Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
die vielen Menschen mischen. Das müssen Sie doch zugeben.«
»Keine Sorge«, beruhigte Petrenko, »man wird einen Zwischenfall auf der Weser vortäuschen, um den Fluss frei von jedem Verdacht sperren zu können. Und um den Parkplatz müssen Sie sich ebenfalls keine Gedanken machen. Es gibt hundert Gründe, weshalb man ihn an diesem Tag sperren muss. Ein anderes Problem ist viel größer.«
»Welches?«, fragte Grabowski, obwohl er schon ahnte, worauf Petrenko hinauswollte.
»Nun, Sie wissen von der Weißen Rose, nicht wahr?«
Grabowski atmete schwer. Wie sollte er glaubhaft erklären, selbst mit dieser Widerstandsgruppe nichts zu tun zu haben? Zweifellos war es hinreichend bekannt, dass ein guter Freund ein maßgebliches Gründungsmitglied war.
»Selbstverständlich«, antwortete er knapp und hoffte, es dabei belassen zu können.
»Dann wissen Sie sicherlich auch, dass die Weiße Rose das Projekt einer neuen Weltordnung gefährdet?«
Worauf spielte Petrenko an? Grabowski dachte angestrengt nach. Über die Ziele der Bilderberger wurde nur spekuliert, niemand kannte sie im Detail. Über eine neue Weltordnung gab es genügend Diskussionen, doch was genau war darunter zu verstehen? War Petrenko dabei, Grabowski eine Falle zu stellen, um seine Loyalität auf die Probe zu stellen?
»Was ist die neue Weltordnung?«, wagte er einen frontalen Vorstoß.
»Details haben Sie nicht zu interessieren«, antwortetePetrenko barsch. »Die Weiße Rose ist eine deutsche Widerstandsgruppe und deshalb für die Konferenz in Bremen besonders gefährlich. Den Kopf haben wir bereits liquidiert, aber die Gruppe besteht weiter. Sie müssen sie erfolgreich bekämpfen.«
»Wie soll ich das machen? Etwa alle Mitglieder umbringen?«
»Die Weiße Rose darf unter keinen Umständen die Bremer Konferenz stören. Halten Sie also die Mitglieder vom Tagungsort fern. Mit welchen Mitteln Sie das erreichen, ist einzig Ihre Entscheidung.«
Grabowski wusste nur zu gut, wie Petrenko dies meinte. Ein Mord war bereits geschehen. Weshalb sollten also Skrupel hinsichtlich weiterer Morde bestehen? Petrenko griff in die Innentasche seines Jacketts und holte einen Umschlag hervor.
»Dies ist eine Liste aller Mitglieder der Weißen Rose«, sagte Petrenko, während er Grabowski den Umschlag überreichte. »Halten Sie diese Personen unter Kontrolle. Finden Sie schnell heraus, was sie vorhaben und überlegen Sie sich wirkungsvolle Abwehrmaßnahmen.«
Wortlos nahm Grabowski das Kuvert entgegen.
»Ein Name fehlt auf dieser Liste«, ergänzte Petrenko.
»So?«
»Sie ahnen es sicherlich schon. Wir haben begründeten Verdacht, dass Svetlana Petrova den Platz ihres Freundes eingenommen hat oder dies in Kürze tun wird.«
Grabowski dachte in diesem Moment an Svetlanas Aufzeichnungen und ihr rätselhaftes Verschwinden. Unwillkürlich warf er einen Blick in Richtung seines Wandtresors, in dem er ihre Notizen aufbewahrte, wasPetrenko nicht verborgen blieb.
»Wissen Sie etwas, wovon die Organisation nichts weiß?«, fragte er neugierig. »Was befindet sich in diesem Tresor?«
»Nichts von Belang«, antwortete Grabowski, der immer nervöser wurde.
»Sie verbergen doch etwas«, fragte Petrenko ernst.
»Das würde ich so nicht sagen«, entgegnete Grabowski, der es für besser hielt, seine Kenntnisse über Svetlana nicht zu verheimlichen. Er erzählte von ihren Aufzeichnungen und ihrem Verschwinden.
»Verschwunden, sagen Sie? Wir wissen, dass sie sich zur Zeit in Moskau aufhält und dort neugierige Fragen stellt. Zu neugierig, wenn Sie mir diese Bemerkung erlauben.« Petrenko hielt Grabowski sein Handy hin und zeigte ihm mehrere Fotos, die Svetlana in
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