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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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hör­te, wie ei­ner die­ser Män­ner auf Ita­lie­nisch fluch­te. Als im Hand­ge­men­ge Schutz­anzü­ge zer­ris­sen wur­den, be­merk­te er au­ßer­dem, dass sie dar­un­ter eine Uni­form tru­gen. Es war die glei­che, die die bei­den Män­ner an­hat­ten, die ihn bei der De­mons­tra­ti­on ab­führ­ten. Es war kei­ne rus­si­sche Po­li­zei­uni­form, so­viel stand für Floyd fest.
    Es war wohl eher ein Zu­fall, als er im Kampf mit die­sen Män­nern ein auf­ge­näh­tes Wap­pen zu fas­sen be­kam und die­ses von der Uni­form ab­riss. Geis­tes­ge­gen­wär­tig ließ Floyd es schnell und un­be­merkt in sei­ner Ho­sen­ta­sche ver­schwin­den. Für die­sen Mo­ment war er al­ler­dings un­auf­merk­sam, was sein Kon­tra­hent aus­nutzte, un­ter sei­nen Schutz­an­zug griff und eine Pi­sto­le zog, die er auf Floyd rich­te­te. Sei­ne Ka­me­ra­den be­ka­men dies mit und wa­ren da­durch ih­rer­seits ab­ge­lenkt. Der Kampf war ver­lo­ren, als auch die an­de­ren vier Män­ner ihre Waf­fen zogen. Es blieb al­ler­dings ver­wun­der­lich, wes­halb sie nicht ein­fach ab­drück­ten. In die­ser ver­las­se­nen Ein­öde wür­de es nie her­aus­kom­men, dass fünf De­mons­tran­ten dort­hin ver­schleppt und er­mor­det wur­den.
    We­nig später saßen Floyd und sei­ne Freun­de mit Hand­schel­len ge­fes­selt in den glei­chen Fahr­zeu­gen, mit de­nen sie hier­her ge­bracht wor­den wa­ren. Ihre Au­gen wa­ren wie­der ver­bun­den, was Floyd für eine völ­lig über­flüs­si­ge Maß­nah­me hielt. An­de­rer­seits, wo­her soll­ten sie wis­sen, dass Floyd längst er­kannt hat­te, wo­hin sie ver­schleppt wor­den wa­ren. Er hat­te ein gu­tes Orts­ge­dächt­nis und wür­de später ohne Zwei­fel die Ge­bäu­de wie­der­fin­den, egal, ob man ihm die Au­gen ver­band oder nicht.
    »Soll­te mir et­was zu­sto­ßen«, flüs­ter­te Floyd ganz lei­sesei­nem Ka­me­ra­den zu, der dicht ne­ben ihm im Fond des Wol­ga saß, »dann nimm den Spei­cher­chip, brin­ge ihn Svet­la­na und sag ihr den Code ›DMM­L­XI‹. Hast du ver­stan­den?« Sein Freund nick­te. Er dach­te nicht dar­an, dass Floyd ihn nicht se­hen konn­te.
    »Hast du ver­stan­den?«, hak­te er nach.
    »Ich bin ja nicht blöd«, ant­wor­te­te die­ser.
    Für den Rest der Fahrt, die ganz klar am Mos­kau­er Flug­ha­fen en­den wür­de, ver­hielt sich Floyd ru­hig und dach­te an­ge­strengt nach.
    Of­fen­bar hat­ten am Flug­ha­fen ei­ni­ge Ru­bel ih­ren Be­sit­zer ge­wech­selt, denn die Si­cher­heits­checks für die fünf Deut­schen wa­ren so gut wie au­ßer Kraft ge­setzt. Der flüch­ti­ge Blick an der Pass­kon­trol­le hat­te nur Sym­bol­cha­rak­ter und die Tech­nik an der Si­cher­heits­schleu­se muss­te für sie au­ßer Be­trieb ge­setzt wor­den sein. An­ders konn­te es sich Floyd nicht er­klären, dass kein Alarm aus­ge­löst wur­de, ob­wohl er ei­ni­ge Me­tall­ge­gen­stän­de bei sich trug.
    Er fühl­te sich er­leich­tert, als er sei­ne Kid­nap­per end­lich hin­ter sich las­sen konn­te, die ih­rer­seits si­cher wa­ren, die Rä­dels­füh­rer der Anti-Bil­der­ber­ger-De­mons­tra­ti­on los zu sein, die ih­rer Über­zeu­gung nach we­gen Plu­to­ni­um­schmug­gel in meh­re­ren Stun­den in die Fän­ge der ame­ri­ka­ni­schen Jus­tiz fal­len wür­den. Sie mach­ten die Rech­nung ohne den cle­ve­ren Floyd Dolny, der noch eine Chan­ce sah und die­se um je­den Preis zu nut­zen ge­dach­te.
    Er­leich­tert nahm Floyd zur Kennt­nis, dass der Flug­ha­fen­fin­ger einen Bo­gen mach­te, so­dass er und sei­ne Freun­de von der Hal­le aus nicht mehr zu se­hen wa­ren, noch be­vor sie das Flug­zeug er­reich­ten. Au­ßer­dem war auf­grund der ma­ni­pu­lier­ten Si­cher­heits­checks da­für ge­sorgt wor­den,dass die an­de­ren Pas­sa­gie­re lan­ge vor ih­nen an Bord ge­gan­gen wa­ren, sie also al­lei­ne im Fin­ger un­ter­wegs wa­ren. Nach der Bie­gung sa­hen sie die of­fen ste­hen­de Luke des Jets, an der eine Ste­war­dess auf sie war­te­te.
    »Bit­te be­ei­len Sie sich«, rief ih­nen die Ste­war­dess ent­ge­gen, »wir ha­ben be­reits Start­frei­ga­be.«
    Glück muss man ha­ben, dach­te Floyd, dem dies ab­so­lut in die Kar­ten spiel­te. Er stieß

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