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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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ge­löst. Sie wa­ren dann einen schma­len Kor­ri­dor ent­lang­ge­eilt bis zur Per­so­nalt­rep­pe, hin­un­ter in den Kel­ler und dort zum Ver­sor­gungs­schacht ge­rannt. Nie­mand hat­te bis­lang be­merkt, dass die­ser blockiert wor­den war und als Vers­teck diente.
    Als Pas­cal die Ta­schen her­aus­hol­te, wur­de ihm klar, dass ihm der schwie­rigs­te Teil der Ak­ti­on noch be­vor­stand. Bis jetzt war es ein­fach ge­we­sen. Wie zu er­war­ten war, hat­ten die Bil­der­ber­ger kei­ne Ge­gen­wehr ge­leis­tet, son­dern hat­ten sich ei­ni­ger­maßen ko­ope­ra­tiv ge­zeigt, um kei­nes der Mit­glie­der ei­ner un­kal­ku­lier­ba­ren Ge­fahr aus­zu­set­zen. Aber jetzt, au­ßer­halb des Kon­fe­renz­saa­l­es, sah es an­ders aus. Jetzt hat­te die Wei­ße Rose Ver­fol­ger und es war nicht ein­zuschät­zen, wie weit die­se ge­hen wür­den. Selbst mit dem Ge­brauch der Ma­schi­nen­pi­sto­len, die die Po­li­zis­ten bei sich tru­gen, muss­te ge­rech­net wer­den.
    »Wie sol­len wir das Ho­tel ver­las­sen?«, frag­te Lars in die Run­de. Es klang fast bei­läu­fig, aber er sah dar­in ein erns­tes Pro­blem. Das Ge­bäu­de war her­me­tisch ab­ge­rie­gelt und die Eu­ro­gend­for wür­de zwei­fel­los da­mit be­gin­nen, das ge­sam­te Ge­bäu­de nach ih­nen ab­zu­su­chen.
    »Wir sol­len auf das Dach flüch­ten«, ant­wor­te­te Svet­la­na in ih­rer ge­wohnt ru­hi­gen Art.
    »Wer sagt das?«, hak­te Pas­cal nach.
    Dies­mal ant­wor­te­te Tor­ge: »Hau­ke Kas­par hat ihr vor­hin eine SMS ge­schickt.«
    »Ich hab zwar kei­ne Ah­nung«, er­gänzte Svet­la­na, »wie Kas­par uns hel­fen will, aber wir müs­sen ihm ver­trau­en. Eine Al­ter­na­ti­ve ha­ben wir nicht mehr.«
    Svet­la­na ver­such­te, ihre ei­ge­ne Un­si­cher­heit zu über­spie­len. Auch ihr war be­wusst ge­wor­den, dass sie sich in ei­ner pre­kären Lage be­fan­den, aus der her­aus­zu­kom­men von ei­ner ein­zi­gen Per­son ab­hing. Eine sol­che Si­tua­ti­on moch­te Svet­la­na über­haupt nicht, die sich am liebs­ten nur auf sich selbst ver­ließ.
    »Euch ist schon klar, dass wir auf dem Dach in der Fal­le sit­zen?«, mein­te Pas­cal und be­te­te fast, eine ge­gen­tei­li­ge Ant­wort zu er­hal­ten.
    »Nicht mehr als im Ge­bäu­de selbst«, stell­te Tor­ge fest. »Es war wohl zu naiv ge­dacht oder bes­ser ge­sagt, über­haupt nicht nach­ge­dacht, dass wir nicht auf dem­sel­ben Weg her­aus­kom­men, wie wir her­ein­ge­kom­men sind«, muss­te er ein­ge­ste­hen. Tat­säch­lich hat­ten sie die­sen nicht ganz un­we­sent­li­chen Teil ih­rer Ak­ti­on bei der Pla­nung ver­nach­läs­sigt, was ein leicht­sin­ni­ges Ver­säum­nis war. Hier zeig­te sich, dass die Mit­glie­der der Wei­ßen Rose kei­ne Pro­fis wa­ren, was eine Gei­sel­nah­me be­traf, be­son­ders in die­ser Größen­ord­nung.
    »Da ha­ben wir wirk­li­chen einen dum­men Feh­ler ge­macht«, gab Svet­la­na zu, »aber wir dür­fen uns des­halb nicht aus der Ruhe brin­gen las­sen und vor al­lem müs­sen wir einen kühlen Kopf be­wah­ren. Es nützt nichts, wenn wir uns jetzt mit ge­gen­sei­ti­gen Schuld­zu­wei­sun­gen das Le­ben schwer ma­chen. Lasst uns lie­ber nach­den­ken.«
    »Gute Idee. Und wor­über sol­len wir nach­den­ken? Un­se­re Flucht en­det hier, so sehe ich das«, re­si­gnier­te Timo.
    »Seid doch nicht so pes­si­mis­tisch! Bis hier­her hat doch al­les pri­ma ge­klappt. Jetzt müs­sen wir ein­fach nur Ver­trau­en ha­ben. Kas­par wird uns schon hel­fen. Er schickt uns si­cher­lich nicht ein­fach so aufs Dach, son­dern hat sich et­was da­bei ge­dacht.«
    »Habt ihr even­tu­ell auch in Er­wä­gung ge­zogen, dass wir da oben eine pri­ma Ziel­schei­be ab­ge­ben? Viel­leicht ist es das, was Kas­par will. Wer ga­ran­tiert uns, dass er nicht mit Gra­bow­ski un­ter ei­ner Decke steckt.«
    »Blöd­sinn!«, sag­te Svet­la­na, »Kas­par ist auf un­se­rer Sei­te. Da­für lege ich mei­ne Hand ins Feu­er.«
    »Ver­brenn dich da mal nicht. Na­tür­lich, du hast eine Men­ge Geld von ihm er­hal­ten. Das för­dert Ver­trau­en«, sag­te Tor­ge, »aber hast du schon ein­mal dar­über nach­ge­dacht, dass er da­mit dein Ver­trau­en er­kauft ha­ben könn­te?«
    »Jetzt ist

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