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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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aber Schluss! Re­det nicht so einen Mist. Dazu ha­ben wir kei­ne Zeit. Legt eure Waf­fen in die Ta­schen zu­rück, die Jacken auch und zieht die Pull­over an, die wir mit­ge­bracht ha­ben«, ord­ne­te Svet­la­na ener­gisch an.
    »Gra­bow­skis Pi­sto­le be­hal­te ich«, sag­te Lars ent­schlos­sen, während die an­de­ren ihre Waf­fen ver­stau­ten. »Man weiß nie, ob sie noch nütz­lich sein kann«, be­grün­de­te er sei­ne Ent­schei­dung.
    »Wie du meinst«, sag­te Svet­la­na, »aber mach nichts Un­über­leg­tes, was du später be­reu­en könn­test.«
    »Kei­ne Sor­ge, ich habe al­les un­ter Kon­trol­le«, ver­si­cher­te er. »Ich fühle mich ein­fach bes­ser mit dem Ding in der Hand.«
    Während­des­sen be­gann eine sys­te­ma­ti­sche Durch­su­chung des Ho­tels, nach­dem die Be­fra­gun­gen der An­ge­s­tell­ten kei­ne brauch­ba­ren Er­kennt­nis­se ge­bracht hat­ten. Al­lein mit dem Hin­weis, dass sich die Wei­ße Rose als Kell­ner ver­klei­det un­ter sie ge­mischt hat­te, war nicht viel an­zu­fan­gen. Der ge­sam­te Kü­chen­trakt ein­schließ­lich der La­ger­räu­me, so­wie die Auf­ent­halts­räu­me für das Per­so­nal wa­ren er­geb­nis­los durch­sucht wor­den. Selbst im Kühl­raum wur­de nach­ge­se­hen, ohne Er­folg.
    Gra­bow­ski be­gann in sei­ner Ver­zweif­lung selbst zu su­chen. Er sah über­all noch ein­mal nach. Es war we­ni­ger ein man­geln­des Ver­trau­en ge­gen­über den Po­li­zis­ten, als die Er­fah­rung, die die Wei­ße Rose ihn lehr­te. Sie hat­ten sich als äu­ßerst ein­falls­reich und ge­schickt er­wie­sen. Wer konn­te also mit Ge­wiss­heit sa­gen, dass sie sich nicht viel­leicht doch ir­gend­wo in der Kü­che vers­teck­ten, bis die Eu­ro­gend­for die­sen Be­reich wie­der ver­lie­ße. Es war kaum an­zu­neh­men, dass die Po­li­zis­ten dort ein zwei­tes Mal nach­se­hen wür­den. Also hät­te die Wei­ße Rose je­den Spiel­raum, den sie be­nötig­te.
    Gra­bow­ski war wie be­ses­sen von dem Ge­dan­ken, die Bur­schen und Svet­la­na zu er­wi­schen. Er sah dar­in sei­ne letzte Chan­ce, sich selbst zu re­ha­bi­li­tie­ren und nicht als Ver­sa­ger den vol­len Zorn der Bil­der­ber­ger auf sich zu zie­hen, de­ren Si­cher­heit er nicht ge­währ­leis­ten konn­te, son­dern eher ge­fähr­de­te.
    Das Kü­chen­per­so­nal amü­sier­te sich und ei­ni­ge schüt­tel­ten den Kopf, als sie Gra­bow­ski da­bei be­ob­ach­te­ten, wie er in jede Kam­mer und in je­den Schrank sah. Es ent­stand der Ver­dacht, als sei er nicht mehr Herr sei­ner Sin­ne.
    Un­ter­des­sen hol­te Svet­la­na eine wei­ße Rose aus ih­rer Ta­sche und prä­sen­tier­te sie mit ei­nem Lächeln.
    »Ich hab noch eine. Was meint ihr? Soll ich sie ir­gend­wo zu­rück­las­sen, wo un­ser Freund sie fin­den muss?«
    »Du meinst Gra­bow­ski?«, frag­te Lars.
    »Das wäre doch ein Spaß, oder?« Svet­la­na war fest ent­schlos­sen, dies zu tun.
    »Wir ha­ben kei­ne Zeit für sol­che Spiel­chen«, er­mahn­te sie Tor­ge.
    »Ach was, dau­ert nicht lan­ge. Ich bin gleich wie­der zu­rück.« Svet­la­na ließ sich nicht da­von ab­brin­gen, rann­te zum Trep­pen­haus und tas­te­te sich lang­sam die Stu­fen em­por. Es war nichts Ver­däch­ti­ges zu hören, aber es war bes­ser, mit al­lem zu rech­nen. Als sie die Eta­ge er­reich­te, in der der Kon­fe­renzraum lag, öff­ne­te sie die Tür einen win­zi­gen Spalt. Sie konn­te den Kor­ri­dor über­blicken und es war nichts zu se­hen. Der Kor­ri­dor war men­schen­leer. Sie trau­te sich her­aus und rann­te hin­über zu ei­ner Stel­le, wo der Gang ab­bog und sie sich hin­ter ei­nem großen Pflan­zenkü­bel vers­tecken konn­te. Von dort aus ließ sich der Rest des Flu­res bis zum Vor­raum über­blicken, von dem der Kon­fe­renz­saal ab­ging. Im­mer noch war nie­mand zu ent­decken und es wa­ren kei­ne Ge­räusche oder Stim­men zu hören.
    Ge­ra­de als sie hin­ter dem Pflan­zenkü­bel vor­kam, war plötz­lich zu hören, wie sich je­mand von der an­de­ren Sei­te her näher­te. Se­hen konn­te sie zu­nächst nie­man­den. Schnell vers­teck­te sie sich wie­der und be­ob­ach­te­te. We­ni­geSe­kun­den später sah sie, wie der Chef de Rang mit ei­ner Frau er­schi­en und sich an

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