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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Pro­fes­sor könn­te sich da­für in­ter­es­sie­ren, wer es ge­schrie­ben hat?«
    Tor­ge wur­de lei­chen­blass.
    »Wo­her weißt du das?«
    »Das spielt kei­ne Rol­le, ich weiß es eben.«
    »Sehe ich das rich­tig? Egal, wie ich mich ent­schei­de, ich bin so oder so ge­lie­fert? Hel­fe ich dir nicht, kann ich mein Stu­di­um an den Na­gel hän­gen, bre­che ich für dich ein, wer­de ich ver­knackt.«
    »Nur, wenn wir uns er­wi­schen las­sen. Über­le­ge es dir.«
    »Lass mich trotz­dem eine Nacht dar­über schla­fen, ja?«
    Svet­la­na war ein­ver­stan­den, wohl wis­send, wie Tor­ge sich ent­schei­den wür­de. Sie kann­te ihn ein­fach zu gut.
    Am dar­auf­fol­gen­den Tag schli­chen Tor­ge und Svet­la­na im Schut­ze der Dun­kel­heit um das alte Ge­mäu­er, in dem die Pa­tho­lo­gie un­ter­ge­bracht war. Nie­mand hat­te es bis­lang für denk­bar ge­hal­ten, je­mand kön­ne dort ein­bre­chen wol­len, wes­halb es we­der eine Alarm­an­la­ge noch be­son­de­re Si­cher­heits­ein­rich­tun­gen gab. Auf der Rück­sei­te des Ge­bäu­des bot ein dich­ter Baum­be­stand zu­dem Sichtschutz ge­gen­über dem an­gren­zen­den Kran­ken­h­aus­ge­län­de. Zu sei­ner Er­leich­te­rung schätzte Tor­ge das Ri­si­ko als sehr ge­ring ein. Trotz­dem muss­ten sie vor­sich­tig sein und kei­nen un­nöti­gen Lärm ver­ur­sa­chen, wes­halb Tor­ge Svet­la­na ener­gisch zu­recht­wies, als sie ver­se­hent­lich ge­gen eine Ei­sen­stan­ge oder et­was Ähn­li­ches trat.
    In das Ge­bäu­de ein­zu­drin­gen war nicht wei­ter schwie­rig ge­we­sen. Als sie im dunklen Kor­ri­dor stan­den und sich zu ori­en­tie­ren ver­such­ten, ka­men Tor­ge arge Be­den­ken. Doches war zu spät. Er war ein­ge­bro­chen und es gab kein Zu­rück mehr. In sei­ner dies­be­züg­li­chen Un­er­fah­ren­heit hat­te er bes­timmt schon jede Men­ge Spu­ren hin­ter­las­sen und im Geis­te mal­te er sich aus, wie er am nächs­ten Mor­gen von der Po­li­zei ab­ge­führt wer­den wür­de. Er be­sah sich sei­ne Hän­de.
    »Hand­schu­he wären viel­leicht nicht schlecht ge­we­sen.«
    »Mach dir nicht ins Hemd. Du darfst halt nichts an­fas­sen, bis wir wel­che ge­fun­den ha­ben. Hand­schu­he gibt es hier si­cher­lich in Hül­le und Fül­le.« Svet­la­na ver­mit­tel­te den Ein­druck, als sei sie eine rou­ti­ne­mäßi­ge Ein­bre­che­rin mit ei­ner ge­hö­ri­gen Por­ti­on Ab­ge­brüht­heit. Letzte­res traf viel­leicht so­gar zu. So schnell ließ sie sich nicht da­von ab­brin­gen, zu tun, was sie sich in den Kopf ge­setzt hat­te.
    »Ganz schön gru­se­lig, wenn man be­denkt, dass hier Lei­chen her­um­lie­gen«, be­merk­te Tor­ge, des­sen Ge­sichts­far­be kaum ge­sün­der aus­sah als die der Lei­chen, was je­doch bei der Dun­kel­heit nicht auf­fiel.
    »Ich habe gar nicht ge­wusst, dass du so ein Angst­ha­se bist. Die Lei­chen tun dir nichts – ver­spro­chen.« Svet­la­na schüt­tel­te grin­send den Kopf und gab Tor­ge einen leich­ten Schubs, um ihn zum Wei­ter­ge­hen zu be­we­gen.
    Es war nicht al­lein die Dun­kel­heit, viel mehr die Kom­bi­na­ti­on aus Stil­le, Kühle und den Ge­dan­ken an tote Kör­per, was ihm Un­be­ha­gen brach­te. Wenn Svet­la­na ehr­lich mit sich selbst war, muss­te sie zu­ge­ben, dass sie auch nicht mu­ti­ger war als Tor­ge, dies nur nicht zeig­te. Sie wünsch­te sich ge­nau wie er, so schnell wie mög­lich die­se un­freund­lich wir­ken­de Stät­te wie­der ver­las­sen zu kön­nen.
    Mit sei­ner Ta­schen­lam­pe leuch­te­te Tor­ge eine Tür an, an der ein Schild mit der Auf­schrift ›Ob­duk­ti­ons­raum‹ be­fes­tigtwar. Vor­sich­tig drück­te er die Tür­klin­ke hin­un­ter und war er­leich­tert, als er merk­te, dass die Tür nicht ver­schlos­sen war.
    Auf zwei von drei Se­zier­ti­schen, die mit­ten im Raum stan­den, la­gen ab­ge­deck­te Lei­chen. Ganz lang­sam hob Svet­la­na ei­nes die­ser Tücher an und ließ es gleich wie­der fal­len, als sie ein frem­des Ge­sicht sah. Sie wie­der­hol­te dies am an­de­ren Tisch, während Tor­ge am Fens­ter stand und ge­gen Übel­keit an­kämpf­te. Svet­la­na warf ihm einen skep­ti­schen Blick zu und über­leg­te, ob er das rich­ti­ge Stu­di­en­fach be­legt

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