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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Kuro­ch­kin die In­itia­ti­ve er­griff.
    »Ich bin dar­über in­for­miert, wel­ches Ge­schäft Sie mit mir ab­wickeln möch­ten.«
    Gra­bow­ski tat so, als sei er über­rascht. Na­tür­lich hat­te ihn Ale­xej Pe­tren­ko, mit dem er be­reits in Deutsch­land ver­han­delt hat­te, längst in­for­miert.
    Kuro­ch­kin beug­te sich näher zu Gra­bow­ski hin­über und kniff die Au­gen zu­sam­men. Litt er un­ter ei­ner Seh­schwäche oder war es sei­ne Art, sei­ne Macht zum Aus­druck zu brin­gen? Gra­bow­ski ent­schied sich, Letzte­res an­zu­neh­men.
    »Plu­to­ni­um. Hoch­an­ge­rei­cher­tes Plu­to­ni­um 239. Das Ge­schäft der Zu­kunft«, sag­te Kuro­ch­kin lei­se mit ei­ner in­ne­ren Über­zeu­gung, als spräche er von ei­nem hoch­ka­räti­gen Dia­man­ten.
    Gra­bow­ski zuck­te zu­sam­men. War das ein Ma­nö­ver, um ihn zu tes­ten, oder ver­wech­sel­te Kuro­ch­kin ihn mit ei­nem an­de­ren Ge­schäfts­part­ner? Er war we­gen et­was ganz an­de­rem nach Mos­kau ge­reist. Zwar war Gra­bow­ski seit Jah­ren in il­le­ga­le Waf­fen­ge­schäf­te ver­wickelt und hat­te zah­lungs­kräf­ti­ge Kun­den auf sei­ner Lis­te, die durch­aus an waf­fen­fähi­gem Plu­to­ni­um in­ter­es­siert sein könn­ten, doch das war es nicht, was er woll­te. Er dach­te nach und sah Kuro­ch­kin kri­tisch an, der sich sehr ge­nau über ihn in­for­miert ha­ben muss­te. Gra­bow­ski ent­schied, sich zu­nächst auf die­ses Spiel­chen ein­zu­las­sen, um sei­ner­seits Kuro­ch­kin auf die Pro­be zu stel­len. Ihm war ab­so­lut klar, in welch bri­san­ter Si­tua­ti­on er sich be­fand. Der ers­te Feh­ler könn­te zu­gleich sein letzter sein. Mit ei­nem so hoch­ka­räti­gen Ma­fia­pa­ten zu ver­han­deln, war al­les an­de­re als eine rou­ti­ne­mäßi­ge Be­spre­chung.
    »Un­mög­lich, nie­mand kommt an Plu­to­ni­um her­an!«, sag­te Gra­bow­ski skep­tisch.
    »Das las­sen Sie mei­ne Sor­ge sein.« Kuro­ch­kin lehn­te sich selbst­si­cher zu­rück, zün­de­te sich ge­nuss­voll eine dicke Zi­gar­re an und wink­te die Kell­ne­rin her­bei, der er den Auf­trag gab, eine Fla­sche Wod­ka mit zwei Glä­sern zu ser­vie­ren, was Gra­bow­ski gar nicht ge­fiel. Er ahn­te, wie trink­fest Kuro­ch­kin sein moch­te, im Ge­gen­satz zu ihm, der sich schon durch zwei Glä­ser Krim­sekt ziem­lich al­ko­ho­li­siert fühl­te. Er durf­te nichts ris­kie­ren, im­mer­hin ging es um ein Mil­lio­nen­ge­schäft, wenn nicht gar um Mil­li­ar­den.
    Pa­vel Kuro­ch­kin wuss­te, wo­von er sprach. Nichts war in Russ­land leich­ter, als il­le­ga­le Ge­schäf­te ab­zu­wickeln, ins­be­son­de­re sol­che, die mit ato­ma­ren Stof­fen zu tun hat­ten. Atom­waf­fen­sperr­ver­trag hieß der Schlüs­sel zum großen Ge­schäft. Ver­nich­tung al­ler Atom­ra­ke­ten, Eins­tel­lung der Atom­tests, Eins­tel­lung der Pro­duk­ti­on von waf­fen­fähi­gem Plu­to­ni­um und Uran. Die Welt soll­te auf­at­men kön­nen, die Angst vor ei­nem Atom­krieg ver­lie­ren. Seit­dem blüh­te das Ge­schäft mit Plu­to­ni­um und be­kam ge­ra­de erst einen neu­en Boom, nach­dem die ja­pa­ni­sche Re­ak­tor­ka­ta­stro­phe welt­wei­te Dis­kus­sio­nen aus­ge­löst hat­te. Und Plu­to­ni­um gab es dort in un­vors­tell­ba­ren Men­gen.
    Je­der woll­te an die­sen Stoff, aus dem die Bom­be ist, kom­men, so­lan­ge es ihn noch gab. Kun­den gab es ge­nug, selbst Al-Qai­da und Ta­li­ban stan­den auf der Lis­te des Syn­di­kats. Ak­tu­ell gab es so­gar Ge­rüch­te, wo­nach sie erst kürz­lich be­lie­fert wor­den sei­en und einen nu­klea­ren Ter­ror­an­schlag pla­nen wür­den.
    Gra­bow­ski dach­te über Kuro­ch­kins Aus­führun­gen nach. Je­der Mensch hat sei­ne Schwächen und sei­ne war un­zwei­fel­haftdas Geld. An­ge­sichts ho­hen Reich­tums wur­de er schwach und sah sich be­reits im Geld schwim­men, was ihm wich­ti­ger war als die zwei­fel­haf­te Tat­sa­che, was sei­ne Kun­den mit dem Plu­to­ni­um im Schil­de führen könn­ten. Ob es nun für eine Bom­be sei oder um in ter­ro­ris­ti­scher Ab­sicht die Me­tro­po­len die­ser Welt zu ver­strah­len, – wes­halb soll­te er Skru­pel ha­ben? Wenn nicht er, dann wür­de je­mand an­de­rer das

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