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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Stu­den­tin, son­dern eine erns­te, ge­reif­te Frau, die zu al­lem ent­schlos­sen schi­en.
    »Na­tür­lich hel­fe ich dir«, ver­sprach er, als er zwei Be­cher Kaf­fee auf den höl­zer­nen Kü­chen­tisch stell­te.
    »Hör dir erst an, was ich möch­te, be­vor du mir dei­ne Un­ter­stüt­zung zu­sagst.«
    Svet­la­na erzähl­te ihre Ge­schich­te und von ih­rer ge­plan­ten Rei­se nach Mos­kau.
    »Lass mich ra­ten«, sag­te Tor­ge, »du möch­test, dass ich dich be­glei­te?«
    »Kei­ne schlech­te Idee, aber vor­her habe ich hier noch et­was zu er­le­di­gen. Und da­bei muss du mir hel­fen.«
    »Du machst mich neu­gie­rig.«
    Svet­la­na trank einen Schluck Kaf­fee und be­hielt den Be­cher in der Hand, mit bei­den Hän­den um­schlos­sen.Zö­gernd sah sie Tor­ge an und über­leg­te, ob sie ihn wirk­lich fra­gen soll­te.
    »Nun sag schon«, for­der­te er sie auf.
    »Ich glau­be nicht dar­an, dass Floyd ei­nes na­tür­li­chen To­des ge­stor­ben ist. Ir­gen­det­was stimmt da nicht und ich möch­te es her­aus­fin­den.«
    »Was ge­nau hast du vor?«
    »Du kommst doch in der Uni ins me­di­zi­ni­sche La­bor und kannst dort alle Ge­räte be­nut­zen, oder?«
    »Ja, na­tür­lich. Alle Me­di­zin­stu­den­ten dür­fen das.«
    »Sehr gut. Du musst mir einen Ge­fal­len tun. Ich möch­te, dass du Floyds Blut ana­ly­sierst. Viel­leicht er­ge­ben sich An­halts­punk­te zur To­des­ur­sa­che.«
    »Wenn es wei­ter nichts ist«, sag­te Tor­ge eher ge­lang­weilt. »Gib mir eine Pro­be und ich fah­re so­fort zur Uni.«
    »Da wäre nur noch ein Pro­blem«, be­merk­te Svet­la­na zö­ger­lich. »Wir müs­sen sie erst noch be­schaf­fen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Na ja, Floyds Lei­che liegt in der Pa­tho­lo­gie. Wenn wir an eine Blut­pro­be her­an­kom­men wol­len, müs­sen wir dort­hin.«
    Tor­ge lach­te.
    »Wie hast du dir das vor­ge­s­tellt? Da kann nicht je­der ein­fach her­ein­spa­zie­ren und mal eben eine Blut­pro­be mit­neh­men.«
    »Das ist mir klar. Ich dach­te auch eher dar­an, dass wir …«
    »Mo­ment«, un­ter­brach Tor­ge sie, »du willst doch nicht etwa ins ge­richts­me­di­zi­ni­sche In­s­ti­tut ein­bre­chen?«
    »So un­ge­fähr habe ich es mir vor­ge­s­tellt«, ant­wor­te­te sie ver­le­gen. »Hilfst du mir?«
    Tor­ge sprang auf und ver­schüt­te­te da­bei sei­nen Kaf­fee.
    »Weißt du, was du da von mir ver­langst? Ich ste­he kurz vor mei­nem Ex­amen. Ich wür­de al­les aufs Spiel set­zen – al­les, vers­tehst du? Ich kann mei­nen Dok­tor ver­ges­sen und Straßen fe­gen, statt mei­nen Traum von ei­ner ei­ge­nen Arzt­pra­xis zu ver­wirk­li­chen.«
    »Hast du schon ein The­ma für dei­ne Dok­tor­ar­beit?«, lenk­te Svet­la­na ihn wohl­ü­ber­legt ab. Sie wuss­te ge­nau, dass er im­mer noch nach ei­nem The­ma such­te und des­halb mäch­tig un­ter Druck stand. »Wenn Floyd er­mor­det wur­de und wir in sei­nem Blut ir­gen­det­was nach­wei­sen kön­nen, was dies be­legt, dann hast du ein The­ma. Denk dar­an, der Not­arzt konn­te kei­ne To­des­ur­sa­che feststel­len. Alle bis­her be­kann­ten Gif­te las­sen sich in ir­gend­ei­ner Wei­se er­ken­nen, zum Bei­spiel durch Man­del­ge­ruch, plötz­lich auf­tre­ten­de Schmer­zen oder Übel­keit. Nichts von dem war bei Floyd auf­ge­tre­ten. Wenn es viel­leicht eine völ­lig neu­ar­ti­ge Sub­stanz war, dann wäre das eine sen­sa­tio­nel­le Ent­deckung.«
    Tor­ge setzte sich wie­der. Svet­la­nas Äu­ße­run­gen lie­ßen sich zwar nicht ganz von der Hand wei­sen, hat­ten je­doch den bit­te­ren Bei­ge­schmack ei­ner kri­mi­nel­len Hand­lung.
    »Das ist Ein­bruch, Svet­la­na. Das kannst du nicht ma­chen. Wir ver­bau­en uns bei­de un­se­re Zu­kunft. Denk mal dar­über nach.«
    »Habe ich schon«, ant­wor­te­te sie knapp, ohne ih­ren Wor­ten Far­be zu ge­ben. Sie kann­te ein dunkles Ge­heim­nis von Tor­ge und bis vor ei­ner Se­kun­de war sie ent­schlos­sen, es nie­mals als Trumpf­kar­te ge­gen ihn aus­zu­spie­len. In man­chen Si­tua­tio­nen kann sich das Den­ken al­ler­dings schlag­ar­tig än­dern. Ein sol­cher Pro­zess fand in Svet­la­nas Ge­hirn ge­ra­de statt.
    »Kannst du dich noch an dein Phy­si­kum er­in­nern? Meinst du, dein

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