Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Bewegungsfreiheit, um uns zur Wehr zu setzen. Hätte ich mich bloß nicht darauf eingelassen, hierher mitzukommen. Scheiß Aktion.«
»Jetzt mach aber einen Punkt«, schimpfte Floyd, »niemand hat dich gezwungen. Du bist freiwillig ohne jeden Druck unserer Widerstandsbewegung beigetreten und wenn ich dich daran erinnern darf: Du warst sofort Feuer und Flamme, als wir die Idee hatten, in Moskau gegen die Bilderberger zu demonstrieren. Oder irre ich mich da?«
»Ist ja schon gut, verdammt.«
»Streit ist jetzt genau das, was wir am wenigsten gebrauchen können.«
»Wieso haben die nur uns mitgenommen?«
»Vielleicht, weil wir die Rädelsführer sind?«, antwortete Floyd sachlich. Die wissen genauestens über unsere Gruppe Bescheid. Wenn ihr mich fragt, waren unsere Entführer auch keine Polizisten, sondern gehören irgendeiner Einheit an, die zum Schutz der Bilderberger gegründet wurde.«
»Na dann gute Nacht. Die werden vor nichts zurückschrecken, um uns loszuwerden. Adieu du schöne Welt.«
»Quatsch, wir kommen hier schon irgendwie wiederraus«, beruhigte Floyd. »Wir dürfen nur nicht die Nerven verlieren. Darauf spekulieren die wahrscheinlich. Ich hab übrigens eine Vermutung, wo wir sind.«
Neugierig sahen seine Freunde zu ihm herüber.
»Auf diesem Behälter steht Tomsk-7. Wir sind in Sibirien. Tomsk-7 war früher eine Forschungsanlage, wo unter anderem Atomwaffen entwickelt wurden und es gab mehrere Atomreaktoren, die aber allesamt seit Jahrzehnten außer Betrieb sind, soweit ich weiß. Ich habe mal gelesen, dass hier noch eine Unmenge Plutonium lagert und sich die Atommafia fleißig bedient. Das ganze Gelände hier ist über Hunderte Quadratkilometer verseucht.
»Das sind ja tolle Aussichten. Wahrscheinlich strahlen wir selbst schon wie verrückt.«
Floyd bemerkte Schritte auf dem Korridor, die schnell näher kamen. Es mussten mehrere Personen sein, die sich dem gefängnisähnlichen Krankenzimmer näherten. Alle fünf Männer starrten zur Tür, als diese kurze Zeit später aufgestoßen wurde. Floyd erkannte einen der hereinkommenden Typen wieder, es war einer der vermeintlichen Polizisten, von denen er verschleppt worden war. Er trug zivil und damit bestätigte sich für Floyd, dass er mit seiner Vermutung richtig lag. Sie waren nicht von Polizeikräften festgesetzt worden, sondern einer zweifelhaften Organisation in die Hände gefallen. Das wiederum bekräftigte Floyds Überzeugung, dass die Bilderberger etwas ganz Großes im Schilde führen, was die Welt völlig verändern sollte.
Der zweite Mann war kräftig und trug eine gelbe Warnweste, auf der mit großen Buchstaben ›Sheremetyevo Airport‹ stand. Floyd bezweifelte, dass er tatsächlich zum Bodenpersonal des Moskauer Flughafens gehörte. Genausowenig war der dritte, ein schmächtiger Mann mit eingefallenem Gesicht, der dadurch sehr krank aussah, ein Arzt. Sein weißer Kittel sollte diesen Eindruck vermitteln. Alle drei kamen zuerst auf Floyd zu und ehe er etwas sagen konnte, wurde er von zweien festgehalten, während der angebliche Arzt eine Spritze aus seiner Kitteltasche holte. Ohne vorher die Einstichstelle zu desinfizieren, stach er die Nadel Floyd in den Unterarm.
Floyd zuckte zusammen und wollte schreien, aber seine Stimme versagte. Er rechnete damit, jeden Augenblick das Bewusstsein zu verlieren, aber nichts dergleichen geschah. Der Einstich blutete etwas. Die gleiche Prozedur mussten die anderen vier Männer über sich ergehen lassen. Niemand mochte darüber nachdenken, was ihnen injiziert wurde, bis nach der letzten Spritze der Mann im weißen Arztkittel sagte, dass es gegen die Strahlenkrankheit sei. Gleichzeitig
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