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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Floyd ver­such­te, Ge­räusche wahr­zu­neh­men, doch der lau­te Wol­ga über­tön­te al­les.
    Floyd ver­lor sein Zeit­ge­fühl. Er konn­te nur grob schät­zen, dass die Fahrt eine bis zwei Stun­den dau­er­te, bis das Fahr­zeug an­ge­hal­ten wur­de. Als die Türen auf­gin­gen, pack­te ihn je­mand am Ober­arm und zerr­te ihn ge­nau­so un­sanft aus dem Auto, wie er zu­vor hin­ein­ge­sto­ßen wor­den war. Fast wäre er ge­stürzt. Er hör­te je­man­den sei­nen Na­men ru­fen. Es war ei­ner sei­ner Ka­me­ra­den, der sich da­von über­zeu­gen woll­te, dass Floyd noch da war. Be­vor er ant­wor­ten konn­te, spür­te er wie­der den un­an­ge­neh­men Schmerz, ver­ur­sacht durch den hef­ti­gen Hieb mit ei­nem Schlag­stock. Er kam sich vor wie ein Ver­bre­cher, der in ein Strafla­ger ver­bracht wur­de. In ge­wis­ser Wei­se war dies auch gar nicht so ab­we­gig.
    Floyd und die vier an­de­ren wur­den in ein Ge­bäu­de ge­führt. Sie hör­ten Stim­men, ver­stan­den je­doch nicht, was ge­sagt wur­de. Es klang nicht freund­schaft­lich und plötz­lich ver­nahm er, wie je­mand sei­nen Na­men sag­te. Sie kann­ten also sei­nen voll­stän­di­gen Na­men, was ihn noch mehr be­un­ru­hig­te. Au­ßer­dem fiel ihm auf, dass die Män­ner kaum et­was un­ter­ein­an­der sag­ten und wenn, dies we­der auf Rus­sisch noch mit rus­si­schem Ak­zent ta­ten.
    Die Män­ner gin­gen einen lan­gen Gang ent­lang und wur­den schließ­lich in einen Raum ge­bracht, wo sie auf Bet­ten ge­legt wur­den. Floyd wur­de an bei­den Ar­men fest­ge­hal­ten und spür­te, wie er mit Hand­schel­len am Bett­ge­s­tell ge­fes­selt wur­de. Erst jetzt wur­de ihm die Au­gen­bin­de ab­ge­nom­men. Das grel­le Ne­on­licht brann­te in sei­nen Au­gen, die sich an Dun­kel­heit ge­wöhnt hat­ten. Als er wie­der ei­ni­ger­maßen se­hen konn­te, blick­te er nach rechts und links und sah sei­ne Freun­de in der­sel­ben Si­tua­ti­on. Es sah so aus, als wären sie in ei­nem Kran­ken­h­aus­zim­mer ge­fan­gen. Je­den­falls lie­ßendie Art der Bet­ten und des sons­ti­gen Mo­bi­li­ars die­sen Schluss zu, wo­bei es den An­schein hat­te, als han­de­le es sich um ein seit lan­ger Zeit still­ge­leg­tes Hos­pi­tal.
    »Was hat das zu be­deu­ten?«, frag­te Floyd. Sei­ne Ka­me­ra­den wuss­ten ge­nau­so we­nig eine Ant­wort wie er selbst. Er blick­te aus dem gar­di­nen­lo­sen Fens­ter und sah ver­las­se­ne und halb ver­fal­le­ne Fa­brik­an­la­gen. Al­les mach­te einen sehr ge­spens­ti­schen Ein­druck. Das Ne­on­licht flacker­te von Zeit zu Zeit.
    »Was ha­ben die mit uns vor?«, frag­te ei­ner der Män­ner ängst­lich.
    »Wir sind of­fen­bar den Bil­der­ber­gern zu nahe ge­kom­men«, be­fand Floyd.
    »Soll hei­ßen?«
    »Was weiß ich?«, ant­wor­te­te Floyd, nicht min­der angst­er­füllt.
    »Meinst du, die brin­gen uns um?«
    Floyd sah zu sei­nem Freund hin­über. »Das glau­be ich nicht. Sie hät­ten längst Ge­le­gen­heit dazu ge­habt. Statt­des­sen fah­ren die uns durch das hal­be Land wer weiß wo­hin. Die ha­ben et­was an­de­res mit uns vor.«
    »Und was, wenn ich fra­gen darf? Wir ha­ben nichts Un­rech­tes ge­tan. Fried­lich de­mons­trie­ren darf man auch in Russ­land, so­weit ich weiß.«
    »Was ist das da auf dem Tisch?«, frag­te ein an­de­rer. Floyd sah hin­über und be­merk­te einen silb­ri­gen Zy­lin­der. Sein Bett stand nahe ge­nug an die­sem Tisch, um die ein­gra­vier­te In­schrift zu er­ken­nen. Er sah mit sor­gen­vol­ler Mie­ne nach links und rechts.
    »Wisst ihr, was da drauf­s­teht?«
    »Nun sag schon!«
    »Da ist Plu­to­ni­um drin. Hoch­an­ge­rei­cher­tes Plu­to­ni­um 239. Wer da­mit in Be­rührung kommt, hat kaum mehr eine Über­le­benschan­ce.«
    »Wir müs­sen hier so­fort raus«, sag­te ei­ner der Män­ner in ei­nem An­flug von Pa­nik und zerr­te an sei­nen Hand­schel­len, was sinn­los und glei­cher­maßen schmerz­haft war.
    »Be­ru­hi­ge dich«, sag­te Floyd be­son­nen, »die kön­nen uns hier nicht ewig lie­gen las­sen. Wir müs­sen uns über­le­gen, was wir tun, wenn sie zu­rück­kom­men.«
    »Tol­le Idee«, be­merk­te ei­ner der an­de­ren vor­wurfs­voll, »wir ha­ben ja auch so rich­tig viel

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