Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
teilweise von der Natur überwuchert wurde, ließ erkennen, dass ihre Glanzzeit Jahrzehnte zurücklag.
Ihm wurde mulmig zumute bei dem Gedanken, sich mitten in der sagenumwobenen ehemaligen Forschungsstätte Tomsk-7 zu befinden. Glaubte man den Umweltorganisationen, war hier jeder Grashalm hoch radioaktiv verseucht. Keine besonders angenehme Vorstellung,zumal sie gegen die sogenannte Strahlenkrankheit ein Serum gespritzt bekamen, sofern es stimmte, was dieser angebliche Arzt behauptete. Floyd war über die denkbaren Symptome informiert, Veränderung der Haut, innere Blutungen, was innerhalb von Stunden auftreten konnte, aber auch erst nach Tagen oder Wochen. Keine angenehme Vorstellung, wie er fand. Doch jetzt hatten er und seine Kameraden ein ganz anderes Problem.
»Hast du das gehört?«, flüsterte Floyd einem Kameraden zu, der dicht neben ihm ging. »Die wollen uns zusammen mit diesem Plutoniumbehälter nach Dallas schicken und dort als Schmuggler auffliegen lassen. Auch eine Art, um uns loszuwerden, ohne sich dabei die Hände schmutzig zu machen.«
»Was schlägst du vor?«
»Siehst du die Typen dahinten in den Schutzanzügen?«
Etwas entfernt stand eine Gruppe in Strahlenschutzanzügen und Atemschutzmasken. Der Zufall wollte es, dass es fünf Personen waren. Floyd überlegte schnell, wie er es anstellen konnte, in ihre Rollen schlüpfen zu können. Floyds Kamerad machte ihm klar, dass sie keine Chance hatten. Jeder Versuch würde unweigerlich dazu führen, das die Kalaschnikow abgezogen wird.
»Wir müssen es riskieren«, flüsterte Floyd und sah sich um.
»Ist es nicht besser, wenn die glauben, wir sind an Bord dieser Maschine? Soll heißen, wir sollten erst am Flughafen etwas unternehmen, nachdem wir durch die Kontrollen sind und jeder glaubt, wir seien an Bord gegangen.«
»Dann haben wir nur eine Option. Wenn die schiefgeht, sind wir geliefert.«
In diesem Moment brach Floyd plötzlich von Krämpfen geplagt zusammen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wälzte er sich gekrümmt am Boden. Seine Kameraden reagierten erwartungsgemäß, riefen durcheinander und versuchten, sich um Floyd zu kümmern, der ihnen mit einem schnellen Augenzwinkern signalisierte, dass alles nur gespielt sei.
»Bringt ihn ins Haus«, rief einer der Russen.
Ungeachtet der drohenden Gewehrmündung, die immer noch auf sie gerichtet war, griff einer von Floyds Kameraden den falschen Arzt an. Er packte ihn am Revers.
»Was hast du Mistkerl uns gespritzt? Geht es uns gleich allen so?«, brüllte er ihn an. Er schob den Mann geschickt ein Stück zur Seite, sodass dieser nun eine Art Schutzschild bot. Der Mann mit der Kalaschnikow schien aber sowieso mit der plötzlichen Situation überfordert zu sein.
»Oder habt ihr ihn extrem radioaktiv verseucht?«, brüllte Floyds Kamerad weiter, der sich geradezu in diese Situation hineinsteigerte. Diese Frage war genau die, auf die es jetzt ankam. Einer der Russen rannte zu den Männern in den Schutzanzügen, sprach kurz mit ihnen, dann eilten diese herbei. Jetzt erst konnte man sehen, dass zwei von ihnen Geigerzähler um die Schulter hängen hatten. Sie brachten Floyd und die anderen ins Haus, während die Russen vor dem Eingang abwarteten und heftig zu diskutieren begannen.
Im Krankenzimmer begannen die beiden mit ihren Geigerzählern zu hantieren und waren somit abgelenkt. Floyd, der trotz seines gespielten Zusammenbruchs, äußerst aufmerksam war, bemerkte die Chance, sprang auf und zerrte den ersten Schutzbekleideten zu Boden. Von den Kameraden griff sich jeder einen dieser Männer.Die Geigerzähler fielen zu Boden und ihnen wurden die Atemschutzmasken vom Gesicht gerissen. Floyd
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