Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
direkt vor der Saaltür steht Grabowski«, warnteTorge über Headset.
»Wir müssen ihn irgendwie von der Tür weglocken«, flüsterte Svetlana, die sich schnell hinter einer Säule versteckte. Timo meldete sich mit einer Idee, wie dies gelingen könnte.
»Ich werde den Direktor einspannen. Er wird Grabowski beschäftigen.«
»Wie willst du das anstellen?«, fragte Svetlana.
»Lass mich nur machen. Er kennt mich nicht, wird also keinen Verdacht schöpfen.«
»Was um alles in der Welt hast du vor?«, wollte Svetlana wissen.
»Ich gehe zum Direktor. Haltet euch bereit. Mein Headset nehme ich jetzt ab, damit ich mich nicht verrate.«
Die Verbindung wurde unterbrochen.
Als er an die Bürotür klopfte, musste er nicht lange warten, bis der Hoteldirektor ihn hereinbat. Er saß an seinem Schreibtisch, ohne wirklich zu arbeiten. Vor ihm lagen immer noch die Blätter der zerdrückten Rosenblüte und das Foto vom gefesselten Grabowski war auch noch da. Seine Gedanken kreisten nur noch um dieses eine Thema. Er schien derart abwesend zu sein, dass sich Timo schon darüber wunderte, überhaupt bemerkt worden zu sein.
»Entschuldigen Sie die Störung, Herr Direktor. Der Chef de Rang schickt mich zu Ihnen. Er bittet Sie, sofort in die Küche zu kommen«, schwindelte Timo ihm vor.
»In die Küche? Weshalb? Was ist geschehen?«, fragte der Direktor aufgeregt, der bereits mit dem Schlimmsten rechnete.
»Ich weiß es nicht, aber alle sind ziemlich aufgelöst und der Chefkoch brüllte, wo denn die Rose herkäme, die zwischenden Salattellern lag.«
Als er das Wort Rose hörte, sprang der Direktor auf, ließ Timo einfach stehen und rannte hinaus. Schnell setzte sich Timo sein Headset wieder auf und berichtete, dass sein Plan aufzugehen schien. Jetzt musste der Direktor nur noch daran denken, dass Grabowski im Hause war und ihn ebenfalls auffordern, in die Küche zu kommen. Auch dieser Teil des Plans funktionierte.
»Machen Sie mir diesen Grabowski ausfindig«, sagte der Direktor aufgeregt, als er an der Rezeption vorbeikam. »Er muss hier irgendwo im Hotel sein. Er soll unverzüglich in die Küche kommen.«
Sofort griff der Concierge nach einer Tafel, mit der er einen Pagen durch das Hotel schicken wollte.
»Doch nicht so«, regte sich der Direktor auf und riss dem Concierge die Tafel aus der Hand. »Das dauert viel zu lange.« Als in diesem Augenblick die Hoteldame dazukam, wandte sich der Direktor an sie. »Sie kommen wie gerufen. Suchen Sie bitte Grabowski und bringen Sie ihn in die Küche. Es ist dringend.«
»Was ist passiert?«, fragte sie.
»Später. Schaffen Sie schnellstens diesen Anwalt her!«
Die Hoteldame machte sich sofort auf den Weg. Es lag nahe, dass sich Grabowski irgendwo in der Nähe des Konferenzraumes aufhielt. Dort suchte sie als Erstes und fand ihn recht schnell. Beide entfernten sich hastig, was Svetlana beruhigt beobachtete. Jetzt musste es schnell gehen, denn es war nur eine Frage von wenigen Minuten, bis dem Hoteldirektor klar würde, dass es falscher Alarm war. In der Küche lief alles seinen gewohnten Gang, keiner der Köche oder Gehilfen zeigten auch nur ansatzweise Hektik.Ganz im Gegenteil, sie wirkten alle sehr gelassen.
»Was ist hier los?«, fragte Grabowski, als er und der Hoteldirektor den Küchenchef gefunden hatte.
»Was soll los sein?«, fragte dieser erstaunt. »Es ist alles in bester Ordnung.«
»Wo sind die Salatteller? Wo ist die Rose?«
»Was für eine Rose?«, fragte der Koch, der nichts verstand.
»Wir wurden hereingelegt«, stellte Grabowski entsetzt fest. »Es gibt überhaupt kein Problem, jedenfalls nicht in der Küche.« Er rannte zum Konferenzsaal zurück, wo immer noch Bedienungen damit beschäftigt waren, Kaffee zu servieren. Als er den Chef de Rang sah, forderte er
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