Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
nahm der Mann in der Warnweste den Plutoniumbehälter und grinste Floyd an. Er verstand nicht, dass alles eine abgekartete und heimtückische Inszenierung war.
Als der Mann mit dem Plutoniumbehälter den Raum verließ, kam für ihn ein anderer herein, der offenbar die ganze Zeit auf dem Korridor aufgepasst hatte. Floyd erschrak, als dieser mit einer Kalaschnikow im Anschlag in der Tür stand. Wohl jeder schloss in diesem Moment mit seinem Leben ab, doch es kam ganz anders.
»Wir lösen jetzt Ihre Handschellen«, sagte der Arzt, »aber ich warne Sie! Bleiben Sie ganz ruhig. Unser Kollege dort hat einen nervösen Zeigefinger und seine Kalaschnikow ist durchgeladen.«
»Wir bringen Sie nach Moskau zurück. Verlassen Sie so schnell wie möglich das Land und lassen Sie sich nie wiederin der Nähe einer Bilderberger-Konferenz sehen!«
»Die Damen und Herren sind wohl nervös geworden«, riskierte Floyd zu sagen und kassierte erneut einen Seitenhieb mit einem Schlagstock. Er krümmte sich zusammen und kämpfte gegen Übelkeit an. Als er wenige Augenblicke später wieder einigermaßen zur Besinnung kam, tastete er nach seiner Geheimtasche am Gürtel. Zufrieden stellte er fest, dass der Speicherchip noch da war.
»Alle aufstehen!«, befahl der Mann mit der Kalaschnikow und machte mit der Waffe eine Bewegung zur Tür.
»Was habt ihr Idioten uns gespritzt? Drogen? Ein langsam wirkendes Gift?« Floyd geriet in Rage. Anstatt eine Antwort zu bekommen, womit er sowieso nicht gerechnet hatte, wurde er in Richtung Tür gestoßen.
»Es ist besser, wenn Sie keine Fragen stellen«, sagte der vermeintliche Arzt ernst und ruhig, während er Floyd mit stechendem Blick in die Augen sah. »Wir bringen Sie jetzt zum Flughafen Moskau, wo Sie in eine Maschine nach Dallas steigen werden.«
»Was sollen wir in Dallas?«, wagte Floyd zu fragen und erwartete gleichzeitig, wieder geschlagen zu werden. Eine Attacke blieb jedoch zu seiner Verwunderung diesmal aus.
»Treib es nicht auf die Spitze«, ermahnte ihn einer seiner Kameraden, »mit denen ist nicht zu spaßen. Wenn du mich fragst, ist der Flug nach Dallas eine Falle. Wir dürfen nicht an Bord dieser Maschine gehen.«
Floyd warf seinem Freund einen schnellen Blick zu, während sie den langen Korridor entlanggeführt wurden. Noch ahnte niemand, was sie in den nächsten Minuten erwarten würde. Auf dem Weg ins Freie konnte Floyd mitbekommen, wie sich der hagere Mann mit dem anderen unterhielt,während der mit der Kalaschnikow im Anschlag hinter ihm war.
»Ist alles arrangiert, wie wir es besprochen haben?«, fragte der angebliche Arzt, der seinen Kittel längst abgelegt und achtlos in eine Ecke geworfen hatte. Floyd konnte Bruchstücke verstehen, die ihn äußerst beunruhigten.
»Alles wie geplant«, antwortete der andere, »der Behälter steckt in einem Koffer, der laut Gepäckanhänger diesem Floyd Dolny gehört.«
»Und sind die amerikanischen Behörden über den Plutoniumtransport informiert?«
»Wird in dieser Minute vom Chef persönlich erledigt«, war seine Antwort und jeder Beteiligte wusste, dass niemand geringerer als Syndikatsboss Pavel Kurochkin gemeint war, der einem weltweiten Netz angehörte, das für die Sicherheit der Bilderberger-Konferenzen sorgte. Dabei war ihnen jedes Mittel recht, genauso, wie den Machthabern jedes Mittel recht war, um der Welt eine neue Ordnung aufzuzwingen.
Im Freien sah Floyd erstmals die Ruinen, von denen er einen Teil bereits durch das Fenster gesehen hatte. Es waren die Überreste uralter Fabrik- und Forschungsanlagen, die wahrscheinlich nicht viel besser ausgesehen hatten, als sie noch in Betrieb waren. Dem Verfall nach zu urteilen und der Tatsache, dass die Mauern
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