend­for greift nicht ein. Ja, das wäre doch eine sen­sa­tio­nel­le Schlag­zei­le? Ich sehe sie schon di­rekt vor mir, in solch großen Buch­sta­ben.« Gra­bow­ski deu­te­te mit den Hän­den eine über­trie­be­ne Größe der Let­tern an. »Was hal­ten Sie da­von?« Er kam jetzt rich­tig in Fahrt und sah, wie der Po­li­zist ge­gen einen Wut­aus­bruch an­kämpf­te, was Gra­bow­ski nur noch mehr an­sta­chel­te.
    »Die gan­ze Welt wird sich plötz­lich da­für in­ter­es­sie­ren, wer die Eu­ro­gend­for ist. Und die Her­ren Bil­der­ber­ger kön­nen ihr Vers­teck­spiel auch nicht län­ger auf­recht­er­hal­ten. Wer weiß, was wir da­mit der Welt so­gar Gu­tes tun, nicht wahr?«
    »Hal­ten Sie end­lich den Mund«, maßre­gel­te ihn der Po­li­zist und gab ihm sei­nen Aus­weis zu­rück. »Wir ar­bei­ten nur nach An­wei­sung und er­fül­len un­se­re Pflicht.«
    Gra­bow­ski hät­te es nicht in Wor­te fas­sen kön­nen, wie er­leich­terter war, als der Ho­tel­di­rek­tor auf­tauch­te. Die­ser war si­cher­lich noch viel mehr er­freut, von Gra­bow­ski zu hören, als die Eu­ro­gend­for bei ihm an­ge­ru­fen hat­te.
    »Ich kann be­stäti­gen, dass es sich um Rechts­an­walt Gra­bow­ski han­delt. Er ist für die Si­cher­heit in­ner­halb des Ge­bäu­des ver­ant­wort­lich. Das soll­ten Sie doch ei­gent­lich wis­sen«, sag­te der Ho­tel­di­rek­tor, der plötz­lich viel ru­hi­ger wur­de. Eine ge­wal­ti­ge Last fiel von sei­nen Schul­tern.
    »Ich war­te schon seit Stun­den auf Sie. Wo wa­ren Sie so­lan­ge?«, frag­te er Gra­bow­ski, als bei­de ins Ge­bäu­de gin­gen.
    »Tut mir leid, mir wa­ren im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes die Hän­de ge­bun­den.« Gra­bow­ski erzähl­te, was ihm wi­der­fah­ren war. »Wie ist die Lage im Ho­tel? Ha­ben Sie et­was von der Wei­ßen Rose ge­hört oder ge­se­hen?«
    »Kei­ne Spur. Hier ist al­les ab­so­lut ru­hig. Die Kon­fe­renz hat be­gon­nen und ich glau­be, jetzt wird nichts mehr pas­sie­ren. Wie soll­te je­mand in den Saal ge­lan­gen, der da nichts ver­lo­ren hat?«
    »Sei­en Sie nicht zu op­ti­mis­tisch«, emp­fahl Gra­bow­ski, der jetzt erst ein­mal einen Kaf­fee brauch­te. Er ließ sich wie­der in einen der tie­fen Ses­sel fal­len, die im Foy­er stan­den. Der Di­rek­tor setzte sich dazu.
    »Wenn ich weiß sehe, rea­gie­re ich schon fast all­er­gisch«, scherz­te Gra­bow­ski an­ge­sichts der wei­ßen Le­der­gar­ni­tur.
    »Wei­ße Ro­sen wer­de ich wohl auch ein Le­ben lang nicht mehr se­hen mö­gen«, sag­te der Di­rek­tor.
    »Wie sieht der Zeit­plan aus?«, kam Gra­bow­ski zum Kern zu­rück.
    Der Di­rek­tor zog ein Pro­to­koll aus sei­ner In­nen­ta­sche und über­reich­te es Gra­bow­ski. Mi­nu­ti­ös wa­ren Kaf­fee­pau­sen, Mit­tags­pau­se und der ge­sam­te Ab­lauf des Ta­ges auf­ge­lis­tet.Jede Mi­nu­te war mi­nu­ti­ös ver­plant.
    »Soll­te die Wei­ße Rose ak­tiv wer­den, kann dies nur in den Pau­sen ge­sche­hen«, mein­te Gra­bow­ski, als er den Plan stu­dier­te. »Die Mit­tags­pau­se kön­nen wir wohl aus­schlie­ßen, da zu viel Tru­bel herrscht. Das Glei­che gilt für den ge­sam­ten Abend. Da wird so viel Per­so­nal mit der Be­treu­ung zu tun ha­ben, dass die Rose kei­ne Chan­ce hat. Blei­ben also nur die Kaf­fee­pau­sen. Ich neh­me an, Kaf­fee wird im Saal ser­viert?«
    »Rich­tig, aber das be­deu­tet, es sind ge­nau­so vie­le Ser­vice­kräf­te im Ein­satz. Ihre Theo­rie geht also nicht auf«, sag­te der Di­rek­tor.
    »Aber die Teil­neh­mer blei­ben im Saal, zu­min­dest

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