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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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vor­be­hal­ten. Die­se saßen den üb­ri­gen Krei­sen zu­ge­wandt.Im nächs­ten Kreis nahm der Be­ra­tungs­aus­schuss Platz, im äu­ße­ren Kreis der Len­kungs­aus­schuss. Da­mit wa­ren alle Krei­se ge­bil­det, die den eli­tär­en Kern der Bil­der­ber­ger-Grup­pe bil­de­ten. Der vier­te und letzte Kreis war den Gäs­ten vor­be­hal­ten.
    Vor je­dem Teil­neh­mer stand ein Schild, auf dem nicht wie sonst üb­lich der Name des Mit­glieds oder des Gas­tes stand, son­dern le­dig­lich eine Num­mer. Nur der Chair­man ver­füg­te über eine Lis­te, auf der zu je­der Num­mer der be­tref­fen­de Name ver­merkt war. Vie­le der Teil­neh­mer und Gäs­te hat­ten be­reits ihr Head­set an­ge­legt und die Syn­chron­dol­met­scher wa­ren be­reit, ihre an­stren­gen­de Tätig­keit auf­zu­neh­men.
    Pas­cal und Lars hat­ten sich vor­sich­tig un­ter die Ser­vice­kräf­te ge­mischt, die im Kon­fe­renzraum ein- und aus­gin­gen. Da­mit sie nicht auf­fie­len, hat­te sich je­der ein klei­nes sil­ber­nes Ta­blett von ei­nem Tisch ge­nom­men und ba­lan­cier­te klei­ne Ge­trän­ke­fla­schen durch den Saal. Nie­mand der An­we­sen­den dach­te auch nur an­satz­wei­se dar­an, dass die Wei­ße Rose mit­ten un­ter ih­nen war.
    »Auf Tisch 23 feh­len noch die Ge­trän­ke«, hör­te Lars je­man­den di­rekt ne­ben ihm sa­gen. Er sah zur Sei­te und blick­te ei­nem äl­te­ren li­vrier­ten Herrn in die Au­gen, der der Chef de Rang war.
    »Bin schon un­ter­wegs«, sag­te Lars und such­te sich einen Weg durch die letzten her­ein­kom­men­den Kon­fe­renz­teil­neh­mer. Tisch 23 stand im äu­ße­ren, also drit­ten Kreis. Als er ihn er­reich­te, konn­te er sein Un­be­ha­gen kaum über­spie­len. Er stand di­rekt vor der Bun­des­kanz­le­rin, die sich bei ihm für das Ser­vie­ren der Ge­trän­ke be­dank­te. Lars riss sich zu­sam­men, um kei­nen Trop­fen zu ver­schüt­ten, als er ihr ein Glas halb füll­te und an­schlie­ßend die Mi­ne­ral­was­ser­fla­scheauf dem Tisch ab­s­tell­te. Höf­lich ver­ab­schie­de­te er sich und wünsch­te ihr einen schö­nen Tag. Wür­de jetzt je­mand sei­nen Puls mes­sen wol­len, müss­te er ver­dammt schnell zählen.
    »Al­les in Ord­nung?«, frag­te Pas­cal, als Lars ihn in der Men­ge wie­der­ge­fun­den hat­te. »Du siehst aus, als ob du 40 Grad Fie­ber hät­test.«
    »Das gibt sich gleich wie­der. Man steht ja nicht alle Tage der Bun­des­kanz­le­rin di­rekt ge­gen­über und weiß, dass dies heu­te nicht die letzte Be­geg­nung ist.«
    »Wir müs­sen die Ner­ven be­hal­ten, vers­tehst du?«
    »Kein Pro­blem, ich hab mich im Griff«, ver­sprach Lars und tas­te­te un­auf­fäl­lig nach der Pi­sto­le, die im Ho­sen­bund steck­te.
    Bei­de be­ob­ach­te­ten, wie drei Män­ner den Saal be­tra­ten und ihre Plät­ze im in­ne­ren Kreis ein­nah­men. Es wa­ren der Chair­man und sei­ne Ge­ne­ral­se­kre­tä­re, die in den nächs­ten Mi­nu­ten die Kon­fe­renz er­öff­nen wür­den. Ihr Tisch stand auf ei­nem etwa dreißig Zen­ti­me­ter ho­hen Po­dest.
    Lars und Pas­cal re­gis­trier­ten jede Klei­nig­keit und merk­ten sich so gut es ging, wo die wich­tigs­ten und be­kann­tes­ten Per­so­nen saßen. Zu ih­rer Be­ru­hi­gung be­fand sich kein Po­li­zist im Saal. Als Letztes schau­ten sie sich die dop­pel­flüg­li­ge Ein­gangs­tür an, die mas­siv und schall­si­cher war. Sie ging nach au­ßen auf, was Pas­cal durch­aus als Vor­teil be­trach­te­te.
    »Et­was Glück ge­hört dazu«, flüs­ter­te Lars Pas­cal zu und deu­te­te auf den Schlüs­sel, der im Schloss der Tür steck­te. Er stell­te sich dicht da­vor, zog ihn vor­sich­tig ab und ließ ihn in sei­ner Ho­sen­ta­sche ver­schwin­den.
    »Bit­te alle Ser­vice­kräf­te den Saal ver­las­sen«, rief der Chef de Rang, der noch ein­mal al­les kon­trol­lier­te. Das war fürLars und Pas­cal die letzte Ge­le­gen­heit, sel­ber noch ein­mal in die Run­de zu schau­en. Alle Kon­fe­renz­teil­neh­mer hat­ten ihre Plät­ze ein­ge­nom­men. Herrsch­te vor fünf Mi­nu­ten noch rege Be­trieb­sam­keit, kehr­te schlag­ar­tig Ruhe und Ord­nung ein. Der ame­ri­ka­ni­sche Prä­si­dent saß an ei­nem Tisch im letzten Ring, der höchs­te Bank­chef im

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