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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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ei­nem der Bistro­ti­sche zu schaf­fen mach­ten, die in di­rek­ter Nähe von der Saal­tür auf­ge­s­tellt wa­ren. Sie be­kam mit, wie sie sich un­ter­hiel­ten.
    »Uns darf kei­ne wei­te­re Pan­ne pas­sie­ren«, sag­te der Chef de Rang ernst und völ­lig emo­ti­ons­los. Erst jetzt er­kann­te Svet­la­na, dass es sich bei der Frau um die Ho­telda­me han­del­te. »In der nächs­ten Kaf­fee­pau­se wer­den wir hier drau­ßen ser­vie­ren, nicht mehr im Saal. Ich kann mir sonst einen Strick neh­men«, sag­te der Chef de Rang, »soll­ten die­se Ty­pen noch ein­mal in den Saal mar­schie­ren und dort al­les in Angst und Schrecken ver­set­zen.«
    »Kom­men Sie her­un­ter«, ver­such­te die Ho­telda­me ih­ren Kol­le­gen zu be­ru­hi­gen, »Sie trifft über­haupt kei­ne Schuld. Das weiß der Di­rek­tor und das weiß die Po­li­zei.«
    »Das mag al­les sein, trotz­dem fühle ich mich ver­ant­wort­lich für die­ses De­sas­ter. Ich hät­te mer­ken müs­sen, dass un­ter mei­nen Leu­ten falsche Fuff­zi­ger wa­ren.«
    »Ma­chen Sie sich kei­ne Vor­wür­fe. Bei so vie­len Aus­hilfs­kräf­ten konn­ten Sie un­mög­lich er­ken­nen, wer da­zu­ge­hört und wer nicht.«
    Plötz­lich er­schi­en auch Gra­bow­ski.
    »Kei­ne Spur von den Ter­ro­ris­ten«, hör­te Svet­la­na ihn sa­gen und war ent­rüs­tet über sei­ne Aus­drucks­wei­se. Sie fand es al­ler­hand, dass er die Wei­ße Rose für Ter­ro­ris­ten hielt.
    »War­te ab, mein Lie­ber«, mur­mel­te sie lei­se vor sich hin, »wir tref­fen uns noch und dann klären wir, wer hier ein Ter­ro­rist ist.« Sie ver­stand nicht, wel­che Ver­än­de­rung in Gra­bow­ski vor­ge­gan­gen sein moch­te. Früher war er ein recht um­gäng­li­cher Mensch ge­we­sen, der kei­ner Flie­ge et­was zu­lei­de tun konn­te und stets auf­rich­tig war. Er warfür Floyd ei­ner sei­ner bes­ten Freun­de ge­we­sen. Doch was moch­te ihn der­art ver­än­dert ha­ben?
    »Ist da drin­nen al­les in Ord­nung?«, er­kun­dig­te sich Gra­bow­ski und zeig­te auf die ver­schlos­se­ne Tür zum Kon­fe­renz­saal, hin­ter der die Bil­der­ber­ger zur Ta­ges­ord­nung zu­rück­ge­kehrt wa­ren.
    »Al­les in bes­ter Ord­nung«, be­stätig­te der Chef de Rang, der je­doch sel­ber nicht so recht dar­an glau­ben woll­te. Er han­del­te eher nach dem Mot­to: Was nicht sein darf, ge­schieht auch nicht, zu­min­dest nicht mehr.
    »Wir ha­ben die­se Ty­pen noch nicht ge­fun­den«, be­rich­te­te Gra­bow­ski. »Sie müs­sen aber noch im Ho­tel sein. Und so­lan­ge dies der Fall ist, ist es noch nicht vor­bei. Hal­ten Sie also die Au­gen of­fen.«
    »Selbst­ver­ständ­lich«, be­stätig­te der Chef de Rang. Er selbst hat­te großes In­ter­es­se, die Wei­ße Rose zu stel­len. Er woll­te de­nen in die Au­gen schau­en, die es ge­schafft hat­ten, sich an ihm vor­bei­zu­mo­geln.
    »Die Po­li­zei hat an­ge­fan­gen, alle Räu­me zu durch­su­chen«, sag­te die Ho­telda­me. »Soll­ten sie noch da sein, wer­den sie bes­timmt bald ge­fun­den. Es bes­teht also kein Grund mehr, uns Sor­gen zu ma­chen. Las­sen Sie uns lie­ber auf un­se­re Ar­beit kon­zen­trie­ren, mei­ne Her­ren. Das leib­li­che Wohl un­se­rer Gäs­te steht an ers­ter Stel­le.«
    Je­des ein­zel­ne Wort be­kam Svet­la­na laut und deut­lich mit.
    »Dann macht das auch und ver­schwin­det end­lich«, flüs­ter­te sie zu sich selbst. Als ob es ein Kom­man­do ge­we­sen sei, ver­lie­ßen sie den Vor­raum. Svet­la­na war­te­te noch einen Mo­ment ab, bis sie sich trau­te, er­neut ihr Vers­teck zu ver­las­sen und das letzte Stück des Kor­ri­dors hin­un­ter­zu­ren­nen. Siehoff­te, dass nie­mand in den Zim­mern war und aus­ge­rech­net jetzt her­aus­käme. Das wäre aber wahr­schein­lich we­ni­ger kri­tisch ge­we­sen als eine Be­geg­nung mit der Eu­ro­gend­for, von der je­der­zeit ein Mit­glied um die Ecke kom­men konn­te. Auch muss­te sie da­mit rech­nen, dass Gra­bow­ski um­keh­ren kön­ne und so­mit plötz­lich vor ihr stän­de. Einen ge­wis­sen Reiz hat­te es ja, sein er­staun­tes Ge­sicht zu se­hen. Die Fra­ge war nur, wer sich mehr er­schrecken wür­de.
    Der ei­gent­lich kur­ze Trakt bis zum Vor­raum kam ihr wie eine un­end­li­che

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