Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
mehrseitigen Computerausdruck aus der Innentasche seines Jacketts und reichte ihn Svetlana.
»Schade, ich hatte Sie für einen netten und loyalen jungen Menschen gehalten, als Sie mir das Mineralwasser gebracht haben«, sagte die Bundeskanzlerin zu Torge.
»Vielleicht bin ich es sogar«, antwortete er knapp.
Alle Anwesenden blieben ruhig. Nicht einer machte den Eindruck, in Panik geraten zu können oder sich zu einerunbedachten Handlung hinreißen zu lassen.
»Niemand wird zu Schaden kommen«, begann Svetlana mit kräftiger, durchdringender Stimme, die durch die Mikrofone am Rednerpult noch verstärkt wurde. »Wir sind unmaskiert. Daran können Sie ermessen, dass wir bereit sind, unsere Identität preiszugeben und uns den Konsequenzen unserer Aktion zu stellen.«
Ein Einzelner klatschte drei vier Mal in die Hände, was Svetlana für eine Sekunde ablenkte. Unweigerlich sah sie in die Richtung, konnte denjenigen jedoch nicht so schnell ausfindig machen.
»Wir wollen weder etwas vom amerikanischen Präsidenten«, fuhr sie fort, »noch von Ihnen, Frau Bundeskanzlerin, oder von sonst einem einzelnen Anwesenden. Unser Widerstand richtet sich gegen die Gruppe im Gesamten. Wir wissen, dass Sie die Bilderberger sind und wir wissen, dass Sie dabei sind, eine undemokratische Weltregierung und eine Neue Weltordnung zu bilden. Das können wir nicht gutheißen und sind deshalb heute hier eingedrungen. Wir sind die Widerstandsbewegung Weiße Rose.«
Jeder hörte aufmerksam zu. Das könnte auf ihre Professionalität zurückzuführen sein oder einfach auf die Gegebenheit der Pistolen. Keiner vermochte vorherzusehen, ob davon Gebrauch gemacht werden könnte. Niemand wollte aber auch riskieren, es auf den Prüfstand zu stellen.
Svetlana hielt das mittlerweile auseinandergefaltete Papier in die Höhe.
»Das hier ist ein Ausdruck der Agenda DMMLXI, oder soll ich sagen: Agenda 500-2061? Ja, wir haben es entschlüsseln können.«
Ein Raunen ging durch die Reihen.
»Sie wollen sicherlich wissen, wie wir an diese Agenda gekommen sind, nicht wahr?«
»Wir wissen es«, hörte Svetlana eine ausgesprochen ruhige Stimme hinter sich. Sie drehte sich um und sah den Chairman, der sie gequält lächelnd anblickte. »Sie waren in unserer Zentrale und haben es dort gestohlen. Ein unverzeihlicher Leichtsinn unserer Sekretärin.«
Svetlana konnte sich sehr gut vorstellen, dass dies Konsequenzen für die Frau haben mochte. War sie schon wegen irgendeiner nicht begangenen Straftat im Gefängnis oder wegen angeblicher Unzurechnungsfähigkeit in einer geschlossenen Anstalt?
»Es wird ein Völkermorden geben, diesmal jedoch ohne Gaskammern und lautlos«, begann Svetlana eine propagandaähnliche Rede. »Das Volk wird denken, es sei ein Massensterben aufgrund irgendwelcher Epidemien, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Die Massenimpfungen werden das Sterben auslösen, was aber nur einen kleinen Teil eines Maßnahmenpakets ausmacht.«
»Harte Worte«, hörte Svetlana den Chairman sagen.
»Die der Wahrheit entsprechen!« Svetlana ließ sich durch nichts aus dem Konzept bringen. »Nach welchen ethnischen Gesichtspunkten werden Sie vorgehen, frage ich Sie? Wer gehört Ihrer Meinung nach zur Elite, hat also das Recht weiterzuleben und wer wird dem Holocaust des 21. Jahrhunderts zugeführt?«
»Sie können es vielleicht nicht verstehen«, versuchte der Chairman zu erklären. »Die Erde ist übervölkert und schon in wenigen Jahrzehnten wird dieser Planet nicht mehr in der Lage sein, die Menschheit zu ernähren und ihnen ausreichend Energie-Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Selbstin Europa und
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