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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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das je­wei­li­ge Ge­schäft. Sie ha­ben kei­ne Ah­nung, wo das Zeug her­kam und wem es ge­lie­fert wur­de. Das sind die Re­geln.«
    Gra­bow­ski war er­staunt. Der ei­gent­li­che Auf­trag, der ihn nach Mos­kau führ­te, war schon das Ge­schäft sei­nes Le­bens. Doch nun bot ihm Kuro­ch­kin eine Zu­sam­men­ar­beit auf ei­nem ganz an­de­ren Ge­biet an. Mein­te er es wirk­lich ernst, oder war es eine Fal­le? Wie auch im­mer, Gra­bow­ski be­gab sich auf sehr glat­tes und vor al­lem dün­nes Eis. Wür­de er sich nicht an die Re­geln hal­ten, wäre er der nächs­te, der ei­nem zwei­fel­haf­ten Un­fall zum Op­fer fie­le.
    »Wie kommt das Plu­to­ni­um nach Eu­ro­pa?«
    »Das ist nicht Ihr Pro­blem«, schmun­zel­te Kuro­ch­kin, der schon et­li­che Lie­fe­run­gen ab­ge­wickelt hat­te. Dass es bei ei­ner der letzten einen Zwi­schen­fall gab, ver­schwieg er.
    »Sie wer­den den Schlüs­sel zu ei­nem Schließfach er­hal­ten,in dem Sie den Be­häl­ter vor­fin­den wer­den. Ver­trau­en Sie dar­auf, dass der In­halt der Ab­spra­che ent­spricht. Öff­nen Sie nie­mals die­sen Be­häl­ter! Ha­ben Sie mich ver­stan­den?«
    Gra­bow­ski nick­te. Er fand die Be­mer­kung völ­lig über­flüs­sig. Wel­cher nor­ma­le Mensch käme auf die Idee, einen Plu­to­ni­um­be­häl­ter un­ge­schützt zu öff­nen? Aber viel­leicht hat­te Kuro­ch­kin sei­ne Grün­de.
    »Ha­ben Sie es sich über­legt?« Pa­vel Kuro­ch­kin mach­te eine Kopf­be­we­gung in Rich­tung Tän­ze­rin, grins­te und schüt­te­te einen kräf­ti­gen Schluck Wod­ka in sich hin­ein. Gra­bow­ski woll­te auf gar kei­nen Fall un­höf­lich sein und sei­ne Gast­freund­schaft ver­let­zen, was er ohne Zwei­fel täte, wür­de er das An­ge­bot ab­leh­nen.
    »Also schön, schicken Sie sie mir in ei­ner Stun­de.« Dass er le­dig­lich be­ab­sich­tig­te, sich mit ihr zu un­ter­hal­ten, muss­te er ja sei­nem Gast­ge­ber nicht auf die Nase bin­den. Kuro­ch­kin klopf­te ihm kräf­tig auf die Schul­ter und aus sei­nem Grin­sen wur­de ein herz­haf­tes La­chen.
    »Dru­gu – Dru­gu«, po­saun­te er, wo­bei Gra­bow­ski ihn kei­nes­wegs als Freund be­trach­te­te und auch nicht be­ab­sich­tig­te, sein Freund zu wer­den. Er hielt es für ris­kant, Mil­lio­nen­ge­schäf­te mit Plu­to­ni­um ab­zu­wickeln und sich da­bei auf freund­schaft­li­che Ebe­ne zu be­ge­ben. Eine ge­sun­de Di­stanz hielt er für an­ge­brach­ter, zu­mal er Kuro­ch­kin al­les zu­trau­te und über das ei­gent­li­che Ge­schäft noch gar nicht ge­spro­chen wur­de.
    Kuro­ch­kin wur­de red­se­lig, wo­bei Gra­bow­ski nicht ein­zuschät­zen ver­moch­te, ob es an dem hef­ti­gen Wod­ka­kon­sum lag oder dar­an, dass er ge­ra­de ei­nem Ren­de­zvous mit der Tän­ze­rin zu­ge­s­timmt hat­te. Viel­leicht war es eine Mi­schung aus bei­dem.
    Wie auch im­mer, es war die Ge­le­gen­heit, mehr über den Trans­port des Plu­to­ni­ums zu er­fah­ren. Er woll­te un­be­dingt wis­sen, wie die­ser von­stat­ten­gin­ge. Ihm reich­te es nicht, ir­gend­wann einen Schließfach­schlüs­sel zu er­hal­ten, er woll­te ge­nau in­for­miert sein, durch wes­sen Hän­de sei­ne mil­lio­nen­schwe­re Ware gin­ge und wer wo­mög­lich auf ei­ge­ne Rech­nung ar­bei­ten könn­te. Gra­bow­ski tat so, als ob auch ihm der Wod­ka all­mäh­lich zu Kopf stieg und locke­rer mach­te. Er be­gann, Scher­ze zu ma­chen und tat es Kuro­ch­kin gleich, in­dem er auch ihm im­mer wie­der freund­schaft­lich auf die Schul­ter klopf­te. Kuro­ch­kin schi­en es zu ge­fal­len.
    »Wann wol­len Sie die ers­te Lie­fe­rung ha­ben? Nächs­te Wo­che? In zwei Wo­chen? Egal, nen­nen Sie mir ein­fach einen Ter­min. Wann im­mer Sie wol­len, es ist kein Pro­blem.« Kuro­ch­kin re­de­te, als ob er le­dig­lich ins Re­gal ei­nes Su­per­mark­tes zu grei­fen hät­te.
    »Wie kommt das Plu­to­ni­um nach Eu­ro­pa?«, ris­kier­te Gra­bow­ski er­neut zu fra­gen.
    »Mal so – mal so«, ant­wor­te­te Kuro­ch­kin ge­las­sen. Trotz des vie­len Wod­kas be­hielt er sich un­ter Kon­trol­le. Er ließ sich nie­mals in die Kar­ten schau­en, erst recht nicht von Gra­bow­ski, der sich erst noch be­wei­sen muss­te.
    »Kom­men wir zum

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