Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
aber Schluss! Redet nicht so einen Mist. Dazu haben wir keine Zeit. Legt eure Waffen in die Taschen zurück, die Jacken auch und zieht die Pullover an, die wir mitgebracht haben«, ordnete Svetlana energisch an.
»Grabowskis Pistole behalte ich«, sagte Lars entschlossen, während die anderen ihre Waffen verstauten. »Man weiß nie, ob sie noch nützlich sein kann«, begründete er seine Entscheidung.
»Wie du meinst«, sagte Svetlana, »aber mach nichts Unüberlegtes, was du später bereuen könntest.«
»Keine Sorge, ich habe alles unter Kontrolle«, versicherte er. »Ich fühle mich einfach besser mit dem Ding in der Hand.«
Währenddessen begann eine systematische Durchsuchung des Hotels, nachdem die Befragungen der Angestellten keine brauchbaren Erkenntnisse gebracht hatten. Allein mit dem Hinweis, dass sich die Weiße Rose als Kellner verkleidet unter sie gemischt hatte, war nicht viel anzufangen. Der gesamte Küchentrakt einschließlich der Lagerräume, sowie die Aufenthaltsräume für das Personal waren ergebnislos durchsucht worden. Selbst im Kühlraum wurde nachgesehen, ohne Erfolg.
Grabowski begann in seiner Verzweiflung selbst zu suchen. Er sah überall noch einmal nach. Es war weniger ein mangelndes Vertrauen gegenüber den Polizisten, als die Erfahrung, die die Weiße Rose ihn lehrte. Sie hatten sich als äußerst einfallsreich und geschickt erwiesen. Wer konnte also mit Gewissheit sagen, dass sie sich nicht vielleicht doch irgendwo in der Küche versteckten, bis die Eurogendfor diesen Bereich wieder verließe. Es war kaum anzunehmen, dass die Polizisten dort ein zweites Mal nachsehen würden. Also hätte die Weiße Rose jeden Spielraum, den sie benötigte.
Grabowski war wie besessen von dem Gedanken, die Burschen und Svetlana zu erwischen. Er sah darin seine letzte Chance, sich selbst zu rehabilitieren und nicht als Versager den vollen Zorn der Bilderberger auf sich zu ziehen, deren Sicherheit er nicht gewährleisten konnte, sondern eher gefährdete.
Das Küchenpersonal amüsierte sich und einige schüttelten den Kopf, als sie Grabowski dabei beobachteten, wie er in jede Kammer und in jeden Schrank sah. Es entstand der Verdacht, als sei er nicht mehr Herr seiner Sinne.
Unterdessen holte Svetlana eine weiße Rose aus ihrer Tasche und präsentierte sie mit einem Lächeln.
»Ich hab noch eine. Was meint ihr? Soll ich sie irgendwo zurücklassen, wo unser Freund sie finden muss?«
»Du meinst Grabowski?«, fragte Lars.
»Das wäre doch ein Spaß, oder?« Svetlana war fest entschlossen, dies zu tun.
»Wir haben keine Zeit für solche Spielchen«, ermahnte sie Torge.
»Ach was, dauert nicht lange. Ich bin gleich wieder zurück.« Svetlana ließ sich nicht davon abbringen, rannte zum Treppenhaus und tastete sich langsam die Stufen empor. Es war nichts Verdächtiges zu hören, aber es war besser, mit allem zu rechnen. Als sie die Etage erreichte, in der der Konferenzraum lag, öffnete sie die Tür einen winzigen Spalt. Sie konnte den Korridor überblicken und es war nichts zu sehen. Der Korridor war menschenleer. Sie traute sich heraus und rannte hinüber zu einer Stelle, wo der Gang abbog und sie sich hinter einem großen Pflanzenkübel verstecken konnte. Von dort aus ließ sich der Rest des Flures bis zum Vorraum überblicken, von dem der Konferenzsaal abging. Immer noch war niemand zu entdecken und es waren keine Geräusche oder Stimmen zu hören.
Gerade als sie hinter dem Pflanzenkübel vorkam, war plötzlich zu hören, wie sich jemand von der anderen Seite her näherte. Sehen konnte sie zunächst niemanden. Schnell versteckte sie sich wieder und beobachtete. WenigeSekunden später sah sie, wie der Chef de Rang mit einer Frau erschien und sich an
Weitere Kostenlose Bücher