Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
würde.
»Ich muss dringend weg«, rief er seiner Mitarbeiterin zu und bevor sie nachfragen konnte, wann er wieder zurück sein würde, hörte sie die Eingangstür ins Schloss fallen. Miteinem Taxi ließ sich Grabowski zum Hotel fahren. Während der ganzen Fahrt grübelte er darüber nach, was ihn dort erwarten könnte. Würde er zu spät kommen? Ließ sich überhaupt noch irgendetwas gegen die Weiße Rose ausrichten? Er mochte lieber nicht darüber nachdenken, erst recht nicht darüber, was ihn persönlich erwarten würde, sollten sich die Bilderberger in Gefahr befinden.
»Was ist denn da los?«, versuchte der Taxifahrer zu erfahren, »wir hatten heute schon viele Fahrten dorthin. Ich war schon zweimal da. Alles abgesperrt, aber wir wurden problemlos durchgelassen. Ich kann Sie also bis vor den Eingang fahren.« Der redselige Fahrer ging Grabowski fürchterlich auf die Nerven. Er versuchte, ihn durch Ignorieren zum Schweigen zu bringen, was aber nicht funktionierte. Angespannt sah er aus dem Seitenfenster, während weiterhin auf ihn eingeredet wurde.
Es war fast schon eine Erlösung, als der Wagen endlich das Hotel erreichte. Die Polizisten, die an der Absperrung standen, vermuteten einen verspäteten Konferenzteilnehmer und verfuhren genauso, wie sie es an diesem Tag schon diverse Male getan hatten. Sie hoben das Absperrband an, damit das Taxi passieren konnte, hielten es aber hinter der Absperrung an, wie jedes andere Taxi zuvor auch,.
Grabowski ließ die Seitenscheibe herunter.
»Darf ich bitte Ihre Einladung sehen?«, fragte ein Polizist sehr höflich.
»Ich habe keine und brauche auch keine«, antwortete der immer noch gereizte Grabowski ziemlich garstig. Der Taxifahrer sah ihn stirnrunzelnd an.
»Tut mir leid, dann darf ich Sie nicht weiterfahren lassen und muss Sie bitte umzukehren«, war die ruhige, sachlicheAntwort des Polizisten. Ein anderer stellte sich direkt vor das Fahrzeug, um es am Weiterfahren zu hindern. Als Grabowski dies sah, wurde er noch wütender.
»Das ist ja wohl nicht ihr Ernst. Meine Name ist Adrian Grabowski, Rechtsanwalt, zuständig für die Sicherheit innerhalb des Hotels während dieser verdammten Konferenz. Lassen Sie mich also gefälligst durch«, schimpfte er.
Der Polizist verzog keine Miene. Für ihn war es eine absonderliche Geschichte, die er sich gerade anhören musste. Für jemanden, der für die Sicherheit der Bilderberger verantwortlich war, kam er reichlich spät, dachte er sich. Er glaubte Grabowski kein Wort.
»Können Sie sich legitimieren?«, bohrte der Polizist weiter.
Der Taxifahrer wurde langsam ungeduldig. Er wollte so schnell wie möglich weiter, um eine neue Tour zu bekommen.
»Hören Sie, rufen Sie doch einfach den Hoteldirektor an und fragen Sie ihn, wer ich bin und was ich hier will«, sagte Grabowski, während er seinen Ausweis vorzeigte. Der Polizist entfernte sich mitsamt Ausweis ein paar Schritte und ließ die Daten über Funk kontrollieren. Grabowski sah darin seine Chance. Er überlegte nicht lange, sprang aus dem Taxi und rannte quer über den Platz in Richtung Hoteleingang. Die Polizisten waren allerdings schneller und holten ihn auf halber Strecke mühelos ein, ergriffen ihn und führten ihn zu einem Kleinbus, der in der Reihe der italienischen Fahrzeuge stand. Sie öffneten die Schiebetür und stießen Grabowski recht unsanft hinein. Sein lautstarker Protest nutzte ihm nichts, verschlimmerte nur noch seine Situation.
»Der Direktor kann alles aufklären«, versuchte er nochmals dem Polizisten klar zu machen, der ihm im Fahrzeug gegenübersaß. Er reagierte nicht, sondern sah Grabowski argwöhnisch an.
»Haben Sie von der Weißen Rose gehört?«, fragte
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