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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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die De­mons­tra­tio­nen ge­gen die Po­li­tik und so­gar Auf­stän­de an­zet­tel­ten. DieDis­kus­si­on über die Ver­tei­lung der üb­rig blei­ben­den 500 Mil­lio­nen Eli­te­men­schen war ins Stocken ge­ra­ten und des­halb ein an­de­rer Ta­gungs­ord­nungs­punkt vor­ge­zogen wor­den. Es gäbe im­mer eine Mög­lich­keit, sol­chen Per­so­nen eine Straf­tat an­zu­hän­gen, um sie im Ge­fäng­nis ver­schwin­den zu las­sen, war die An­re­gung meh­re­rer Bil­der­ber­ger-Mit­glie­der. An­de­re schlu­gen vor, sol­che Leu­te ein­fach für geis­tes­krank zu er­klären und in eine ge­schlos­se­ne psych­ia­tri­sche Kli­nik ein­zu­wei­sen. In bei­den Fäl­len wür­den die­se Men­schen nie mehr in die Ge­sell­schaft zu­rück­keh­ren.
    »Von der Be­völ­ke­rung ge­tra­ge­ner Wi­der­stand bringt un­se­re Neue Welt­ord­nung in Ge­fahr«, sag­te der Chair­man und er­in­ner­te dar­an, dass sol­che Maß­nah­men be­reits prak­ti­ziert wür­den.
    Svet­la­na stock­te der Atem, als sie dies hör­te. Sie dach­te an die vie­len Men­schen, die seit lan­ger Zeit als ver­misst gal­ten. Es war ihr im­mer schon ein Rät­sel, wie in der heu­ti­gen glä­ser­nen Welt ein Mensch so ein­fach spur­los ver­schwin­den kön­ne, ohne selbst nach Jah­ren auch nur einen An­halts­punkt über sei­nen Auf­ent­halts­ort zu er­hal­ten. Jetzt wur­de ihr klar, wel­ches Schick­sal zu­min­dest ei­nem Teil die­ser Men­schen er­eilt ha­ben moch­te. Wie un­mensch­lich konn­ten Men­schen un­ter­ein­an­der sein, dach­te sie.
    Ei­ner der Ge­ne­ral­se­kre­tä­re be­kam von ei­nem Die­ner einen Zet­tel über­reicht, der ihn an den Chair­man wei­ter­reich­te.
    »Wie ich er­fah­re«, sag­te die­ser, »ist Mit­glied Num­mer 138 nun be­reit, die eu­ro­päi­sche An­sicht zur Ver­tei­lung von 500 Mil­lio­nen Eli­te­men­schen dar­zu­le­gen. Ich er­tei­le dem Mit­glied hier­mit das Wort.«
    Svet­la­na ris­kier­te einen kur­z­en Blick und sah, dass es dieBun­des­kanz­le­rin war, die sich hin­ter Mit­glied 138 ver­barg und nun zum Red­ner­pult ging, das zwi­schen in­ne­rem und mitt­le­rem Kreis stand. Das war der Zeit­punkt, den sich die Wei­ße Rose für die Aus­führung ih­res Plans zu­recht­ge­legt hat­te. Die An­span­nung nahm dra­ma­tisch zu. Svet­la­na at­me­te tief durch, als die Bun­des­kanz­le­rin mit ih­rem State­ment be­gann.
    »Seid ihr be­reit?«, flüs­ter­te sie in ihr klei­nes Mi­kro­fon. Tor­ge, der dicht ne­ben ihr stand, nick­te. Von den an­de­ren hör­te sie in ih­rem Ohr­hö­rer ein lei­ses Ja. Sie nah­men ihre Pi­sto­len und war­te­ten vol­ler An­span­nung auf Svet­la­nas Kom­man­do. Wür­de al­les so klap­pen, wie sie es un­zäh­li­ge Male be­spro­chen hat­ten? Wohl je­der dach­te in die­ser Se­kun­de an die­se Fra­ge, ohne eine zufrie­dens­tel­len­de Ant­wort zu fin­den. Eine Ak­ti­on konn­te noch so gut durch­dacht sein, einen oder meh­re­re Un­si­cher­heits­fak­to­ren wür­de es im­mer ge­ben. In die­sem Fall wür­de es die Re­ak­ti­on der Kon­fe­renz­teil­neh­mer sein, die un­kal­ku­lier­bar war. Bis auf Svet­la­na wa­ren zwar alle be­waff­net, aber was konn­ten die Pi­sto­len schon aus­rich­ten, wenn sich un­zäh­li­ge Men­schen auf sie stür­zen wür­den?
    Gra­bow­ski ahn­te nicht, was sich in we­ni­gen Se­kun­den im Saal er­eig­nen wür­de. Er schau­te im­mer noch auf die De­mons­tran­ten, von de­nen ei­ner mit ei­nem Po­li­zis­ten zu­sam­mens­tieß, der sei­ne Hand schon am Schlag­stock hat­te. Kol­le­gen hiel­ten ihn zu­rück, während sich zwei an­de­re auf den De­mons­tran­ten stürz­ten, ihm Hand­schel­len an­leg­ten und ihn ab­führ­ten. So stellt man sich den Be­ginn ei­ner Es­ka­la­ti­on vor, dach­te Gra­bow­ski nach­denk­lich. Als sich we­der die eine noch die an­de­re Sei­te wei­ter pro­vo­zie­ren ließ, war er er­leich­tert. Sor­ge be­rei­te­te ihm al­ler­dings, dasssich die Zahl der De­mons­tran­ten ste­tig zu er­höhen schi­en. Er hoff­te, es sei le­dig­lich eine Sin­nes­täu­schung, aus­ge­löst durch die Ex­trem­be­la­stung, der sein Ner­ven­ko­stüm aus­ge­setzt war.
    Zu sei­ner Über­ra­schung er­schi­en

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