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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Plu­to­ni­um­ku­rie­ren ge­hören und von da­her ver­strahlt sein. Er rück­te ein klei­nes Stück ab, gleich­wohl ihm die Sinn­lo­sig­keit be­wusst war.
    Der Mann, der sei­nen Na­men nicht nann­te, er­wies sich als wort­karg. Als er das Streich­holz­brief­chen vor Gra­bow­ski lie­gen sah, nahm er es und er­kann­te Kuro­ch­kins Hand­schrift. Ein kur­z­es, eher ge­zwun­ge­nes Lächeln war sei­ne Re­ak­ti­on, was ihn in Gra­bow­skis Au­gen je­doch nicht sym­pa­thi­scher mach­te. Er leg­te ein klei­nes Ge­rät auf den Tre­sen, wel­ches bei flüch­ti­ger Be­trach­tung für einen MP3-Player ge­hal­ten wer­den konn­te.
    »Sie müs­sen min­des­tens zwan­zig Me­ter an Dolny her­an­kom­men, be­vor Sie auf die­sen Knopf drücken«, sag­te er mo­no­ton und deu­te­te auf einen klei­nen Druck­knopf auf dem Ge­rät. »Den Rest er­le­di­gen wir«, füg­te er hin­zu und über­prüf­te mit ei­nem kur­z­en Blick, ob Gra­bow­ski ihn ver­stand.Die­ser nick­te.
    »Wann wird es so weit sein?«, frag­te Gra­bow­ski.
    »War­ten Sie drei Wo­chen. Bis da­hin ha­ben wir al­les Not­wen­di­ge vor­be­rei­tet.«
    »Und was ge­schieht mit der …«
    »Viel Glück«, fiel ihm der Mann ins Wort, stand auf und ver­schwand.
    Gra­bow­ski be­zahl­te sei­ne Ze­che und als er ge­hen woll­te, sah er im Spie­gel, der hin­ter dem Tre­sen die ge­sam­te Wand aus­füll­te, eine Er­schei­nung, die ihm ge­ra­de­zu das Blut in den Adern ge­frie­ren ließ. Schnell setzte er sich wie­der, griff nach ei­ner Ge­trän­ke­kar­te und hielt sie sich dicht vor sein Ge­sicht. Un­ter kei­nen Um­stän­den durf­te ihn der jun­ge Mann, der ge­ra­de in der Ho­tel­bar er­schi­en, ent­decken. Dass die­ser sich zwei­fel­los we­gen der Bil­der­ber­ger-Kon­fe­renz in Mos­kau auf­hielt, lag auf der Hand. Aber wie konn­te es sein, dass er aus­ge­rech­net in die­sem Ho­tel ab­s­tieg? Ma­the­ma­tisch be­trach­tet war die Wahr­schein­lich­keit so ge­ring, dass sie kaum als mög­lich an­zu­se­hen war. Gra­bow­ski schau­te noch ein­mal in den Spie­gel. Er hat­te sich nicht ge­täuscht, hin­ter ihm stand Floyd Dolny.
    Ge­lieb­ter Feind, dach­te er an­ge­sichts des­sen, dass er ei­ner­seits seit vie­len Jah­ren mit Floyd be­freun­det war, die­ser nun aber sein Kon­tra­hent wur­de. Wie fremd­ge­s­teu­ert griff er nach dem Streich­holz­brief­chen, wel­ches er fast zu­rück­ge­las­sen hät­te. Un­er­träg­lich häm­mer­te es durch sei­nen Kopf, schon in Kür­ze Floyds Mör­der wer­den zu müs­sen. Gra­bow­ski stahl sich da­von, wohl be­dacht, Floyd mög­lichst den Rücken zuzu­keh­ren und zu­dem sein Ge­sicht zu ver­ber­gen.
    Den Rest er­le­di­gen wir, hat­te der knöch­ri­ge Mann ge­sagt. Gra­bow­ski fand kei­nen Schlaf und grü­bel­te dar­über nach, was er ge­meint ha­ben könn­te.

6
    Ge­gen­über dem Ma­riott Mos­cow Grand Ho­tel ver­sam­mel­te sich eine Grup­pe jun­ger Leu­te. In­ner­halb sehr kur­z­er Zeit wur­den es im­mer mehr, un­ter ih­nen Floyd Dolny, der ihr Rä­dels­füh­rer war. Trans­pa­ren­te wur­den aus­ge­rollt und in Rich­tung Ho­tel ge­hal­ten. ›Stoppt die Bil­der­ber­ger‹, ›Ret­tet den Welt­frie­den‹ oder ›Völ­ker­mord Nein dan­ke‹ war auf den Tüchern und Ta­feln zu le­sen. Ins­ge­samt schi­en es eine fried­li­che De­mons­tra­ti­on zu sein.
    Die Si­cher­heits­kräf­te, die sich vor dem Ho­tel ein­fan­den und sich dort in ei­ner Rei­he mit ver­schränk­ten Ar­men auf­s­tell­ten, moch­ten dies an­ders ein­schät­zen und eine Ge­fahr für die Po­li­ti­ker, Wirt­schafts­bos­se und Ban­ken­chefs se­hen, die in­ner­halb der nächs­ten Stun­den vor­fah­ren wür­den. Sie lie­ßen die De­mons­tran­ten nicht aus den Au­gen und wa­ren ent­schlos­sen, ge­gen sie vor­zu­ge­hen, so­bald sie sich dem Ho­tel wei­ter nähern wür­den.
    Floyd nahm sei­ne di­gi­ta­le Spie­gel­re­flex­ka­me­ra und be­gann, eine Se­rie von Fo­tos zu schie­ßen. Als die ers­ten Li­mou­si­nen mit ab­ge­tön­ten Schei­ben vor­fuh­ren, schal­te­te er auf Vi­deoauf­zeich­nung um. Er hat­te ge­nü­gend auf­ge­la­de­ne Ak­kus da­bei und meh­re­re Spei­cher­kar­ten, war also auf eine lan­ge Auf­zeich­nung

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